Adam Karabec, Immanuel Pherai, Silvan Hefti, Davie Selke und Marco Richter vor der Nordtribüne
  • Eine schlimme Erkrankung aus 2022 schränkt ihn nicht mehr ein: Am Samstag stand Marco Richter (r.) erstmals für den HSV auf dem Platz.
  • Foto: imago images/Oliver Ruhnke

HSV-Zugang besiegte den Krebs: „Es bricht eine Welt zusammen“

Es ist inzwischen mehr als zwei Jahre her, dass Marco Richter eine erschütternde Diagnose erhielt. Als der neue HSV-Profi noch bei Hertha BSC spielte und 24 Jahre alt war, wurde bei ihm eine bösartige Hodenkrebs-Erkrankung festgestellt. Das war im Juli 2022 – und der Offensivmann benötigte seinerzeit nur drei Wochen, um auf den Trainingsplatz zurückzukehren. Heute, im September 2024, spricht Richter reflektiert und offen über die Diagnose von damals. Er räumt ehrlich ein: „Es bricht auf jeden Fall eine kleine Welt zusammen.“

Die Hauptsache ist: Richter benötigte im Sommer 2022 keine Chemotherapie, der Tumor wurde unmittelbar nach der Entdeckung erfolgreich entfernt. „Es ging bei mir harmlos zu“, ist der 26-Jährige noch immer erleichtert. „Die OP war damals direkt zwei oder drei Tage nach der Diagnose. Und zum Glück – toi, toi, toi – kam danach nichts mehr.“ Richter unterzieht sich noch immer in regelmäßigen Abständen Nachuntersuchungen und Kontrollen, bei denen seit der Erkrankung aber erfreulicherweise nichts mehr negativ auffiel: „Darüber bin ich sehr glücklich.“

HSV-Profi Richter erkrankte im Juli 2022 an Hodenkrebs

Nach dem ersten Schock war der Neuzugang des HSV auch vor zwei Jahren schnell wieder happy – weil er binnen kurzer Zeit wieder trainieren konnte. Drei Wochen lang hatte er kürzertreten müssen, „da ging es aber nur um den Schmerz an der Wunde“, erklärt er. „Dann bin ich wieder laufen gegangen und dann auch schnell wieder zurück gekommen.“ Bereits am 27. August 2022, keine zwei Monate nach der Diagnose, feierte Richter sein Comeback in der Bundesliga – ohne dass in der Zwischenzeit Zweifel daran aufgekommen seien: „Nicht zu einem Prozent.“

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Richter ist gestärkt aus der Tumorerkrankung hervorgegangen und hat nichts vergessen, dass Familie, Freunde, Kollegen und sein Ex-Verein damals geschlossen zu ihm standen. „Da muss ich der Hertha auch noch mal danken“, betont er. „Sie waren immer für mich da, und meine Familie, meine Freundin waren jeden Tag bei mir. Mein ganzes Umfeld stand hinter mir, deshalb bin ich auch so gestärkt daraus gegangen.“ Richter hat den Krebs besiegt, die zusammengebrochene Welt steht längst wieder. „Das Thema ist zum Glück durch. Das wünsche ich keinem.“

Richter gibt zu: „Dann kann auch mal ungemütlich werden“

Jetzt wünscht sich der für eine Saison von Mainz 05 ausgeliehene Offensivmann vor allem maximalen Erfolg mit dem HSV. „Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass wir oben mitspielen wollen – ganz oben im besten Falle“, weiß er. „Das sind auch meine Ziele beim HSV.“ Ein persönliches Limit an Toren oder Assists hat er sich für sein Jahr in Hamburg nicht gesetzt, „aber ich will der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen. Das steht an oberster Stelle“.

Die nicht zufriedenstellende Vorsaison in Mainz hat an Richter genagt, er hatte mit seinem Bank- oder Tribünenplatz zu kämpfen, gesteht er. „Weil ich ein Vollblut-Fußballer bin. Ich will einfach den Ball am Fuß haben – und wenn ich das nicht bekomme, kann ich auch mal schnell ungemütlich werden“, sagt er und lacht. „Ich versuche, hier jedes Training und Spiel mein Bestes zu geben – und dann hoffe ich, dass ich am Wochenende den HSV-Fans ein wenig Freude bereiten kann.“ Das tat er schon einst mit den Hertha-Fans und sowieso mit allen, als er den Krebs besiegte.

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