Final-Traum platzt in der 117. Minute! HSV-Frauen verlieren Rekordspiel gegen Werder
Die HSV-Frauen haben die Sensation im Rekordspiel des deutschen Frauenfußballs knapp verpasst. Vor 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion – so vielen Fans wie nie zuvor bei einem Vereinsspiel im deutschen Frauenfußball – verloren die Hamburgerinnen gegen Werder Bremen denkbar unglücklich mit 1:3 nach Verlängerung (1:1, 0:0) und verpassten damit den Einzug ins DFB-Pokalfinale in Köln. Sophie Weidauer hatte Werder nach einem Patzer der HSV-Torhüterin Inga Schuldt in Führung gebracht (82.), Sarah Stöckmann jedoch rettete den HSV in letzter Sekunde in die Verlängerung (90.). Dort sorgte ein später Doppelschlag von Weidauer (117.) und der eingewechselten Verena Wieder (120.+1) für die Entscheidung zugunsten der Werder-Frauen.
Schon lange vor dem Anpfiff war die Stimmung im Volkspark elektrisierend. Als die HSV-Spielerinnen zum Aufwärmen aufs Feld kamen, wurden sie empfangen von lautstarkem Applaus von der Nordtribüne, die bereits eine knappe Stunde vor der Partie restlos gefüllt war. Die Kickerinnen bekamen ihr Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht.
HSV startet besser – Stöckmann und Baum vergeben
Mit Spielbeginn aber legten die HSVerinnen den Schalter schnell um und ließen sich von der atemberaubenden Kulisse nicht beirren. Im Gegenteil: Sie stellten die Favoritinnen aus Bremen kräftig vor Probleme. Sarah Stöckmann (13.) und Lisa Baum (17.) vergaben beste Gelegenheiten zur Führung für einen stark auftretenden HSV.
Und die Werder-Frauen? Die hatten kaum einen Stich in dieser Partie. In der Defensive leisteten sich die Gäste viele Unaufmerksamkeiten und Fehler, in der Offensive kamen sie selten bis gar nicht an der stabilen HSV-Abwehr vorbei. Wirklich hochkarätige Chancen entstanden keine.
Matheis sieht Gelb-Rot – Werder führt nach HSV-Patzer
Nach dem Seitenwechsel wurde die anfangs noch recht hochkarätige Begegnung immer umkämpfter. Der Spielfluss litt unter den immer ruppiger werdenden Zweikämpfen, es kam eine echte Derby-Atmosphäre auch auf dem Platz auf. Die logische Konsequenz: viele Verwarnungen – und sogar ein Platzverweis. Saskia Matheis sah kurz nach der Pause Gelb-Rot (54.).
Der HSV konnte aus der zahlenmäßigen Überzahl aber kein Kapital schlagen. Die Partie bewegte sich bis zum Schluss auf Augenhöhe, beide Teams wollten den Lucky Punch für sich erzwingen. Und er kam – allerdings für Bremen. HSV-Keeperin Inga Schuldt lief einen Rückpass nicht an, Sophie Weidauer setzte sie erfolgreich unter Druck und schob zum umjubelten Treffer für Werder ein (81.).
Stöckmann gleicht in letzter Minute für den HSV aus
Jetzt warf der HSV alles nach vorne, wollte den Ausgleich erzwingen und wurde belohnt. Kapitänin Stöckmann köpfte nach einem Baum-Freistoß an die Latte zum Last-Minute-Ausgleich ein (90.) – und brachte das ausverkaufte Volksparkstadion zum Beben. Die 57.000 Fans in der Arena rasteten komplett aus und durften sich auf eine halbe Stunde Nachschlag freuen.
In der Verlängerung dann zeigte sich allerdings, dass Werder der Bundesligist ist. Kräftemäßig wirkten die Bremerinnen trotz Unterzahl frischer und hatten das Spiel jetzt unter Kontrolle. Das vermeintliche Siegtor durch Lina Hausicke fand wegen einer Abseitsstellung allerdings zurecht keine Anerkennung (97.).
