Omar Sillah, Luis Seifert, Fabio Baldé und Bilal Yalcinkaya stehen Arm in Arm auf dem Trainingsplatz
  • Die HSV-Talente Omar Sillah, Luis Seifert, Fabio Baldé und Bilal Yalcinkaya (l.) können sich in Österreich zeigen.
  • Foto: WITTERS

Kuntz nennt ein Bayern-Juwel: Das ist der Plan mit den HSV-Talenten

Robert Glatzel wird nicht nur am Samstag (15 Uhr/Liveticker bei mopo.de) in Saalfelden gegen den FC Nantes im HSV-Aufgebot fehlen, sondern tags darauf (16 Uhr/Liveticker bei mopo.de) auch das Testspiel in Bramberg gegen seinen Ex-Klub Cardiff City, für den er zwischen August 2019 und Januar 2021 in 58 Pflichtspielen elfmal getroffen hatte, verpassen. In Abwesenheit des 30-Jährigen, der noch an den Folgen einer Sehnenreizung laboriert und in Österreich noch nicht mit der Mannschaft trainiert hat, können sich dafür drei Offensivtalente präsentieren. Und ein Abwehr-Youngster. Wie der HSV mit Omar Sillah (20), Bilal Yalcinkaya (18), Fabio Baldé (18) und Luis Seifert (20) plant.

Als Seifert beim Donnerstagstraining eine Eckball-Flanke von Miro Muheim sehenswert im Tor unterbrachte und dafür Szenenapplaus von den mitgereisten HSV-Fans erhielt, war Stefan Kuntz noch nicht angekommen. Tags darauf verriet der Sportvorstand dann aber, wie die Planung aussieht mit den vielversprechenden Youngstern, von denen Stürmer Otto Stange wegen einer Verletzung am Hüftbeuger kurzfristig nicht mit in die Alpen reisen konnte.

HSV-Talente Sillah, Baldé, Yalcinkaya und Seifert machen „guten Eindruck“

„Generell haben alle erst einmal einen gute Eindruck gemacht“, findet Kuntz. Innenverteidiger Seifert ist schon zum vierten Mal in einem HSV-Camp dabei und wirkt in seinen Aktionen sehr selbstbewusst; U17-Weltmeister und Mittelfeldspieler Yalcinkaya agiert unbekümmerter als in den vergangenen Monaten und hat damit eine seiner Stärken zurückerlangt; Flügelspieler Baldé lässt mit seinen Dribblings regelmäßig Profi-Mitspieler stehen; und Mittelstürmer Sillah brauchte in der Vorsaison nur ein U21-Spiel vor des Cheftrainers Augen, um Steffen Baumgart von sich zu überzeugen. „Nur Otto ist mit seiner Verletzung leider ein bisschen raus“, sagt Kuntz.

Die Tür für die anderen Talente ist derzeit sehr weit offen. Sie müssen nur hindurchgehen, indem sie über Engagement auf sich aufmerksam machen. „Wir können ja mal über den Zaun schauen“, sagt Kuntz und denkt an ein Juwel des FC Bayern: Alexandar Pavlovic, der vor seiner Mandelentzündung sogar für den deutschen EM-Kader von Julian Nagelsmann nominiert worden war. „Pavlovic ist bei den Bayern auch nur zum Thema geworden, weil er in der Vorbereitung Gas gegeben und dem Trainer gezeigt hat, während die Nationalspieler unterwegs waren: ,Boah, der ist ja gar nicht so schlecht.’“ Gleiches wollen Sillah, Yalcinkaya, Baldé und Seifert nun Baumgart weiter beweisen.

Kuntz denkt beim Weg der HSV-Talente auch an Pavlovic

„Der Trainer hat den Jungen die Möglichkeit gegeben, über einen längeren Zeitraum zu zeigen, was sie draufhaben“, erklärt Kuntz. „Man schafft zwei Trainingseinheiten, nach denen jeder sagt: ,Boah, der ist aber gut.‘ Aber wenn es ins Trainingslager geht, wenn es in die Läufe und die harte Belastung geht, ins Eins gegen Eins und Vier gegen Vier, in die Flanken, Freistöße und ins Taktische, dann kriegt man einen besseren Überblick.“ Damit ebendieser noch besser ist, werden die HSV-Profis künftig regelmäßig mit der U21 trainieren, generell haben also alle Talente eine Chance.

Allerdings ist die konkrete Aussicht auf Spielzeit in der Zweiten Liga auch davon abhängig, in welche Richtung sich der Kader des HSV noch verändern wird, wer also noch geht und kommt. „Man muss schauen, wie sich alles ergibt auf dem Transfermarkt“, sagt Kuntz, der schon mehrfach betont hat, dass er mit der Durchlässigkeit zwischen HSV-Nachwuchs und Zweitliga-Mannschaft nicht zufrieden ist. „Und deswegen glaube ich auch, dass Steffen, wenn wir den Kader ein bisschen einengen, gute Urteile fällen kann.“ Darüber, welcher Youngster aus dem mitgereisten Quartett womöglich als erstes sein Profi-Debüt feiern wird.

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