HSV-Talent Velasco: Heiß aufs Mini-Nordderby gegen Werder
Ein Jahr lang begleitet die MOPO HSV-Talent Robin Velasco auf dem Weg zum Profi bei seinem Klub, dem HSV. Im vierten Teil spricht der Youngster über die Hinrunde mit der U21, sein persönliches sportliches Tief und die Chancen in der Aufstiegsrunde der Regionalliga Nord.
Fünf Tore und fünf Vorlagen in 18 Spielen: Die Bilanz aus der Hinrunde der Regionalliga Nord von Robin Velasco kann sich durchaus sehen lassen. Gekrönt wurde dies mit einer Aufholjagd auf der Zielgeraden der Saison und dem Einzug in die Regionalliga-Aufstiegsrunde. Der „Meister“ spielt dann sogar um den Aufstieg in die 3. Liga. Dabei sah es zu Beginn gar nicht so rosig für die „Rothöschen“ aus.
„Der Start in die Saison der Mannschaft war von unseren spielerischen Leistungen her sehr gut, am Ende war es aber nicht genug Herren-Fußball. Da kommt es auf die Tore an und dass man konsequent verteidigt. Da hatten wir auch etwas Pech und haben einige Spiele unglücklich verloren. Wir standen dann nach sieben Spielen mit sieben Punkten da. Zu dem Zeitpunkt hat fast niemand mehr mit der Aufstiegsrunde gerechnet“, erinnert sich Velasco im Gespräch mit der MOPO und fügt an: „Und dann haben wir in den letzten zehn Spielen 23 Punkte geholt. Das war sehr stark.“
Velasco selbstkritisch: „Meine Form war teilweise nicht mehr so gut“
Doch für Velasco persönlich waren die vergangenen Wochen und Monate schwerer als von außen ersichtlich. Sein letztes Tor erzielte der 19-Jährige im September vergangenen Jahres. Bis zum Spiel gegen Phönix Lübeck datierte die letzte Vorlage zudem aus dem November 2021. „Auch ich hatte in der Hinrunde gute und leider auch mal eher weniger gute Phasen. Mein Saisonstart war mit fünf Toren insgesamt sehr gut. Danach war meine Form teilweise nicht mehr so gut. Ich war nicht mehr voll mit mir zufrieden und habe mir auch meine Gedanken darüber gemacht, ob das, was ich mache, ausreicht. In dieser Zeit habe ich dann viel mit meiner Familie und auch mit meinen Trainern gesprochen. Das hat mir sehr geholfen“, spricht Velasco offen darüber, was ihn bewegt.
Und weiter: „Ich weiß jetzt besser, mit solchen Phasen umzugehen und dass ich nicht mehr zu viel über vereinzelte Situationen nachdenke. Ich möchte immer das Beste für das Team geben, egal, wie ich selbst drauf bin. Seitdem läuft es auf dem Platz wieder besser und ich freue mich, wenn wir nun in der Aufstiegsrunde wieder loslegen.“
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Extra-Training in der Winterpause für die Aufstiegsrunde
Um pünktlich zur Regionalliga-Aufstiegsrunde wieder fit zu sein, trainierte der schnelle Außenbahnspieler deshalb über die Winterpause hinweg weiter. „Die Winterpause war für mich deshalb wichtig, um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Ich konnte runterkommen und mich wieder fokussieren. Ich glaube, dass uns allen als Mannschaft diese Pause gutgetan hat“, so Velasco, der aber auch selbstkritisch zugibt, dass die Extra-Einheiten auf dem Platz nach dem Saisonstart „weniger geworden“ sind. „Diese Extra-Einheiten machen schnell die entscheidenden 1 oder 2 Prozent auf dem Platz aus“, so der 19-Jährige.
Aufstiegsrunde: Velasco will mit der U21 „vorne mitspielen“
Die Ziele für die Aufstiegsrunde sind hoch gesteckt. „Wir wollen das Maximum rausholen und versuchen, um die oberen Plätze mitzuspielen. Das wird zwar sehr schwer, aber ich glaube, es ist möglich. Wir haben in der Hinrunde gezeigt, wozu wir in der Lage sind, deshalb glaube ich, dass wir vorne mitspielen können“, weiß Velasco um die Stärken seiner Mannschaft. Der Anfang ist dabei schon gemacht. Am vergangenen Wochenende besiegte die U21 den VfV Borussia 06 Hildesheim mit 1:0. Nun wartet am Sonntag um 14 Uhr die U23 von Werder Bremen.
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Aber auch persönlich hat sich der 19-Jährige hohe Ziele für die kommenden Monate gesteckt. „Ich persönlich möchte meine eigenen Qualitäten wieder stärker einbringen, wieder mehr ins eins-gegen-eins gehen und mehr Tore schießen. Daran werde ich am Ende auch gemessen.“ Schließlich lebt Velasco weiter den Traum, Profi zu werden – am Besten mit der Raute auf der Brust. Und noch scheint die Tür dafür keinesfalls zu zu sein.