Später Werder-Doppelschlag in der Verlängerung
Als alles schon auf ein Elfmeterschießen hindeutete, hatte Weidauer das letzte Wort für Bremen. Die Torschützin zum 1:0 traf erneut spät zur Führung, diesmal in der 117. Minute – und sorgte damit für einen riesigen Jubelsturm der Bremerinnen im Volkspark. Als der HSV aufgerückt war, sorgte die eingewechselte Verena Wieder für die endgültige Entscheidung (120.+1).
Im Endspiel wartet nun am 1. Mai in Köln der FC Bayern München, der am Samstag die TSG Hoffenheim mit 3:2 besiegt hatte. Es wird das nächste große Karriere-Highlight für die Kickerinnen des SV Werder Bremen – und der HSV hat es denkbar knapp verpasst.
Das DFB-Pokal-Spiel im Liveticker
Abpfiff!
120.+2 Min Noch ein Wechsel: Schmidt kommt für Matchwinnerin Weidauer. Dann dürfte das hier auch durch sein.
120.+1 Min Die Entscheidung im Volkspark! Der HSV ist aufgerückt und hat Lücken in der Defensive. Schuldt zögert bei einem langen Ball mit dem Rauslaufen, Wieder ist vor ihr am Ball und lupft die Kugel an der HSV-Torhüterin vorbei. Zunächst prallt der Ball gegen den Pfosten, dann schiebt Wieder ihn ins leere Tor.
120.+1 Min Tor für Werder! Wieder macht das 3:1!
120.+1 Min Zwei Minuten werden nachgespielt. Zwei Minuten hat der HSV noch Zeit.
120. Min War’s das schon? Krüger sieht Gelb für ein Offensivfoul an Weidauer. Auf der Bremer Bank jubelt man schon.
118. Min Der HSV schmeißt wie schon in der regulären Spielzeit alles nach vorne und will noch einmal einen Ausgleich erzwingen. Was geht hier noch?
117. Min Bremen ist vorne! Und wieder ist es Weidauer, die die Gäste in Führung schießt. Einen Steckpass durch die Abwehr erläuft sich die Angreiferin genau im richtigen Moment, schiebt ihn an HSV-Keeperin Schuldt vorbei und dreht zum Jubeln ab. Ein Moment, der allen HSV-Fans hier im Stadion wehtut.
117. Min Tor für Werder! Weidauer bringt Bremen mit 2:1 in Führung!
115. Min Fünf Minuten bis zum Elfmeterschießen. Die Kulisse ist da und will den HSV zum Sieg peitschen.
113. Min Es geht jetzt hin und her. Auf der einen Seite wird der Abschluss von Schulz geblockt, auf der anderen rettet Hirche im Laufduell gegen Mahmoud. Alles ist offen hier.
112. Min Krüger fast mit dem Treffer! Nach einem Steilpass in den Lauf marschiert sie alleine aufs Bremer Tor zu, der Winkel ist allerdings sehr spitz – zu spitz am Ende. Sie verzieht knapp vorbei am langen Pfosten.
111. Min Noch neun Minuten. Sehen wir hier wirklich ein Elfmeterschießen als krönenden Abschluss, sozusagen als zusätzliches Spannungs-Highlight, an diesem denkwürdigen Nachmittag?
109. Min Werder kommt noch mal mit der vielleicht letzten Luft nach vorne, kann aber nicht gefährlich werden. Auf beiden Seiten machen sich die ersten Krämpfe breit.
106. Min Hirche hat das 2:1 auf dem Kopf! Baum lässt zwei Werder-Verteidigerinnen mit einer Körpertäuschung stehen und flankt auf Hirche, die aber ein paar Zentimeter zu klein ist und in der Mitte nicht richtig an den Ball ran kommt. Sonst wäre das sehr gefährlich geworden.
