Die HSV-Profis feiern nach dem 3:0-Erfolg gegen Kaiserslautern im Volksparkstadion.

Die HSV-Profis feiern nach dem 3:0-Erfolg gegen Kaiserslautern im Volksparkstadion. Foto: imago/Oliver Ruhnke

Kader, Fans, Trainer, Spiele: Warum beim HSV jetzt alles für den Aufstieg spricht

Besser hätte der 23. Spieltag in der Zweiten Liga für den HSV kaum laufen können. Während die Hamburger mit dem 3:0 gegen Kaiserslautern am Freitag ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg setzten, konnte kein anderes Team aus der ersten Tabellenhälfte am Wochenende einen Sieg holen. In den Topspielen Hannover gegen Paderborn (1:1) und Köln gegen Düsseldorf (1:1) nahmen sich die Aufstiegskonkurrenten gegenseitig die Punkte weg, Magdeburg stolperte zudem in Karlsruhe (1:3). Der große Gewinner ist der HSV.

In der Tabelle sind die Hamburger zurück auf Platz eins. Kaum zu glauben, aber wahr: Nie zuvor stand der HSV nach dem 23. Spieltag in der Zweiten Liga an der Spitze der Tabelle. Anzeichen, dass es auf der Zielgeraden noch mal einen Absturz geben könnte, gibt es aktuell nicht. Auf der anderen Seite sprechen zahlreiche Fakten und Eindrücke dafür, dass es für die Hamburger im siebten Zweitliga-Jahr auch endlich ein Happy End geben wird.

Keine besseren Spieler, aber breiter aufgestellt

Der Kader: Ein gutes Aufgebot, das im Normalfall auch den Aufstieg schaffen sollte, hatte der HSV bislang in jeder Zweitliga-Saison. Teilweise waren die Hamburger in der Spitze in der Vergangenheit sicherlich auch schon besser aufgestellt als im Moment. „Aber von der Breite ist unser Kader jetzt der beste – und das tut uns auch sehr, sehr gut“, sagt Jonas Meffert. Bestes Beispiel ist dafür der Ausfall von Robert Glatzel, der ohne Leistungsabfall von Davie Selke kompensiert werden konnte. Auf anderen Positionen sieht es ähnlich aus.

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Das Trainerteam: Mit dem Wechsel von Steffen Baumgart zu Merlin Polzin wurde die Mannschaft wieder zusammengeführt. Polzin hat gemeinsam mit seinen Assistenten Loic Favé und Richard Krohn nicht nur das Training und die Spielweise angepasst. Das Trio hat für einen neuen positiven Geist gesorgt. Bei den Spielern wird vor allem wieder auf die einzelnen Stärken gesetzt, zudem herrscht ein großer Zusammenhalt. „Die Chemie von Loic, Merlin und dem ganzen Staff passt einfach sehr gut zusammen. Sie denken in eine Richtung. Wir sind eine Familie“, betont Ludovit Reis. Fabio Baldé sagt: „Man merkt einfach, dass Merlin uns als Team komplett zusammengeschweißt hat und dass wir als Team einfach funktionieren und jeder Bock hat, Gas zu geben und aufzusteigen. Mit dieser Energie gehen wir in jedes Training und in jedes Spiel. Am Ende bin ich fest davon überzeugt, dass es klappt.“

Unterstützung der Fans noch mal gewachsen

Die Fans: Groß war die Unterstützung der Anhänger schon immer. Doch auch hier legte der HSV noch mal zu. Alle sechs HSV-Spiele waren in der Rückrunde ausverkauft. Beim Gastspiel in Berlin waren über 20.000 Hamburger dabei, selbst die Reise nach Regensburg traten 4000 HSV-Fans mit an. Von einer „elektrisierenden Atmosphäre“ sprach Adedire Mebude nach dem Heimspiel gegen Kaiserslautern. „Die Energie kam von den Fans, das war ein geiler Freitagabend“, erklärte Meffert. Dieser Vorteil soll weiter ausgenutzt werden.

Die Siegermentalität ist zurück beim HSV

Die Spiele: Polzin hat es mit seinem Trainerteam geschafft, die Siegermentalität zurück in die Mannschaft zu bringen. Das ist auf dem Platz und bei den Ergebnissen zu sehen. Außerdem auffällig: Trotz der Erfolgswelle hebt niemand ab. Reis sagt dazu: „Wir gucken nur auf uns, das heißt, dass wir jedes Spiel Step by Step auch 100 Prozent geben. Wir gucken nicht zwei oder drei Spiele nach vorne, sondern jede Woche auf Details, was wir besser machen können. Wir geben einfach Gas.“

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Der Countdown läuft. Elf Liga-Spiele stehen bis zum Saisonende noch auf dem Programm. Seit genauso vielen Spielen ist der HSV aktuell in der Zweiten Liga ungeschlagen. Im Schnitt holte er dabei mehr als zwei Punkte pro Partie. Sollte diese Erfolgsgeschichte weitergehen, würde das für die Hamburger im Mai zwangsläufig zum Aufstieg führen. Der Glaube daran war wohl noch nie so stark.     

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