Jubel, Trubel, HSV-Herrlichkeit: Die Hamburger bestachen beim 5:0 gegen Regensburg.
  • Jubel, Trubel, HSV-Herrlichkeit: Die Hamburger bestachen beim 5:0 gegen Regensburg.
  • Foto: imago/Nordphoto

„Macht meine Aufgabe nicht leichter“: HSV-Show lässt Trainer Baumgart grübeln

Jetzt weiß die Liga, wozu der HSV imstande ist, wenn er Lust und Laune hat. Gegen den überforderten Aufsteiger Jahn Regensburg setzten die Hamburger am Sonntag ein ganz starkes Zeichen, siegten mit 5:0 (2:0) und boten den 53.779 Fans teilweise ein Spektakel. „Lief ganz gut“, resümierte Kapitän Sebastian Schonlau schmunzelnd nach dem zweiten Heimsieg in Folge.

Gute Laune war Trumpf im Volkspark, ob nun auf den Rängen oder dem Rasen. Nur Steffen Baumgart wirkte schon kurz nach dem Abpfiff ein wenig nachdenklich. Bereits gegen den Jahn hatte der Trainer die Qual der Wahl und alle Mühe, sich zu entscheiden, welchen elf Profis er von Beginn an sein Vertrauen schenken würde. Festzuhalten bleibt, dass Baumgarts Plan aufging: Die erste Elf legte vor, ehe die Joker in Hälfte zwei den Sieg veredelten. „Ich bin sehr zufrieden“, stellte der Coach dann auch fest und fügte ironisch an: „Es macht meine Aufgabe aber nicht unbedingt leichter.“


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Der HSV und sein schönes Luxus-Problem. Nachdem die Bosse den Kader unmittelbar vor dem Ende der Transferperiode noch mal kräftig aufgemotzt hatten, gab es durchaus auch bedenkliche Töne. Was, wenn der enorme Konkurrenzkampf für Unzufriedenheit im Kader sorgt? Gegen Regensburg aber traten ausschließlich die Vorteile des hochkarätigen Aufgebots zu Tage.

Baldé und Dompé begeistern die HSV-Fans

Exemplarisch für die Möglichkeiten, die sich Baumgart bieten, stehen Flügelflitzer Fabio Baldé, der beginnen durfte, und Jean-Luc Dompé, der ihn nach 62 Minuten ersetzte. Erst bereitete Baldé die ersten beiden HSV-Treffer vor, dann traf Dompé später selbst zweimal. Aber der Reihe nach.

Das Spiel hatte kaum begonnen, da standen die Zeichen schon auf Sieg für den HSV. Ganze 43 Sekunden waren im Volkspark absolviert, als der sträflich ungedeckte Königsdörffer Baldés Flanke zum 1:0 einköpfte. Ein Tor für die Geschichtsbücher: Letztmals hatte der HSV vor 26 Jahren ähnlich früh getroffen, im Mai 1998 netzte Hasan Salihamidzic gar nach 30 Sekunden in Dortmund zur Führung.

HSV-Torjäger Glatzel trifft zum 2:0

Eine kleine Schrecksekunde gab es zu verdauen, als Regensburg schon jubelte (5.), der Treffer von Kother aufgrund einer Abseitsstellung aber nicht anerkannt wurde. Danach nahm der HSV-Express wieder Fahrt auf, erneut durch Baldé, der in der Mitte Glatzel fand. Das 2:0 (14.).

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Angesichts des klaren Ergebnisses würde man kaum vermuten, dass sich anschließend eine gute Stunde lang nur noch wenig tat. So aber war es, ehe dann Baumgarts Einwechselspieler darauf brannten, klare Zeichen zu setzen. Dompé bewies seine Extraklasse mit seinen beiden Toren zum 3:0 (76.) und 5:0 (90.+3). Zwischendurch erzielte Selke, noch so ein Top-Joker, sein erstes Zweitligator für den HSV und traf per Kopf zum 4:0 (89.). „Wenn der Gegner vielleicht schon ein bisschen müde ist und man so von der Bank nachlegen kann, dann ist das überragend“, ließ Schonlau wissen.

HSV-Kapitän Schonlau will den dritten Sieg in Folge

Eine runde Sache also für den HSV, mit zahlreichen Ausrufezeichen. Neun Tore und sechs Punkte in den beiden Heimspielen gegen die Aufsteiger Münster (4:1) und Regensburg bedeuten einen schönen Zwischenspurt und lassen die Fan-Herzen höher schlagen. Der Kapitän aber ist noch lange nicht zufrieden. „Wir haben jetzt zwei Siege und wollen noch einen dritten holen“, sagte Schonlau und blickte voraus auf die kommende Woche. Dann reist Baumgarts Luxus-Kader nach Kaiserslautern (21. September).    

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