106. Min Und das Spiel läuft wieder. Wer setzt sich hier durch?
Anpfiff zur 2. Halbzeit der Verlängerung!
Die erste Hälfte der Verlängerung ist um. Kurzer Seitenwechsel und dann geht’s weiter.
Halbzeit der Verlängerung!
104. Min Bremen wirkt jetzt fitter und konditionell stärker, trotz der personellen Unterzahl. Der HSV ist in die Defensive gedrängt und kommt kaum mehr zum Zug.
103. Min Noch zwei Minuten bis zur Halbzeit der Verlängerung. Eine echte Pause wird es nicht geben, nur die Seiten werden gewechselt – und dann gibt es noch mal eine Viertelstunde bis zu einem möglichen Elfmeterschießen.
101. Min Jetzt hat Bremen wieder das berühmte Zepter in die Hand genommen. Der HSV konzentriert sich aktuell auf die Defensive, viel kommt nicht mehr von den Gastgeberinnen nach vorne. Meist schlagen sie den Ball nur noch hinten raus.
98. Min Einen VAR gibt es hier ja nicht, die Entscheidung war aber richtig gewesen. Die Schiedsrichter-Assistentin hat sofort die Fahne gehoben. Einmal schütteln für die Hamburgerinnen.
97. Min Glück für den HSV! Hausicke köpft nach einem Freistoß per Flugkopfball zum vermeintlichen 2:1 für die Gäste ein. Während sie schon jubelnd abdreht, wird sie jäh von der Unparteiischen gestoppt: Beim Kopfball stand sie knapp im Abseits.
97. Min Tor für Bremen! Werder trifft zum 2:1 – doch der Treffer zählt nicht!
96. Min Und die nächste Gelbe Karte: Stöckmann wird nun ebenfalls verwarnt, sie hat Wieder zu Boden gezerrt.
94. Min Der psychologische Vorteil liegt jetzt natürlich auf Seiten des HSV. Die Hamburgerinnen haben immer noch einen spürbaren Push von dem späten Ausgleichstreffer.
92. Min Eine Flanke von Woelki fliegt scharf in die Mitte, landet aber am Außennetz. Da war mehr drin.
91. Min Die Verlängerung beginnt.
Anpfiff zur Verlängerung!
Schlusspfiff im Volksparkstadion – zumindest vorerst. Mit 1:1 geht es in die Verlängerung, wir bekommen also noch mal mindestens 30 Minuten Nachschlag. Und dann womöglich ja noch ein Elfmeterschießen.
Abpfiff!
90.+6 Min Ehe es gleich (wahrscheinlich) in die Verlängerung geht, lässt sich schon jetzt festhalten: Dieses Finish ist eine Werbung für den Frauenfußball in Hamburg, im Norden und in Deutschland. 57.000 Fans im Stadion und Unzählige zu Hause fiebern jetzt hier mit.
90.+4 Min Wieder Stöckmann! Die Kapitänin des HSV probiert es aus der zweiten Reihe nach einer Ablage aus dem Zentrum, doch ihr Schuss wird abgeblockt. Wieder Ecke, aber wieder erfolglos.
90.+3 Min Auf einmal haben die Hamburgerinnen wieder Oberwasser und wollen das Siegtor erzwingen. Es gibt noch mal Ecke für den HSV. Was ist denn hier los?
90.+2 Min Fast das 2:1 für Werder! Eine Flanke von der linken Seite fälscht Stöckmann fast ins eigene Tor ab. Schuldt im HSV-Tor ist aber sehr aufmerksam und pariert das Fast-Eigentor stark zur Ecke. Die bringt nichts ein.
90.+1 Min Sechs Minuten werden nachgespielt. Noch ist also nicht Verlängerung hier.
90. Min Der HSV gleicht zum 1:1 aus – und der Volkspark bebt! Baum tritt den Freistoß, der leicht abgefälscht wird und an die Latte prallt. Von dort kommt die Kugel zurück ins Spiel, Stöckmann schaltet am schnellsten und köpft aus sechs Metern ins Tor ein. Werder-Keeperin Peng liegt geschlagen am Boden.
