Kein Zweitliga-Meister, aber: Hier will der HSV den ersten Titel seit sechs Jahren
Stefan Kuntz wirkte kurz etwas geknickt, als er bei der Aufstiegsfeier im Rathaus gefragt wurde, wie sehr es ihm wehtue, dass der HSV den Fans nicht auch die Zweitliga-Meisterschale präsentieren kann. „Das war schon auf dem Rückweg ein Stimmungskiller“, berichtete er von der Reise von Fürth nach Hamburg nach dem 2:3. „Es war so, dass wir auf keinen Fall getanzt haben.“ Nach der ersten Mini-Enttäuschung gab es für die Profis aber nur noch Partygedanken. Und an diesem Wochenende soll wieder vor Freude getanzt werden beim HSV.
Ein Punkt im Nordderby gegen Werder Bremen am letzten Spieltag – dann wäre die Meisterschaft der HSV-U16 in der B-Junioren-Regionalliga perfekt. „Man merkt den Jungs an, dass sie sich auf das Spiel freuen. Wir haben uns trotz zahlreicher Rückschläge mit vielen verletzten Spieler diese Ausgangslage selbst erarbeitet“, sagt Trainer Tim Reddersen. „Wir haben Lust auf die Aufgabe am Sonntag.“ Um 13 Uhr ist Anpfiff auf dem Kunstrasen im Volkspark.
HSV-U16 kann Meister in B-Junioren-Regionalliga werden
Der Tabellenzweite VfL Wolfsburg tritt zeitgleich gegen den SC Borgfeld an, hat drei Punkte weniger und bräuchte neben einem eigenen Sieg auch einen Hamburger Patzer, um die U16 des HSV noch zu überholen. Sollte das Team von Reddersen seine Heimaufgabe erfüllen, wäre der vierte Meistertitel in der Historie der U16 perfekt. 2007, 2014 und zuletzt 2019 stand die Nachwuchsmannschaft in der Regionalliga bisher ganz oben. Und will es nun wieder tun.

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Doch nicht nur das: Sichert die HSV-U16 den ersten Platz ab, so würde das auf Ligaebene auch den ersten Titel im Nachwuchs des Vereins seit sechs Jahren bedeuten. Erfolge in Pokal-Wettbewerben ausgeklammert. „Wir sind ganz normal in unseren Abläufen drin, die Jungs trainieren gut und haben einfach Bock auf das Spiel“, erklärt Reddersen. Seine U16 will die riesige Chance also mithilfe der nötigen Lockerheit ergreifen. Und die Vorzeichen stehen gut: Die Hamburger Talente siegten zuletzt dreimal in Folge – und dreimal mit exakt sechs selbst geschossenen Treffern.
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Einzig: Das Hinspiel gegen Werder verlor die HSV-Truppe um Kapitän Maximilian Lenn Schmid und Stürmer Manuel Abbey (18 Saisontore) mit 1:3. „Dadurch liegt schon ein besonderer Anreiz in der Luft“, findet Reddersen. „Spiele gegen Werder Bremen sind immer etwas Spezielles, das ist Jugendfußball auf sehr hohem Niveau. Wir haben eine Rechnung offen und freuen uns auf das Spiel.“ Anschließend soll getanzt werden. Wegen des ersten Titels seit 2019.
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