Doppeltorschütze Robert Glatzel zeigt beim Jubeln das Vuskovic-Trikot mit der Nummer 44.
  • Doppeltorschütze Robert Glatzel zeigt beim Jubeln das Vuskovic-Trikot mit der Nummer 44.
  • Foto: WITTERS

„Kaum in Worte zu fassen“: HSV gewinnt für Vuskovic – Profis werden emotional

So setzt man ein deutliches Zeichen. Mit 4:1 (3:0) fertigte der HSV am Samstag im Volksparkstadion Aufsteiger Preußen Münster ab. Ein Sieg, der die Hamburger im Kampf um den Aufstieg zurück in die Erfolgsspur bringt und der gleichzeitig für einige Gänsehaut-Momente sorgte. Im Mittelpunkt stand dabei immer wieder Mario Vuskovic, für den es nach seinem Horror-Urteil im Doping-Prozess die ganz große HSV-Umarmung gab.

Vuskovic war beim Spiel gegen Münster nicht im Volksparkstadion dabei, doch präsent war der Kroate trotzdem die ganze Zeit. Bereits beim Aufwärmen der Mannschaft wurde der Verteidiger, der Mitte der Woche seine Doping-Sperre bis November 2026 erhalten hatte, von den HSV-Fans im Stadion mit Sprechhören und Gesängen gefeiert. Von den Spielern auf dem Platz gab es dafür Applaus und wenig später dann entsprechende eigene Taten.

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Nach der 0:1-Pleite in Hannover drehte der HSV gegen Münster kräftig auf. Gleich der erste Torschabschluss landete im Netz der Gäste. Youngster Fabio Baldé hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt. Seine Flanke köpfte Robert Glatzel nach sechs Minuten zum 1:0 ins Tor. Der HSV-Stürmer zeigte mit den Fingern beim Jubeln zunächst die Vuskovic-Rückennummer 44 und holte sich dann das Trikot des gesperrten Kroaten.

Vuskovic-Urteil macht HSV-Profi „unfassbar traurig“

„An ihn zu denken und ihm irgendein Zeichen zu setzen, ist das Mindeste, was wir jetzt machen können. Er ist immer noch einer von uns, wir werden ihn auf keinen Fall vergessen“, erklärte Glatzel nach dem Abpfiff. Mit Blick auf das Doping-Urteil fügte er hinzu: „Es ist unfassbar traurig, was da geschehen ist. Das ist kaum in Worte zu fassen, was da für ein Ergebnis am Ende rauskommt. Das tut einfach unfassbar weh.“

Es sind Gefühle, die sich durch die komplette HSV-Familie ziehen. Auch Jonas Meffert fand nach dem Auftritt gegen Münster klare Worte. „Ich habe vor dem Spiel Gänsehaut bekommen. Ich kann gar nicht sagen, wie leid mir das tut. Das ist einfach unfassbar schlimm und ich finde es sehr, sehr gut, dass die Fans und wir alle so hinter ihm stehen zu einhundert Prozent, weil jeder von uns weiß, was eigentlich die Wahrheit ist.“

Glatzel, Elfadli und Heyer treffen gegen Münster

Zu sehen war dieser HSV-Zusammenhalt letztlich gegen Münster auch auf dem Platz. Gemeinsam ging es vor allem in der ersten Halbzeit in eine Richtung. Der HSV dominierte den Aufsteiger und zeigte sich vor dem Tor des Gegners eiskalt. Daniel Elfadli (26.) und erneut Glatzel (45.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0. Im zweiten Durchgang wurde es dann ein bisschen weniger. Torge Paetow traf dabei sogar für Münster zum 3:1 (58.). Der Sieg war dadurch aber nicht gefährdet. Nur wenige Minuten sorgte Moritz Heyer (64.) für den 4:1-Endstand.

„Ich bin mit dem Spiel und dem Ergebnis zufrieden. Das ist ein deutlicher Sieg gegen eine gute Mannschaft“, erklärte Trainer Steffen Baumgart, der dabei auch mit seinen Gedanken bei Vuskovic war. „Wir sind eine große Familie. Mario ist ein großer Teil davon. Vielleicht kann man den Auftritt auch als kleines Geschenk für ihn sehen.“

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Ändern soll sich daran in den nächsten Spielen nichts. Vuskovic soll weiterhin zumindest im Hintergrund eine Rolle spielen. „Es kann auf gar keinen Fall in den Alltag übergehen, sondern er gehört immer zu uns und wir versuchen, ihn immer irgendwie mitzunehmen“, betonte Doppeltorschütze Glatzel. Sollte das Ergebnis dabei am Ende häufiger so wie gegen Münster aussehen, kann sich die HSV-Familie noch auf einige Gänsehaut-Momente in dieser Saison freuen.

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