90. Min Tor für den HSV! Stöckmann trifft zum Ausgleich!
88. Min Noch mal ein Freistoß für den HSV aus aussichtsreicher Position. Stoldt war zentral vor dem Strafraum gefoult worden.
87. Min Noch drei Minuten. Das Stadion ist da und peitscht die HSVerinnen jetzt nach vorne. Was geht noch in dieser Partie?
85. Min Fünf Minuten noch. Die HSV-Frauen werfen jetzt alles nach vorne und wollen den Ausgleich irgendwie erzwingen.
84. Min Bremen wechselt ebenfalls noch mal aus. Walkling geht runter, Wichmann kommt rein.
82. Min Der HSV reagiert mit einem Wechsel: Woelki ersetzt Lahr auf dem Feld.
81. Min Ein Riesen-Patzer von HSV-Keeperin Schuldt bringt Bremen in Führung! Ein Rückpass auf Schuldt gerät etwas kurz, sie läuft die Kugel aber auch nicht an, sondern zögert zu lange. Weidauer ist aufmerksam und läuft im Vollsprint nach, setzt Schuldt unter Druck und spitzelt ihr den Ball vor den Füßen weg. So kann sie aus sechs Minuten ins leere Tor einschieben – und zum Jubeln in Richtung Gästeblock abdrehen.
81. Min Tor für Bremen! Weidauer trifft zum 1:0 für Werder!
79. Min Inzwischen haben die Bremerinnen etwas mehr den Ball, können daraus aber kein Kapital schlagen. Die Gäste kommen nicht entscheidend durch die HSV-Abwehr, die weiterhin sehr stabil steht und nichts zulässt.
77. Min Es wäre zu früh zu sagen, dass den beiden Teams die Luft ausgeht, aber das Tempo hat spürbar abgenommen. Vieles geht jetzt über den Kampf – und beide Mannschaften wollen sich den Lucky Punch in den letzten Minuten noch erzwingen.
76. Min Auch beim HSV wird zweifach ausgewechselt. Büchele ersetzt Machtens fortan auf dem Feld, Morich kommt für Meyer.
74. Min So langsam beginnt die Schlussphase. Fällt hier kein Tor mehr, geht es in die Verlängerung und notfalls auch ins Elfmeterschießen. Etwas mehr als eine Viertelstunde ist noch zu gehen in der regulären Spielzeit.
72. Min Doppelwechsel bei Bremen: Arfaoui macht Platz für Papai kommt, außerem kommt Wieder für die Ex-Hamburgerin Mühlhaus.
71. Min Weidauer ist erst mal wieder mit dabei und das Spiel läuft wieder. So langsam beginnt die Schlussphase. Und das ist in den immer intensiveren Duellen jetzt spürbar.
70. Min Die gefoulte Weidauer liegt immer noch am Boden und muss behandelt werden. Sie hebt zwar den Daumen, doch auf der Bank der Bremerinnen gibt es schon kräftig Bewegung.
69. Min Jetzt gibt es auch die erste Gelbe Karte auf Hamburger Seite: Machtens sieht Gelb, weil sie einen Konter der Bremerinnen mit einer Grätsche von hinten stoppt.
67. Min Wechsel beim HSV: Kardesler macht Platz, dafür ist Krüger nun mit dabei. Eine frische Offensivkraft bei den Hamburgerinnen.
66. Min Die Partie wird härter und umkämpfter. Lahr wird von Mahmoud abgeräumt, dieses Mal aber bleibt es bei einer Ermahnung.
64. Min Nächste Gelbe Karte in diesem Spiel und wiederum für eine Bremerin. Diesmal kassiert Dieckmann eine Verwarnung, weil sie Stoldt im Mittelfeld abräumt.
