Trotz des 3:0 gegen Karlsruhe: Dieser HSV-Profi bleibt ein Pechvogel
Ihm schien bewusst zu sein, dass er nicht mehr viele dieser Momente erleben würde. Als sich die gesamte HSV-Mannschaft nach dem 3:0 über den KSC am Samstagabend schon vor der Nordtribüne hatte feiern lassen und zum großen Teil bereits in den Katakomben verschwunden war, machte sich Mikkel Kaufmann als einziger Akteur noch mal auf zur gegenüberliegenden Tribüne – und holte sich Applaus von den auch dort noch anwesenden Fans ab. Eine Ehrenrunde für den HSV-Teamplayer und -Pechvogel.
Das erste Mal in der Zweiten Liga überhaupt stand der Däne in der Startelf des HSV, nur in der zweiten Runde des DFB-Pokals Ende Oktober in Nürnberg (5:3-Sieg nach Elfmeterschießen) war das diese Saison der Fall. Kaufmann profitierte von einer ungewöhnlichen Systemumstellung von Trainer Tim Walter, lief in der 4-4-2-Grundformation gemeinsam mit Robert Glatzel als Doppelspitze auf.
HSV: Kaufmann stürmte gemeinsam mit Glatzel
Während sein Sturmpartner nach 23 Minuten schon zum 18. Mal in dieser Spielzeit traf (zum 1:0), heftete Kaufmann auch neun Monate nach seiner Ankunft in Hamburg abermals das Pech an den Schuhen. Nachdem dem 21-Jährigen zuletzt gegen Paderborn schon das zweite Mal in dieser Saison ein Treffer wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde, gelang der Leihgabe vom FC Kopenhagen am Samstagabend nicht einmal das.
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Dabei waren Chancen zu Haufe vorhanden. Schon früh tauchte Kaufmann erstmals vor dem KSC-Gehäuse auf, traf eine Hereingabe von Moritz Heyer aber nicht richtig (5.). In der 38. Minute rauschte er dann an einer Flanke von Josha Vagnoman vorbei, versuchte es kurz vor der Halbzeit dann aus über 30 Metern – wieder vergeblich.
Kaufmann wartet weiter auf sein erstes HSV-Tor
In Abschnitt zwei hatte der junge Angreifer dann noch zwei Chancen auf dem Kopf, setzte das Leder aber erst knapp vorbei (51.) und nach einer Ecke später relativ freistehend daneben (72.). Es sollte einfach nicht sein mit dem Premieren-Treffer für den HSV-Pechvogel – mal wieder.
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Aber: Was man Kaufmann zugute halten muss ist, dass er ackerte und rackerte, sich das ganze Spiel über in den Dienst der Mannschaft stellte und ihm kein Meter zu schade war. Dass er über die 90 Minuten die Wege machte, während seine Kollegen trafen, schien ihn nach Abpfiff nicht weiter zu stören. Denn da zeigte sich der zweifache U21-Nationalspieler Dänemarks genauso freudestrahlend wie nach den drei HSV-Toren.
Nach der Saison kehrt er nach Kopenhagen zurück
Wenn man ihm mit Ausnahme der fehlenden Effizienz vor dem Kasten überhaupt etwas vorwerfen konnte, dann, dass er mitunter sogar einen Tick zu eifrig unterwegs war – wie, als er KSC-Keeper Markus Kuster vor dem Pausentee einfach umrannte.
Unwahrscheinlich zwar, dass Kaufmann am Dienstag im Pokal gegen Freiburg erneut in der Startelf stehen wird. Umso erfreulicher aber, dass er sich auf seinen letzten Metern beim HSV – er kehrt nach der Saison nach Kopenhagen zurück – noch einmal voll als Teamplayer reinhaut. Vor allem deshalb, weil er wegen Zuspätkommens vor vier Wochen in Düsseldorf sogar mal aus dem Kader geworfen wurde.
Nach dem Pokal-Knaller bleiben Kaufmann noch vier Liga-Partien, um seinen Tor-Bann endlich zu brechen. Nichts wäre ihm wohl lieber, als dies vor heimischer Kulisse zu tun. Wenn es nicht am Dienstag geschieht, dann bleibt noch der 7. Mai: Dann empfängt der HSV am vorletzten Spieltag Hannover 96.