Katastrophaler Tag: Darum gewann der HSV in Paderborn auch für Klaus Gjasula
„Es wird ein geiles, ein aufregendes Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Es ist meine alte Heimat. Dementsprechend freue ich mich auch darauf, einige altbekannte Gesichter wiederzusehen.“ Das hatte Klaus Gjasula vor seiner Rückkehr nach Paderborn gesagt. Vor einem Spiel, das er sich ganz sicher ganz anders ausgemalt hatte. Denn das 4:3 (2:3) des HSV geriet zwischenzeitlich zur ganz bitteren Nummer für den Mittelfeldspieler, der brutal auf die Mütze beziehungsweise den Helm bekam.
Dabei war es so gut angelaufen. Nach 24 Minuten führte der HSV durch die Tore von Manuel Wintzheimer und Simon Terodde mit 2:0. Die Operation Gipfelsturm lief auf Hochtouren. Zwischen der 33. und 38. Minute aber brach alles zusammen. Gjasula hatte am Paderborner Anschluss durch den Elfmeter von Dennis Srbeny nach einem Foul von Tim Leibold an Chris Führich noch nicht den größten Anteil. Das 2:1 schien aber irgendetwas zu bewirken bei dem Albaner, der plötzlich komplett neben der Spur war.
Klaus Gjasula mit katastrophalen Fehlern vor dem zweiten und dritten Gegentor
Erst spielte der 30-Jährige einen haarsträubenden Fehlpass in die Füße von Julian Justvan, ermöglichte so den Ausgleich durch Chris Führich (36.). Zwei Minuten später verlor Gjasula den Ball erneut an Justvan, wieder gelangte der Ball zu Führich, der von Gjasula noch am Schuss hätte gehindert werden können. Hätte, wäre, Fahrradkette. Gjasula blieb weg. Führich netzte ein. 2:3 statt 2:0.
Trainer Thione thematisierte Gjasulas Aussetzer in der Kabine
Dass Gjasula trotz seiner katastrophalen Patzer nach der Halbzeitpause weiter auf dem Platz stand, überraschte, gab ihm aber die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Vor dem 3:3 stand er am Beginn eines ganz feinen Spielzugs. Nach 64 Minuten war dann aber doch Schluss. Trainer Daniel Thioune holte den Mittelfeldmann vom Platz, klopfte ihm zum Trost auf den Helm und gab später zu Protokoll, dasss er Gjasulas Aussetzer bei seiner Kabinenansprache in der Pause thematisiert hatte. „Wir haben taktisch ein bisschen was verändert. Ich glaube, was aber noch viel wichtiger war, war, dass Klaus keinen schönen Tag hatte. Die Jungs wollten für Klaus das Spiel drehen und das Spiel gewinnen“, verriet Thioune bei Sky. „Da musste ich gar nicht viel sagen. Die Reaktion war super.“
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Sie konnte Gjasula trösten an diesem für ihn so üblen Tag. „Ich freue mich sehr über den Sieg“, sagte der Routinier. „Allerdings tut mir das auch weh, weil mir das nicht passieren darf. Es erleichtert mich, dass das Team mich so zurückgeholt hat. Ich muss mich bei dem Team bedanken. Dafür ist ein Team auch da. Jeder ist für den anderen da – heute waren sie für mich da.“ Und ganz schnell wird Gjasula sicher zurückzahlen wollen.