63. Min Mahmoud und Lahr geraten nach einem Zweikampf aneinander und müssen von ihren Mitspielerinnen getrennt werden. Auch Schiedsrichterin Hussein hat ein paar Worte zu sagen, dann beruhigen sich die beiden aber wieder.
61. Min Noch einmal ein besonderer Moment an diesem Nachmittag: Die Zuschauerzahl wird durchgegeben und lautstark applaudiert. Es ist amtlich: 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind hier im Stadion – ein neuer Rekord im deutschen Frauenfußball bei einem Vereinsspiel.
59. Min Kardesler flankt aus dem Halbfeld, doch der Ball ist lange unterwegs und damit gut vorherzusehen für Peng. Die Werder-Schlussfrau fängt ihn sicher ab.
58. Min Natürlich spielt die personelle Überlegenheit den HSV jetzt in die Karten. Die Bremerinnen, die sich ohnehin sehr schwertun, müssen sich jetzt was einfallen lassen.
56. Min Erster Wechsel bei den Gästen aus Bremen: Dieckmann kommt für Sternad in die Partie. Die ist stocksauer, tritt bei ihrer Auswechslung eine Getränkekiste weg. Sie hätte wohl gerne noch weitergespielt.
55. Min Matheis kann die Entscheidung nicht nachvollziehen, auch auf der Bremer Bank gibt es Proteste. Natürlich hat der Platzverweis aber Bestand. Unabhängig davon: einen Videobeweis gibt es hier nicht.
54. Min Der HSV ist fortan in Überzahl! Matheis grätscht im Zweikampf mit Baum an der Grundlinie den Ball weg und trifft dabei auch die Gegnerin. Schiedsrichterin Hussein zögert keine Sekunde und zeigt Matheis für das Einsteigen Gelb. Da sie schon verwarnt war, ist die logische Konsequenz: Gelb-Rot.
54. Min Platzverweis! Matheis bringt Baum zu Fall und sieht Gelb-Rot!
52. Min Machtens! Eine Kopfball-Abwehr von Hausicke gerät zu kurz und landet genau bei Machtens. Die Hamburgerin schließt direkt ab, doch der Schuss aus 22 Metern ist nicht druckvoll genug und stellt SVW-Keeperin Peng vor keine Probleme.
51. Min Mahmoud fällt im Strafraum nach einem Zweikampf mit Baum. Referee Hussein pfeift sofort – und entscheidet auf Schwalbe und Gelb für Mahmoud, die das überhaupt nicht fassen kann. Der Kontakt war da, aber sehr leicht.
48. Min Und der HSV ist direkt wieder drin! Stöckmann tritt eine Ecke scharf an den ersten Pfosten, wo Hirche hochsteigt und in Richtung Tor köpft. Ihr Kopfball ist eine Mischung aus Abschluss und Ablage auf den zweiten Pfosten, wo aber keine Mitspielerin lauert – und dadurch rauscht er ins Toraus.
46. Min Es geht weiter im Volkspark! Beide Teams sind personell unverändert.
Anpfiff zur 2. Halbzeit!
Pause in Hamburg! Mit einem 0:0 zwischen dem HSV und Werder Bremen geht es in die Halbzeit dieses deutschen Frauenfußball-Rekordspiels – und das ist vor allem für die Favoritinnen aus Bremen eine gute Nachricht. Denn die Hamburger Akteurinnen agieren erfrischend, stark und mutig und schaffen es bislang sehr gut, die Bundesliga-Frauen von der Weser zu ärgern. Sarah Stöckmann (13.) und Vildan Kardesler (16.) hatten dazu noch ausgezeichnete Gelegenheiten, den HSV sogar in Führung zu schießen. Dazu stehen die Gastgeberinnen in der Defensive solide und lassen Bremen kaum eine Chance zum Durchkommen. Mit diesem Matchplan scheint der Einzug ins Finale für den HSV gar mehr nicht unmöglich. Alles ist offen – und in einer Viertelstunde geht’s weiter.
Halbzeit!
