„Leider“: Selke überrascht mit deutlichen Worten zu seiner HSV-Zukunft
Davie Selke redete nach dem 0:0 gegen Elversberg nicht drumherum. „Ich habe mich zu dem Thema jetzt schon so oft geäußert“, sagte der HSV-Stürmer und meinte damit nicht das Remis gegen die SVE – sondern den Poker um seine Zukunft. „Ich glaube, auch in einer Klarheit, in der ich das zuvor nicht gemacht habe.“ Selke hatte in der Tat ganz klar formuliert, dass er gerne im Volkspark bleiben würde. Doch der Durchbruch in den Gesprächen über einen neuen Vertrag steht weiter aus. Deswegen wurde Selke nun noch etwas deutlicher.
„Ich kann nichts versprechen, wir werden sehen, wie die Gespräche laufen“, sagte der 30-Jährige und gab zu: „Es sind beide Richtungen offen, leider.“ Option eins: Es gelingt die angestrebte Ausdehnung seines HSV-Kontrakts, der sich Stand jetzt nur im Falle des Bundesliga-Aufstiegs sowie bei sechs weiteren Startelf-Einsätzen von Selke in den nun noch ausstehenden sieben Zweitliga-Spielen automatisch verlängern würde. Oder Option zwei: Der Angreifer und dessen Berater werden sich mit den HSV-Bossen um Stefan Kuntz und Claus Costa doch nicht einigen können.
HSV-Stürmer Selke: „Habe mir ein Zeitfenster gesetzt“
„Man muss gucken, ob man einen gemeinsamen Weg findet oder nicht“, sagte Selke nach Abpfiff und bekräftigte: „Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt klar gemacht. Und dann werden wir sehen, ob wir einen Weg finden oder auch nicht.“ Eigentlich hatte er sich gewünscht, das Zukunftsthema weit vor dem Saisonfinale geklärt zu haben. Doch knapp eineinhalb Monate vor dem letzten Spieltag begleitet das Selke-Thema den HSV noch immer. Nur: Wie lange noch? „Ich habe mir auch ein Zeitfenster gesetzt“, verriet Selke und ergänzte, ohne ein konkretes Datum zu nennen: „Irgendwann wird es dann von mir eine Entscheidung geben.“ Darüber, wo er nächste Saison spielen wird.
Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- An die Waffen!? Wie junge Hamburger über die Wehrpflicht denken
- Mein Leben mit dem Trump-Irrsinn: Eine Hamburgerin in Washington D.C.
- Rahlstedterin nimmt 50 Kilo ab: Wie Sabine Jenß das geschafft hat
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: HSV-Trainer Polzin privat wie nie & St. Paulis Leader spricht Klartext
- 20 Seiten Plan7: „Best of Musicals“ in der Neuen Flora, wie Alfons für die Demokratie kämpft & die besten Kultur-Events der Woche
Merlin Polzin hatte sich bereits unter der Woche klar positioniert – indem er die Hoffnung aussprach, dass es „schnellstmöglich“ eine Lösung geben wird, die aus Sicht des Trainers dann bestenfalls lauten würde: Er kann auch über den Sommer hinaus auf den Torjäger zählen. Dass sich Selke nach dem Remis gegen Elversberg nun deutlich wie nie äußerte, nahm Polzin gelassen auf: „Davie ist durch und durch Sportler, Fußballer. Er gibt alles jeden Tag für diesen Verein und diese Mannschaft. Wenn man ihn mit einem gefühlten Puls von 250 dann direkt nach dem Spiel fragt, wie gewisse Situationen aussehen, ist das vielleicht nicht der beste Moment.“ Es sind aber oft genau diese emotionalen Augenblicke, in denen Menschen – und das gilt unabhängig von Selke – wohl am ehrlichsten sind.
In Davie Selkes Lager wünscht man sich zeitnah Klarheit
„Davie zeichnet aus, dass er immer gewinnen will“, sagte Polzin auf der Pressekonferenz. „Das haben wir heute nicht geschafft. Und dann ist es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.“ So war es jedoch gekommen in der Mixed Zone. Ohne beim Gespräch dabei gewesen zu sein, machte Polzin seinen Standpunkt noch einmal klar. „Davie ist für uns ein extrem wichtiger Spieler, wir sind sehr zufrieden mit ihm und die Mannschaft tut ihm sehr gut. Das weiß er auch“, so der Coach. „Alles weitere wird dann von Davies Seite aus und von Vereinsseite aus in Ruhe geklärt.“ Man sei weiter in „sehr guten Gesprächen“, meinte Polzin. Alles liefe noch immer „nach Plan“.
Das könnte Sie auch interessieren: HSV-Noten gegen Elversberg: Viermal die Vier – und zwei Lichtblicke
Nach MOPO-Informationen möchte man in Selkes Lager möglichst schon in der kommenden Woche Klarheit haben. Laufzeit und Gehalt waren zuletzt noch immer die Knackpunkte im Poker um die Zukunft des Ex-Kölners, der gegen Elversberg zwar mindestens vier sehr gute Chancen vergab („Es gibt die Tage, da fehlt immer ein Millimeter, das war heute so ein Tag“) – der mit 17 Toren aber auch nach diesem Freitag noch der Top-Torschütze der Zweiten Liga ist.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.