Horst Hrubesch will beim HSV „Träume erfüllen“
Er arbeitet weiter im Hintergrund, trat seit seinem Trainer-Intermezzo Ende letzter Saison nicht mehr in die Scheinwerfer. Und auch am Freitag, als Horst Hrubesch nach Kaltenkirchen eingeladen wurde, wo eine nach Ex-HSV-Kapitän Nico-Jan Hoogma benannte Schulhalle eingeweiht wurde, spielte sich der 66-Jährige nicht in den Mittelpunkt.
Gesprochen wurde am Rande trotzdem – sehr intensiv, natürlich über Fußball. Und über das, worauf es in der Nachwuchsarbeit ankommt. Als Hrubesch, Hoogma und Jens Martens, Trainer von Regionalligist Eintracht Norderstedt, schon 20 Minuten über das Spiel mit dem Leder philosophiert hatten, brachte es die HSV-Ikone auf den Punkt: „Die Idee kann nur heißen, dass wir den Kindern ihren Traum erfüllen wollen. Um nichts anderes geht es.“
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HSV-Ikone Hrubesch im Gespräch mit Nico Hoogma
Als Nachwuchsdirektor lebt Hrubesch dieses Credo vor, setzt im Campus auf viel Kommunikation mit den Talenten. „Ich habe zum Beispiel eine Bürotür, die nie zu ist“, erklärt er. „Was habe ich für Geheimnisse?“ In den Gesprächen mit dem Nachwuchs gehe es ihm vor allem um Ehrlichkeit, die Spieler könnten nach Wunsch sogar ihre Freunde mitbringen.
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Anzunehmen, dass es dann auch um Hrubeschs Forderungen geht. „Das Intuitive“ fehle ihm in der heutigen Jugend, sagt er und nennt ein simples Beispiel: „Dem Messi hat auch keiner gesagt, du musst rechts oder links vorbeigehen, oder du musst beide Beine benutzen – das kann der.“ Ob Junge oder Mädchen, entscheidend sei, dass die Kinder auch im Training „Spaß haben“.
HSV-Nachwuchs: Hrubesch erzählt über Messi
Der Ex-Stürmer meint, dass es dafür die richtigen Trainer brauche, die die Inhalte nach den jeweiligen Talenten ausrichten. Denn trotz verwunderter Gesichter bei seinem Dienstantritt bleibt er bei der Aussage: „Wir sind kein Nachwuchsleistungszentrum. Wir sind ein Ausbildungsverein.“ Hrubesch verfolgt einen Weg – auch wenn es ein langer werden könnte. Seine Tür im Campus ist immer offen, aber denen, die die Entwicklung im Klub nur ihm zuschreiben, schlägt er die Pforte zu: „Es ist nicht Hrubesch“, betont er. „Es ist der HSV. Es ist die Raute.“