HSV-Trainer Tim Walter mit Ball in der Hand
  • HSV-Trainer Tim Walter und sein Team sind in der Rückrunde gefordert.
  • Foto: WITTERS

HSV-Trainer auf Bewährung: Was Tim Walter jetzt unbedingt zeigen muss

Einige Tage lang hatten sich die HSV-Verantwortlichen Zeit gelassen, letztlich aber hielten sie Wort – und machten noch vor Weihnachten reinen Tisch in Sachen Trainerfrage. Tim Walter bleibt und soll den Verein in der Rückrunde zum Aufstieg führen, diese klare Tendenz herrschte seit Tagen vor und wurde am Freitag offiziell bestätigt. Doch der Trainer wird sich verändern müssen, damit das Treuebekenntnis seiner Bosse von Dauer ist.

Die Sätze, die um 12.34 Uhr vom HSV über seine Vereins-Kanäle freigeschaltet wurden, überraschten letztlich nicht mehr. 253 Wörter waren es, die den Übergang der vorangegangenen Analyse zu einer neuerlichen Aufbruchsstimmung ebnen sollten. Die Kern-Botschaft: Walter bleibt. Aber einiges muss ab sofort anders laufen.

„Wir haben unsere interne Hinrundenbilanz abgeschlossen“, ließ Sportvorstand Jonas Boldt wissen. „Alle Beteiligten waren sehr detailversessen. Es war keine oberflächliche Betrachtung, sondern eine tiefgehende.“ Eine, die als neue aber auch letzte Chance für Walter gilt und zudem Boldt unter Druck setzt. Verläuft die Rückrunde nicht zufriedenstellend, müsste sich der 41-Jährige den Vorwurf gefallen lassen, die falsche Entscheidung getroffen und einen guten Zeitpunkt für einen Trainerwechsel verpasst zu haben.

Diese Punkte muss Walter jetzt anpacken

Dass der im Sommer 2021 begonnene Weg mit Walter weitergehen würde, war seit Mittwoch klar. Da hatten Boldt, der Trainer und Sportdirektor Claus Costa ihre Analyse weitestgehend abgeschlossen. Die Kernthemen: Wie schafft es Walter, die Konteranfälligkeit zu verringern? Wie können Kernelemente wie Standards verbessert werden? Ist der Trainer bereit, seinen offensiven Stil noch klarer dem Verlauf einer Partie anzupassen, taktisch flexibler und im Bedarfsfall einfacher spielen zu lassen?

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Walter soll sich einsichtig und optimistisch gezeigt haben. Nun steht er in der Pflicht, seine Worte durch Taten zu untermauern. Nicht erst zum Rückrundenstart sondern direkt mit dem Trainings-Auftakt nach der Winterpause am 2. Januar. Bereits dann sollen sich die neuen Vorgaben in der täglichen Arbeit widerspiegeln. Der HSV bezeichnete dies in seinem Statement als „Erfolgsplan“, bei dem Spieler, Trainer und Staff gleichermaßen gefordert seien. „Daran wird jeder gemessen“, ergänzte Costa.

Halten an Trainer Tim Walter (r.) fest: Claus Costa, Direktor Profifußball, und Sportvorstand Jonas Boldt (M.) WITTERS
Boldt, Costa, Walter
Halten an Trainer Tim Walter (r.) fest: Claus Costa, Direktor Profifußball, und Sportvorstand Jonas Boldt (M.)

Ob Walter diese Wünsche nach Veränderungen wirklich erfüllen kann, muss sich zeigen. Grundsätzlich stehen im Volkspark Optimierungsarbeiten auf allen erdenklichen Ebenen an. Auch neben dem Platz. Ein Beispiel: Selbst die Reisepläne zu Auswärtsspielen stehen auf dem Prüfstand. Das reicht hin bis zu Überlegungen, ob ein gemeinsamer Spaziergang der Profis am Spieltag sinnvoll ist oder künftig durch eine Aktivierungseinheit ersetzt wird. Wie kann die Leistung der Profis gesteigert werden? Jeder Stein soll umgedreht werden auf der Suche nach dem Weg zum Aufstieg.

Walter: „Wir haben noch Luft nach oben“

Walter ist derjenige, der die Ergebnisse liefern muss. „Wir haben noch Luft nach oben“, wird der Coach in der Vereins-Mitteilung zitiert. „Fokussiert, mit klarem Plan und neuer Energie werden wir in die Wintervorbereitung und vor allem in die zweite Halbserie gehen.“

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Nette, aber auch aalglatte Sätze, die so gar nicht nach Tim Walter klingen. Vielleicht ja ein Vorgeschmack auf das, was kommt. Der Trainer wird sich anpassen und schnell unter Beweis stellen müssen, dass er den neuen Anforderungen gerecht wird. Tut er es nicht, beginnt die Diskussion um ihn bald von neuem und dürfte dann einen anderen Ausgang nehmen.

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