Ist Elfadli der bessere Meffert? Knifflige Frage für HSV-Coach Polzin
Nach dem überzeugenden Auftritt beim 3:1 in Karlsruhe gibt es für Interimstrainer Merlin Polzin nur wenig Gründe, etwas an der HSV-Startelf mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Darmstadt zu verändern. Davie Selke, der bis Sonntag seine Erkältung komplett auskuriert haben sollte, ist sicherlich eine Option für den Platz von Ransford Königsdörffer im Sturmzentrum. Zudem drängt sich die Frage auf: Wie geht es nun mit Jonas Meffert weiter?
Ohne Meffert auf dem Platz kann der HSV in der Zweiten Liga kein Spiel gewinnen. So sah die düstere Bilanz bis zu dem Karlsruhe-Spiel aus. Mit dem Auftritt beim KSC wurde der seit Sommer 2021 bestehende Fluch endlich gestoppt. Einen großen Anteil hatte daran auch Daniel Elfadli, der im defensiven Mittelfeld einen Top-Job ablieferte und hinterher selbst vom Gegner Applaus bekam. Als „einen der spielintelligentesten Spieler der Zweiten Liga“ bezeichnete Karlsruhe-Coach Christian Eichner den Hamburger.
Meffert hatte seinen Stammplatz beim HSV bislang sicher
Im 4-3-3-System überzeugte Elfadli beim 3:1 in Karlsruher als einziger Sechser und war extrem präsent auf dem Platz. Anders als unter Steffen Baumgart konnte er sich voll und ganz auf seine Arbeit im Mittelfeld konzentrieren und musste nicht immer wieder zurück in die Abwehr rücken. Das tat ihm sichtlich gut. Das Problem: Unumstrittene Stammkraft ist beim HSV auf dieser Position eigentlich Meffert. Nach seiner Kapselverletzung im linken Arm dürfte der Routinier für das anstehende Darmstadt-Spiel nun zumindest wieder eine Option sein.
Elfadli oder Meffert? Für Polzin dürfte das eine ziemlich knifflige Frage werden. Platz ist im aktuellen Spielsystem eigentlich nur für einen. Die MOPO hat beide und ihre bisherigen Leistungen in dieser Saison mal ein bisschen genauer unter die Lupe genommen und verglichen.
Beim Blick auf das Passspiel gibt es kaum Unterschiede. Beide sind extrem sicher. Elfadli hat eine Passquote von 94,84 Prozent, bei Meffert sind 94,14. Ähnlich ausgeglichen ist die Erfolgsquote bei den Zweikämpfen mit jeweils rund 55 Prozent. Vorne liegt Elfadli hingegen bei den Laufleistungen und Offensiv-Aktionen.
Von Elfadli gibt es beim HSV mehr Laufarbeit
Zwei Tore und zwei Vorlagen gab es von dem 27-Jährigen bei bislang 13 Liga-Einsätzen in dieser Saison. Er legte insgesamt 142 Kilometer zurück, dazu gehörten auch 249 Sprints und 826 intensive Läufe. Sein Spitzen-Tempo: 32,94 km/h. Meffert (eine Torvorlage) brachte es im Vergleich bei einem Spiel weniger (zwölf Einsätze) auf 128,9 Kilometer, 140 Sprints und 628 intensive Läufe. Auch bei dem Tempo (31,34 km/h) kann er mit Elfadli nicht mithalten. Deutlich größer ist bei Meffert auf der anderen Seite die Erfahrung. Die Spielintelligenz gehört wiederum erneut bei beiden zu den Stärken.
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Wer bekommt nun den Platz im defensiven Mittelfeld der Hamburger? Gut möglich, dass Meffert gegen Darmstadt noch mal geschont wird. Schließlich war in Karlsruhe zu sehen, dass es auch ohne ihn geht. Fakt ist auf der anderen Seite auch: Sollte er gegen Darmstadt wieder in den Kader rücken und nur auf der Bank sitzen, wäre das für ihn beim HSV eine Premiere. Wenn der 30-Jährige in der Vergangenheit spielen konnte, stand er in der Zweiten Liga beim HSV bislang auch immer in der Startelf.