Macht HSV-Trainer Baumgart gegen Magdeburg die Rolle rückwärts?
Auch wenn sich Steffen Baumgart im Nachhinein bestätigt fühlte, er Anssi Suhonen eigentlich nicht schon zur Pause auswechseln wollte und Lukasz Poreba das Vertrauen des HSV-Trainer mit dem Siegtor rechtfertigte: Das Startelf-Mandat für das Duo beim 2:1 gegen Kaiserslautern kam unerwartet. Und jetzt deutet nach der Überraschung vieles auf eine Rolle rückwärts auswärts in Magdeburg hin – nicht allerdings bei Robert Glatzel.
Poreba durfte am Samstag erstmals seit dem 1:2 gegen den SC Paderborn Anfang Dezember wieder beginnen, und auch Suhonen feierte sein Startelf-Debüt unter Baumgart. Der von mehreren schweren Verletzungen zurückgeworfene Finne stand sogar zum ersten Mal seit fast zwölf Monaten beim Anpfiff eines Pflichtspiels wieder auf dem Rasen.
Auf dem Trainingsgrün war Suhonen in dieser Woche wegen einer Erkältung aber noch gar nicht zu sehen. Und Poreba blieb am Mittwoch und Donnerstag ebenfalls in den Katakomben. Vollzieht Baumgart bei der Startplatz-Vergabe deshalb eine Rolle rückwärts?
„Ich habe Anssi nicht schlecht gesehen”, stellte der Coach wegen Suhonen, der angeschlagen runter musste, klar. „Sonst hätte ich ihn nicht rausgenommen.” Sollte der Krankheitszustand des 23-Jährigen nun so bleiben, wird Baumgart ihn mit Blick aufs Spiel beim 1. FC Magdeburg jedoch zwangsläufig rausnehmen aus der Anfangsformation.
Ohnehin dürften die Tiefenläufe Bakery Jattas, der am Samstag erstmals unter Baumgart auf der Bank saß, beim mitspielenden FCM eher wieder vonnöten sein als die Quirligkeit Suhonens gegen einen tief verteidigenden Gegner wie Kaiserslautern. „Magdeburg hat mit den meisten Ballbesitz in der Liga”, weiß Baumgart und glaubt deshalb, „dass es eher ein offeneres Spiel wird, als wenn du Mannschaften hast, die sich komplett aufs Verteidigen konzentrieren oder aufs Umschaltspiel”.
Jatta und Pherai in Magdeburg zurück in der HSV-Startelf?
Poreba hatte im offensiven 3-2-4-1 neben Rechtsaußen Suhonen den halbrechten Part im offensiven Mittelfeld inne – die Rolle, in der bei Baumgart zuvor stets Immanuel Pherai agiert hatte. Kehrt der Niederländer, der im defensiven 4-1-3-2 bisher als zweiter anlaufender Stürmer wirkte, nun in die erste Elf zurück? Das hängt zunächst von der Genese des ebenso erkälteten Poreba ab.
Das liegt aber auch und wie immer an den taktischen Ideen Baumgarts für Magdeburg. Und es ist davon abhängig, wie Baumgart mit Ludovit Reis plant. Weil Ignace Van der Brempt erst nächste Woche wieder eine Startelf-Option ist, dürfte Reis noch einmal als Rechtsverteidiger bei Ballbesitz des Gegners auflaufen.
Baumgart lobt Reis – Glatzel wird nur HSV-Joker sein
„Es ist kein Experiment”, stellte Baumgart noch mal klar – und lobte, wie Reis die Doppelrolle auch nach seinem Ballverlust vor dem FCK-Tor ausfüllte: „Ludo hat eine sehr, sehr gute zweite Halbzeit gespielt, was das Mentale und das Kämpferische angeht.” Erst wenn der inzwischen vollständig ins Training zurückgekehrte Van der Brempt wieder spielfit ist, wird Baumgart Vize-Kapitän Reis wohl wieder gänzlich ins Zentrum verschieben.
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Bei Suhonen, Poreba sowie dem fitten Duo Jatta/Pherai hingegen läuft es schon jetzt auf die Rolle rückwärts hinaus. Nicht aber bei Robert Glatzel: Der angeschlagene Stürmer übte am Donnerstag erneut nur individuell auf dem Platz – und wird selbst bei einer Rückkehr ins Teamtraining am Freitag abermals von András Németh vertreten werden.