45.+1 Min Bremen will es noch mal mit einem langen Pass durch die Abwehrkette schaffen, doch Stöckmann klärt mit einer beherzten Grätsche und erntet dafür Szenenapplaus.
45. Min Eine Minute wird nachgespielt, bevor es in die Pause geht.
44. Min Werder-Coach Horsch ist sichtlich unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams bisher. Und das ist verständlich: Die HSV-Frauen haben bisher einen leichten Vorteil auf ihrer Seite und sind dem Führungstor tendenziell näher als die Gäste.
42. Min Die Defensive des HSV hingegen steht extrem stabil. Sternad geht auf dem linken Flügel ins Duell mit Machtens, kommt aber nicht vorbei und war dazu noch als letzte Spielerin am Ball. Es gibt nur Abstoß. Gut verteidigt von Machtens.
39. Min Was auffällt, sind die sich ständig wiederholenden Fehler im Bremer Aufbauspiel. Immer wieder gehen Pässe ins Seitenaus oder in den Fuß der Gegnerin. Natürlich liegt das auch am hohen Druck des HSV.
37. Min Mahmoud verlängert einen Einwurf von der rechten Seite mit einem Kontakt auf Sternad, die am Fünfmeterraum zentral vor dem Tor zu Fall kommt und im Fallen die Kugel verfehlt. Nach einem kurzen, hoffnungsvollen Blick zur Schiedsrichterassistentin steht sie aber schnell wieder auf – und auch die Proteste der Bremerinnen halten sich in Grenzen. Das war zu wenig für einen Elfmeter.
36. Min Das hätte gefährlich werden können. Arfaoui lässt Machtens aussteigen und hätte freie Bahn aufs Tor gehabt, hat aber im Zweikampf die Hand an den Ball bekommen. Schiedsrichterin Hussein hat das gesehen und pfeift die Situation sofort ab.
34. Min Das Spiel ist nach der zwischenzeitlichen Drangphase des HSV wieder ein wenig abgeflacht. Bremen hat aber so gut wie keine Zeit, das eigene Spiel irgendwie ins Rollen zu bringen, weil die Hamburgerinnen immer wieder sofort attackieren und alles reinwerfen in jeden Zweikampf.
31. Min Bisher haben die Gäste, die als Bundesligist auf dem Papier der klare Favorit sind, kaum einen Stich in dieser Partie. Die HSV-Frauen treten sehr stark auf und verdienen sich zu diesem Zeitpunkt mindestens das Unentschieden.
29. Min Hoppla! Stoldt fälscht eine flache Hereingabe leicht ab und macht sie dadurch scharf für die eigene Keeperin. Stöckmann passt aber auf und klärt für ihre geschlagene Torhüterin Schuldt – kurz vor der heraneilenden Bremer Angreiferin Weidauer.
27. Min Auch die zweite Verwarnung in dieser Partie geht an die Bremerinnen. Hausicke stoppt einen Konter und zerrt Meyer zu Boden. Das gibt Gelb.
25. Min Nächste gute Chance! Meyer erobert den Ball im Mittelfeld, Baum schnappt sich die Kugel und marschiert. Ihr Abschluss aus etwa 18 Metern rauscht allerdings knapp über die Latte.
24. Min Arfaoui bekommt viel Platz an der Strafraumkante des HSV und geht ein, zwei Schritte, bevor sie aus spitzem Winkel abschließt. HSV-Keeperin Schuldt steht richtig und hat keine Probleme.
23. Min Werder probiert’s mal über die linke Seite. Sternad muss es aber mit gleich drei HSVerinnen aufnehmen, die es im Verbund lösen und Sternad stoppen, ehe sie in den Strafraum eindringen kann.
21. Min Die Bremerinnen haben Probleme mit dem quirligen HSV-Angriff und leisten sich immer wieder kleinere Aussetzer. Noch konnte der HSV das nicht entscheidend für sich nutzen.
