Klare Startelf-Tendenz im Training: Spannendste HSV-Frage wohl geklärt
So sehr Merlin Polzin auf Pressekonferenzen pokert, wenn es um seine nächste Startaufstellung geht, so wenig Versteckspiel oder Geheimniskrämerei betreibt er auf dem Trainingsplatz. Hatte der HSV-Trainer am Donnerstag noch offengelassen, ob Sebastian Schonlau oder doch wieder Jonas Meffert am Samstag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) in Berlin beginnen darf, waren die Tendenzen bei der Abschlusseinheit am Freitagmittag eindeutig.
Der Fakt, dass Immanuel Pherai beim letzten Training vor der Abfahrt in die Hauptstadt fehlte, war nur noch die Bestätigung für das, was Polzin tags zuvor bereits angedeutet hatte: Der angeschlagene Niederländer wird das Topspiel bei der Hertha verpassen. Im Vergleich zum 1:0 gegen den 1. FC Köln gibt es allein deshalb definitiv einen Wechsel in der HSV-Startelf, sehr wahrscheinlich darf Marco Richter anstelle Pherais beginnen.
Elfadli und Hadzikadunic bilden ein Duo im HSV-Training
Die Leihgabe von Mainz 05 war schon gegen den „Effzeh“ zur Halbzeitpause für seinen angeschlagenen Positionskonkurrenten eingewechselt worden, jetzt gilt sein Startelf-Einsatz bei seinem Ex-Klub Hertha als so gut wie sicher. Im vermeintlichen A-Team bildete Richter am Freitag eine Doppel-Acht mit Adam Karabec. Davor stürmten im 4-3-3-System Jean-Luc Dompé, Davie Selke und Emir Sahiti, der für den schwer verletzten Bakery Jatta ins Team rücken wird. Und bei diesen zwei Änderungen in der Anfangsformation bleibt es wohl.
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Denn: Kapitän Schonlau verteidigte im Abschlusstraining nur in der B-Mannschaft an der Seite von Lucas Perrin. Ihnen gegenüber stand das A-Team mit Dennis Hadzikadunic sowie Daniel Elfadli in der Innenverteidigung und mit Jonas Meffert auf der Sechs. In dieser Konstellation hatte der HSV gegen die Kölner sehr erfolgreich verteidigt – und in dieser Konstellation will Polzin, sofern er im Abschlusstraining nicht auch pokerte, wohl auch das Spiel im Olympiastadion angehen. Diese Tendenz war deutlich zu erkennen.
Schonlau auf HSV-Bank – neben Oliveira oder Yalcinkaya?
Für Schonlau würde das nach seiner schweren Erkältung um den Jahreswechsel herum den zweiten Bankplatz in Folge bedeuten. „Wir können unsere Ziele nur erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, sagte Polzin am Donnerstag und lobte den 30-Jährigen zwar als „wichtigen Faktor“ für den HSV: „Ich möchte es gar nicht herunterbrechen auf das Kapitänsamt. Bascho zeichnet die Qualität und die Ruhe am Ball aus – und wie er in Zweikämpfen mit seiner Cleverness für Ballgewinne sorgt.“
Der Coach sagte aber auch: „Die Jungs haben in den Vorbereitungsspielen und gegen Köln ein richtig gutes Spiel gemacht, was die Defensiv anbelangt.“ Ein klares Lob für Hadzikadunic und Elfadli, die nun erneut ein Duo bilden dürften. Never change a winnig team? Das Szenario, dass Polzin Elfadli auf die Sechs vorzieht, Schonlau seinen Platz in der Abwehrmitte zurückbekommt und Meffert dafür auf die Bank muss, ist mit den Beobachtungen vom Freitag jedenfalls unrealistischer geworden. Auch eine mögliche Doppel-Sechs mit Elfadli und Meffert – was bedeuten würde, dass entweder Karabec oder Richter im Zentrum weichen müsste – war nicht zu erkennen.
HSV-Vizekapitän Reis winkt schon in Berlin ein Kaderplatz
Sehr wahrscheinlich ist dagegen ein Kader-Platz für Ludovit Reis. Wegen der Ausfälle von Jatta und Noah Katterbach (Kreuzbandriss) ist es für den Moment eng geworden im HSV-Kader und der Vizekapitän hat die ganze Woche über im Teamtraining mitgewirkt. Reis winkt damit erstmals nach seiner schweren Muskelverletzung die Rolle als möglicher Joker, er wird ziemlich sicher für Pherai ins Aufgebot rutschen.
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Offen ist damit nur noch, wer den freien Kader-Platz von Jatta erhält. Die besten Chancen haben Bilal Yalcinkaya und Nicolas Oliveira, die genauso wie die Abwehr-Talente Joel Agyekum und Luis Seifert beim Profi-Abschlusstraining dabei waren. Yalcinkaya besitzt als der offensivere Spieler dabei wohl leichte Vorteile, Polzin sieht den 18-Jährigen als klare Option. Nachwuchsstürmer Otto Stange hat sich ohnehin im Profi-Kader festgespielt.