HSV-Zugang erinnert an RB-Star – die Neuen schwärmen schon von den Fans
Schon sein zweiter HSV-Tag ist für Aboubaka Soumahoro ein Feiertag. Nicht etwa, weil am Dienstag kein Mannschaftstraining auf dem Programm steht – sondern weil er seinen 20. Geburtstag zelebriert. Nach den Glückwunsch-Nachrichten zum Wechsel nach Hamburg folgen also direkt die nächsten für den Verteidiger, der wie die beiden anderen Winter-Zugänge bald von den HSV-Fans schwärmen dürfte – und der von seinem Profil her an einen RB-Leipzig-Star erinnert. Mit ebendiesem hat Soumahoro sogar schon zusammengespielt.
In der nächsten Länderspielpause Mitte März wird der seit Dienstag 20-Jährige Hamburg womöglich erst einmal wieder verlassen. Denn Soumahoro ist seit dieser Saison französischer U20-Nationalspieler, lief im zurückliegenden Herbst sechsmal für die Auswahl von Trainer Bernard Diomède auf. Und in einer dieser Partien verteidigte er unter anderem mit Leipzigs Abwehr-Juwel El Chadaille Bitshiabu, der laut transfermarkt.de zwölf Millionen Euro wert ist.
Parallelen bei HSV-Profi Soumahoro und RB-Juwel Bitshiabu
Soumahoro und Bitshiabu, der im Mai 20 wird, sind beide im Jahr 2005 geboren, sie sind beide Innenverteidiger und sie wurden beide im Nachwuchs von Paris Saint-Germain ausgebildet. Nach sechs Jahren in der Akademie des Top-Vereins aus Frankreich wechselte Bitshiabu im Sommer 2023 für 15 Millionen Euro nach Leipzig – als damals gerade erst 18-Jähriger. Soumahoro reifte von 2019 bis 2021 bei PSG, wurde anschließend beim kleineren Hauptstadt-Klub Paris FC zum Profi – und kam nun zum HSV, im Gesamtpaket könnten rund drei Millionen Euro an Ablöse fließen.
Bitshiabu ist offensichtlich schon ein paar Schritte weiter (und ein paar Scheine teurer) als sein L’Équipe-Kollege. Leipzigs Verteidiger hat Champions-League-Erfahrung mit PSG und RB (fünf Einsätze), er ist in dieser Saison zwar nicht gesetzt unter Trainer Marco Rose, hat aber schon 16 Bundesliga-Einsätze. Wie Soumaharo ist allerdings auch El Bitshiabu ein Linksfuß, beide spielten trotz Ausbildung in der Abwehr-Zentrale schon als Linksverteidiger oder im defensiven Mittelfeld, beide besitzen afrikanische Wurzeln: Der HSV-Profi hat auch die ivorische Staatsbürgerschaft (Elfenbeinküste), El Bitshiabu die der Demokratischen Republik Kongo. Einige Parallelen sind also zu erkennen.
Einen – im wahrsten Wortsinn – größeren Unterschied zwischen den beiden Abwehr-Talenten gibt es (neben der deutschen Spielklasse ihrer Klubs) aber: Während Soumahoro 1,84 Meter misst, bringt es El Bitshiabu gar auf 1,94 Meter. Großes Potenzial, um im Bilde zu bleiben, sehen die HSV-Bosse trotzdem in Soumahoro. Stefan Kuntz und Claus Costa freuen sich sogar auf eine „Sofortverstärkung“, die eine junge Alternative zu den drei Abwehr-Routiniers Sebastian Schonlau, Dennis Hadzikadunic und Daniel Elfadli darstellt – eine mit der Aussicht auf einen Stammplatz.
Adedire Mebude nach HSV-Debüt: „Fans waren elektrisch“
„Ich möchte mich so schnell wie möglich integrieren“, sagte Soumahoro bei seiner Vorstellung, „und auf dem Platz aktiv helfen, die Ziele des Klubs zu erreichen.“ Am Freitag (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) in Münster winkt ihm zunächst einmal sein Debüt im HSV-Kader. Das hat Adedire Mebude, der bis zum Saisonende auf Leihbasis von KVC Westerlo kam, bereits hinter sich. Beim 2:2 gegen Hannover 96 feierte der Schotte in der Schlussphase als Joker seine HSV-Premiere und schwärmte hinterher in seiner Instagram-Story: „Die Fans waren elektrisch. Ich bin stolz, mein Debüt für diesen wunderbaren Klub gegeben zu haben.“ Und Mebude kündigte an: „Lasst uns weitermachen.“
Ohne selbst bereits für den HSV gespielt zu haben, ließ die Stimmung im Volksparkstadion auch den dritten Winter-Zugang schwärmen. „Die Atmosphäre war einfach großartig“, sagte Alexander Røssing-Lelesiit, der nach seinem Medizincheck noch Teile des Nordduells live erleben konnte. „Es war toll zu sehen, wie die Spieler mit einzelnen Aktionen die ganze Menge mitnehmen können. So etwas liebe ich. Ich kann es kaum erwarten, selbst hier aufzulaufen.“ Frühestens am 21. Februar gegen den 1. FC Kaiserslautern könnte es so weit sein für Røssing-Lelesiit, der im vergangenen September für Norwegens U18-Nationalmannschaft debütiert – und doppelt getroffen hatte.
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Je nachdem, wie Røssing-Lelesiit beim HSV ankommt und inwiefern er in Hamburg erste sportliche Ausrufezeichen setzten kann, könnte er im März erneut auf U-Länderspieltour sein – genauso wie Soumahoro, der dann seinen Nationalmannschaftskollegen Bitshiabu wiedersehen und mit ihm über den deutschen Fußball sprechen könnte. Seinen 20. Geburtstag wird das große Leipziger Abwehr-Juwel dann übrigens immer noch nicht gefeiert haben.
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