18. Min So langsam haben die HSV-Frauen ins Spiel gefunden und erhöhen den Druck. In dieser Phase wäre der Führungstreffer für die Hamburgerinnen nicht unverdient. Der Bremer Anhang spürt das und wird lauter, gibt der HSV-Nordtribüne Kontra. Das Stadion ist aufgewacht.
16. Min Kardesler! Wieder hat der HSV das 1:0 auf dem Fuß, nachdem Baum einen ganz langen Befreiungsschlag auf Kardesler schlägt. Die Angreiferin setzt sich im Laufduell durch und schließt aus 20 Metern ab, doch der Schuss landet knapp links neben dem Pfosten.
15. Min Hamburg dreht auf und hat direkt die nächste Gelegenheit! Baums Flanke wird leicht abgefälscht, landet so aber genau bei Meyer. Die schaltet schnell und schließt direkt ab, trifft die Kugel aber nicht richtig. Bremen-Keeperin Peng hat kein Problem mit dem Versuch.
13. Min Riesenchance für den HSV! Ein Freistoß von der rechten Seite landet genau auf dem Kopf von Meyer, die Übersicht beweist und im Strafraum per Kopf ablegt auf Stöckmann. Die Innenverteidigerin verpasst allerdings um eine Fußspitze das 1:0.
12. Min Auffällig: Die Hamburgerinnen attackieren früh und erobern meist schon in der gegnerischen Hälfte den Ball. Werders Frauen können kaum in Ruhe ihr Spiel aufbauen.
11. Min Erste Gelbe Karte in dieser Partie: Matheis wird nach einem Foul im Mittelfeld gegen Kardesler früh verwarnt.
8. Min Bremen kontert über Matheis, die auf der rechten Seite durchstartet. Sie zieht in den Hamburger Strafraum nach innen, doch dort klärt Hirche souverän. Das gibt Sonderbeifall vom Publikum.
6. Min Erste gute Chance des Spiels! Werder kombiniert sich über die rechte Außenbahn bis zur Grundlinie, wo Weidauer gleich zwei Gegenspielerinnen stehen lässt und querlegt. Sternad nimmt den Pass direkt ab, verzieht aber um knapp einen Meter rechts neben das Tor.
5. Min Freistoß für den HSV aus dem Rückraum, Schulz bringt ihn hoch und weit vors Tor. Kardesler verpasst aber am zweiten Pfosten.
4. Min Die Spielerinnen beider Teams wirken in den ersten Minuten noch ein wenig beeindruckt von der Kulisse und tasten sich erst mal in die Partie. Der HSV hat zunächst die Spielkontrolle auf seiner Seite und baut ruhig und geduldig auf.
2. Min Erster Ansatz des HSV, Baum setzt sich auf der linken Seite durch. Ihre Flanke erreicht in der Mitte aber keine Mitspielerin, sondern fliegt übers Tor ins Aus.
1. Min Der Ball rollt im Volkspark! Das Rekordspiel im deutschen Frauenfußball kann losgehen.
Anpfiff!
- Bevor es euphorisch weitergeht, wird einen Augenblick innegehalten. Zu Ehren der verstorbenen Ex-Nationalspielerin Doris Fitschen gibt es nun noch eine Schweigeminute.
- Es geht los! Die beiden Mannschaften laufen ins Stadion ein – und ausnahmslos alle 22 Spielerinnen tragen ein breites Grinsen im Gesicht.
- Die etwa 800 angereisten Gästefans aus Bremen provozieren mit ihrer Choreografie vor Spielbeginn ein wenig die HSV-Fans. „Die einzig wahre Raute“ steht auf einem großen Banner im Gästeblock.
- Was hier im Stadion passiert, ist eine einzige Gänsehaut-Veranstaltung. Sonnenschein, perfektes Fußballwetter und 57.000 Fans singen lautstark „Mein Hamburg lieb’ ich sehr“ – es könnte wohl kaum besser sein.
