Thomas Doll war zwei Jahre lang als Trainer in Indonesien.
  • Thomas Doll war zwei Jahre lang als Trainer in Indonesien.
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„Ich war zu weit weg!“ Aus Liebe: Ex-HSV-Trainer Doll beendet Abenteuer im Ausland

Als er im April 2022 nach Indonesien aufbrach, war Thomas Doll sofort schockverliebt. „Es ist fantastisch, das hier alles kennenlernen und erleben zu dürfen“, ließ der heute 58-Jährige wissen, nachdem er sein Traineramt bei Traditionsklub Persija Jakarta antrat. Rund zwei Jahre später ist nun Schluss. Der Ex-HSV-Star, der mit seiner Familie in Budapest lebt, löste seinen Vertrag auf und wird nicht mehr nach Indonesien zurückkehren. Eine Entscheidung, die vor allem aus Liebe fiel.

Doll und Persija, das war lange Zeit eine große Erfolgsgeschichte. In seiner ersten Saison errang der Trainer mit seinem Klub die Vizemeisterschaft und wurde zum Helden der Massen. In der abgelaufenen Spielzeit lief es dann nicht mehr ganz so rosig – wohl auch, weil die Vereinsführung den Kader nicht wie gewünscht verstärkte. Am Ende stand Rang acht in der 18 Teams umfassenden Liga zu Buche.

Ex-HSV-Star Doll wurde mit Deutschland Vize-Europameister

„Das waren zwei ganz tolle Jahre in einem großartigen Verein“, sagte Doll der MOPO und blickt ohne Bitterkeit zurück. „Am Ende ist nicht alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben, aber wir sind im Guten auseinandergegangen.“ Obwohl Doll noch ein Jahr Vertrag hatte, einigte er sich nun Anfang der Woche mit dem Verein auf die Auflösung des Kontraktes.

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Ein Abschied, der allerdings vorrangig private Gründe hat. „Indonesien ist toll, aber ich war doch sehr weit weg von meiner Familie“, erzählt der Ex-Nationalspieler (47 Einsätze für die DDR und die BRD), der 1992 mit Deutschland Vize-Europameister wurde. Seit Jahren ist Budapest Lebensmittelpunkt von Doll und seiner Gattin Edina. Auf die beiden warten sehr aufregende Tage. Nach Tochter Emilia Hanna (zweieinhalb Jahre alt) erwartet das Paar noch im Juni weiteren Zuwachs, erstmals wird Doll Vater eines Sohnes. „Ich freue mich wahnsinnig darauf“, stellt er klar. „Mit einem Sohn wird es sicher nochmal etwas ganz anderes.“ Bislang ist Doll Vater dreier Töchter – Emilia Hanna, Denise (34) und Olivia (24).

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Je näher nun die Geburt rückte, desto größer wurde Dolls Wunsch, nicht mehr so weit von seiner Familie entfernt zu sein. Rund 10.000 Flugkilometer trennen Budapest von Indonesien. „Ich bin mit meiner Frau in Ruhe alles durchgegangen und habe mir Zeit für meine Entscheidung genommen“, sagt der gebürtige Mecklenburger. „Die Entfernung ist auf Dauer einfach zu groß. Du kannst mit so kleinen Kindern auch nicht ständig mal so rüber fliegen, die klimatischen Bedingungen sind nicht so einfach. Und ich möchte meine Kinder ja auch aufwachsen sehen.“

Doll möchte künftig als Trainer in Europa arbeiten

Für die Zukunft wünscht er sich eine neue Aufgabe als Trainer. „Aber zumindest fürs Erste nicht mehr so weit weg. Es sollte schon Europa sein.“ Zunächst mal aber fiebert Doll – der in der Bundesliga den HSV, Dortmund und Hannover trainierte und zudem in der Türkei, Saudi-Arabien, Zypern und Ungarn arbeitete – der Geburt seines Sohnes entgegen.

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