Protest gegen das Pokalspiel: Die HSV-Fans machten gegen Hertha ihrem Ärger Luft.
  • Protest gegen das Pokalspiel: Die HSV-Fans machten gegen Hertha ihrem Ärger Luft.
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„Ihr Geier!“ Wegen BVB-Auftritt im Volkspark: HSV-Fans kritisieren eigenen Vorstand

Gleich zum Heimspielstart platzte der Volkspark wieder aus allen Nähten. 57.000 Fans bescherten dem HSV ein ausverkauftes Haus, die Stimmung war beim 1:1 gegen Hertha BSC top. Doch der Anhang stellte auch erneut unter Beweis, dass er sich nicht scheut, kritische Töne anzuschlagen. Diesmal bekam der HSV-Vorstand sein Fett weg. Grund: Die Austragung des DFB-Pokalspiels von Regionalliga-Klub Phoenix Lübeck am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund im Volkspark.

Nachdem Phoenix Anfang Juni der Kracher gegen den Champions-League-Finalisten beschert wurde, nahmen die Lübecker schnell Verbindung zum HSV auf. Das eigene Stadion (knapp 1500 Plätze) ist nicht Profifußball-tauglich, die Lohmühle des Nachbarn VfB (rund 10.000 Plätze) kam auch aufgrund der Rivalität beider Vereine letztlich nicht in Frage. Mit dem HSV aber einigte sich Phoenix auf ein finanzielles Modell und mietete den Volkspark. Ein Plan, der aufging: Knapp 47.000 Karten wurden für die Partie bereits verkauft.

Vielen Fans, die zum harten Kern des HSV zählen, ist die Angelegenheit allerdings ein Dorn im Auge. Zumal der HSV sein Stadion bereits in der vergangenen Saison an Schachtar Donezk vermietete. Die Ukrainer trugen drei Champions-League-Gruppenspiele und ein anschließendes Europa-League-Spiel im Volkspark aus, dem HSV blieb eine Einnahme zwischen drei und vier Millionen Euro.

Nun aber regt sich auf der Nordtribüne Protest. Während des Hertha-Spiels wurden Mitte der ersten Hälfte Spruchbänder mit einer klaren Botschaft in die Höhe gereckt. „Bei Donezk noch auf Wohltäter gemacht. Bei Phoenix nur an die Asche gedacht“, stand dort geschrieben. „Unser Stadion ist kein Airbnb, Ihr Geier!“

HSV reservierte 10.000 Plätze für seinen eigenen Anhang

Vorwürfe, die in erster Linie an die Adresse von Finanz-Vorstand Eric Huwer adressiert waren. Dabei hatte der Verein vorgesorgt und sorgte dafür, dass gerade der harte Kern der HSV-Fans beim Auftritt des BVB dabei sein dürfte. 10.000 Tickets wurden ausschließlich für HSV-Fans geblockt (Kosten: 18 Euro pro Karte). Allerdings wurden erst knapp 4000 dieser Karten verkauft, was die Verweigerungshaltung vieler HSV-Fans dokumentiert.  

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So wird der Auftritt der Dortmunder Star-Truppe zum zweischneidigen Schwert. Zahlreiche Fans freuen sich darüber, im nun schon siebten Zweitligajahr ihres Vereins mal wieder absoluten Spitzenfußball sehen zu können. Vielen HSV-Fans aber geht die Ausschlachtung des eigenen Stadions allmählich zu weit.

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