Job-Angst zu spüren? Wie sich HSV-Trainer Walter in Spanien gibt
Zu Beginn der Winterpause diskutierten und analysierten die HSV-Bosse lange, wie es in der Rückrunde weitergesehen soll und ob sie den eingeschlagenen Kurs für das große Ziel Bundesliga-Aufstieg womöglich korrigieren müssen. Letztlich entschieden sie, dass es in der gleichen Besetzung weitergeht, dabei aber verschiedene Maßnahmen getroffen werden sollen. Im Spanien-Trainingslager gibt es nun die ersten Ergebnisse.
Allein um Trainer Tim Walter geht es beim HSV nicht. Alle Bereiche wurden in der großen Hinrunden-Analyse hinterfragt. Das Ergebnis: Für eine bessere Zukunft gibt es in vielen Bereichen Optimierungsbedarf. Neben der Arbeit des Trainers geht es unter anderem auch um die Mannschaft, die Teambetreuung und die medizinische Abteilung. Der Fokus auf den Job und das Wesentliche soll noch mehr geschärft werden.
Intensität und Quantität wird im HSV-Training nach oben geschraubt
Was sind dabei bislang für Veränderungen von außen zu sehen? Im Spanien-Trainingslager fällt auf, dass die Intensität und die Quantität im Training nach oben geschraubt werden. An den ersten zwei Tagen standen für die Spieler insgesamt gleich sechs verschiedene Einheiten auf dem Programm. Das kannten die Profis in dieser Form beim HSV bislang kaum. Auch die Arbeit auf dem Platz hat sich ein wenig verändert. Am Freitagvormittag wurde das Team in zwei Gruppen eingeteilt. Offensive und Defensive arbeiteten zunächst getrennt voneinander. Dabei wurde auch das richtige Verhalten bei Eckbällen (in der Hinrunde oft ein Problem) geübt.
Walter beobachtete alles genau und extrem engagiert. Von Job-Angst oder Verunsicherung keine Spur. Ganz im Gegenteil. Der Trainer wirkt feurig und motiviert. Die Profis wurden zum Start des Trainingslagers von ihm auffällig viel gelobt, gemeckert wurde nur sehr wenig. Auch das sah in der Vergangenheit nicht immer so aus.
Walter nimmt HSV-Spieler mehr in die Pflicht
Mit einer positiven Einstellung marschiert der Coach vorweg. Doch auch seine Spieler nimmt Walter jetzt offenbar noch mehr in die Pflicht. Auf Disziplin, Eigenverantwortung und das richtige Verständnis für Professionalität wie zum Beispiel bei der Trainingsvorbereitung wird mehr als zuvor geachtet. Zudem wird dafür gesorgt, dass bei den Spielern kein Alltagstrott entsteht. So werden die nächsten Trainingszeiten und Einheiten oft auch mal erst kurzfristig festgelegt.
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Der Wille, etwas zu verändern und zu verbessern, ist da. Das haben die ersten Tage im Winter-Trainingslager gezeigt. Der Anfang ist damit geschafft. Klar ist allerdings auch, entscheidend wird sein, was letztlich in der Rückrunde bei den Spielen auf dem Platz passiert. Dort wartet auf den HSV in zwei Wochen mit dem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 die erste richtige große Prüfung.