Vuskovic gibt sein erstes Interview: „Ich bin unschuldig und jeder weiß es!“
Erstmals seit Bekanntwerden der Dopingvorwürfe gegen ihn im November 2022 hat sich Mario Vuskovic in einem Interview zu den Anschuldigungen geäußert. „Ich bin unschuldig und jeder weiß es“, sagte der 23-Jährige dem Magazin „11 Freunde“ (März-Ausgabe). Er werde „nicht etwas zugeben, das ich nicht gemacht habe“.
Der Kroate bedankte sich zudem bei den HSV-Fans, die ihm in den vergangenen zweieinhalb Jahren die Treue gehalten und ihn unentwegt unterstützt haben. „Das war ehrlicherweise das schönste Gefühl, das ich in meinem Leben je hatte“, sagte Vuskovic im Gespräch mit „11 Freunde“-Redakteurin Mia Guethe, das vor Weihnachten 2024 geführt wurde. Der HSV sei „jetzt nicht mehr bloß ein Verein, es ist es eine Familie“.
Der Innenverteidiger bekräftigte außerdem den Plan, nach Ablauf seiner Sperre für die Hamburger auf das Spielfeld zurückzukehren. „Ich will, dass der HSV am Ende sagt: Wir haben nicht ohne Grund an ihm festgehalten.“ Derzeit halte er sich unter anderem mit Jiu-Jiutsu fit. In einer Vereinsmannschaft Fußball spielen darf Vuskovic aktuell nicht, dies gilt auch für den Amateurbereich. Er ist wegen des mutmaßlichen Gebrauchs des Dopingmittels Erythropoetin (Epo), das leistungssteigernd und ermüdungsmindernd wirkt, bis September 2026 gesperrt.
Vuskovic über CAS-Urteil „extrem wütend“
Eine ursprünglich vom DFB-Sportgericht verhängte zweijährige Sperre verdoppelte der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne im August vergangenen Jahres, nachdem sowohl die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) sowie die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) als auch der Spieler gegen das erstinstanzliche Urteil Rechtsmittel eingelegt hatten. Die Anti-Doping-Agenturen forderten eine härtere Strafe, Vuskovic’ Seite unter anderem mit Verweis auf die umstrittene Methodik zum Epo-Nachweis einen Freispruch. Vor zwei Wochen bestätigte ein Schweizer Bundesgericht die Vier-Jahres-Sperre.
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„Extrem wütend“, sei er gewesen, als er von dem CAS-Urteil gehört habe, sagte Vuskovic. Er berichtete auch von psychischen Folgen des Falls, davon, nachts aufgewacht zu sein und seine Freundin aus Angst von sich gestoßen zu haben, sie sei eine fremde Person und wolle ihm Epo verabreichen. „Manche der Träume waren verstörend“, sagte er. In der ersten Woche nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe habe er fünf Kilogramm abgenommen, nichts essen und trinken können. „Ich war nicht ich selbst.“
Neben Familie und Freunden helfe ihm ein Psychologe aus Kroatien. Vuskovic zu „11 Freunde“: „Würde ich mit niemandem sprechen, würde sich mein Kopf in das reinste Chaos verwandeln, und wer weiß, was dann passiert?“
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Sein bis 2025 laufender Vertrag beim HSV wurde im vergangenen September aufgelöst. Gleichzeitig wurde ein neuer Profi-Vertrag mit dem Verteidiger ab Ablauf der Sperre 2026 geschlossen. „Mario Vuskovic war, ist und bleibt Teil der HSV-Familie“, hatten die HSV-Vorstände Eric Huwer und Stefan Kuntz dazu erklärt. (max)
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