- Schiedsrichterin der Partie ist die sehr erfahrene FIFA-Referee Dr. Riem Hussein aus Bad Harzburg. Die viermalige Schiedsrichterin des Jahres in Deutschland leitet regelmäßig Partien in der Frauen-Bundesliga und ist als VAR in der Männer-Bundesliga im Einsatz. Zuletzt pfiff sie 2021 sogar das Champions-League-Finale der Frauen.
- Und das ist die Startelf der HSV-Frauen an diesem historischen Nachmittag: Schuldt – Machtens, Dönges, Stöckmann, Lahr – Hirche, Stoldt, Baum – Kardesler, Schulz, Meyer
- Auf der Nordtribüne ist schon jetzt kaum noch ein Platz mehr frei – die HSV-Fans stimmen sich hier im Volkspark lautstark auf das Spiel der Spiele ein. Für die Spielerinnen ein Gänsehaut-Moment beim Warmlaufen.
- Die Aufstellung der Werder-Frauen ist schon da! Mit diesen elf Kickerinnen will der Nordrivale unter der Leitung von Trainer Thomas Horsch ins Finale einziehen: Peng – Ronan, Nemeth, Hausicke, Matheis – Weidauer, Walkling, Arfaoui – Sternad, Mühlhaus, Mahmoud
- Die HSV-Frauen wärmen sich auf dieser größtmöglichen Bühne in ganz besonderen Shirts auf. „Love Hamburg, Hate Racism“, steht als Botschaft auf den schwarzen Aufwärm-Trikots der Hamburgerinnen. Es ist ein Zeichen im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus.
- Während der HSV in den ersten vier Runden stolze 17 Treffer erzielt hat (2:0 in Magdeburg, 9:0 in Duisburg, 4:2 gegen Jena und 2:0 gegen Gladbach), bestach Werder Bremen in dieser Pokal-Saison in der Defensive. Die Bremerinnen haben noch kein einziges Gegentor kassiert, gewannen in Bielefeld (4:0), Köln (3:0) und Leverkusen (1:0).
- Bis zum Endspiel ist aber noch ein Schritt zu gehen – und zwar an diesem Nachmittag. Unter den 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauern werden übrigens rund 8000 Bremer Anhänger sein, nicht aber die Ultras, die der Partie fernbleiben werden.
- Der Gegner im Finale steht indes schon fest. Am Samstag setzte sich der FC Bayern München trotz 0:2-Rückstands noch dank eines Dreierpacks von Pernille Harder mit 3:2 (2:2) gegen die TSG Hoffenheim durch. Am 1. Mai in Köln wartet also die derzeit vermeintlich beste deutsche Frauen-Mannschaft.
- Die Partie wird sich nach MOPO-Recherchen auf Platz zehn der meistbesuchten Frauenfußballspiele aller Zeiten auf Vereinsebene einreihen. Auf den ersten neun Plätzen unserer Rangliste befinden sich ausschließlich Spiele aus England oder Spanien.
- Es wird ein ganz besonderes Erlebnis für jede Einzelne der HSV-Frauen, die schon im Viertelfinale gegen Gladbach (2:0) ihr kleines Karriere-Highlight im Volksparkstadion erleben durften. Dort dabei: „Nur“ 16.529 Fans. Heute werden es 3,45-mal so viele sein.
- Ganz Deutschland spricht über diese Begegnung. Nie zuvor waren so viele Fans bei einem Vereinsspiel im deutschen Frauenfußball, mit 57.000 Zuschauern hat der HSV den bisherigen Rekord (44.808 beim Pokalfinale 2023 in Köln) pulverisiert. Dieses Spiel elektrisiert ganz (Frauen)Fußball-Deutschland.
- Moin und herzlich willkommen zum MOPO-Liveticker am Sonntagnachmittag! Die HSV-Frauen empfangen im DFB-Pokal-Halbfinale den SV Werder Bremen vor einer historischen Rekord-Kulisse im Volkspark. Anstoß ist um 15.30 Uhr.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.