Medizinischer Notfall in Magdeburg: Warum es auch im HSV-Block still wurde
Die Magdeburger Avnet Arena zeigte sich auch am Freitagabend wieder von seiner lautesten Seite. Vor dem Anpfiff präsentierten die FCM-Fans eine Choreo mit dem Schriftzug „Fanatischer Osten“, auch im Gästeblock wurden blau-schwarze Fahnen geschwenkt. Pyrotechnik von beiden Fan-Lagern gab es obendrauf – und eine Atmosphäre, die ungeachtet des Ergebnisses fast durchgängig elektrisierend war. Aber mit einer Ausnahme.
Im Laufe der zweiten Hälfte wurde es plötzlich still im Magdeburger Stadion. Der FCM-Anhang stellte seine Gesänge und das Getrommel auf der Nordtribüne ein, und wenig später unterbrachen auch die HSV-Fans auf der Gegenseite ihren lautstarken Support. Hintergrund war ein medizinischer Notfall, wegen dem am Eingang Nord 2, zwischen der Nord- und Osttribüne, ein Rettungswagen mit Blaulicht zu sehen war. Drumherum sang und klatsche niemand mehr.
HSV- und FCM-Fans stellten den Support in Hälfte zwei ein
Mutmaßlich soll sich eine Person beim Sturz auf einer Treppe verletzt haben, nähere Informationen zur Gesundheit des Fans sind der MOPO nicht bekannt. Als man auch im HSV-Lager von dem Vorfall Kenntnis nahm, gab es einen schnellen Informationsaustausch: Das Hamburger Presseteam nahm Kontakt auf zu einem Vertreter der Fankultur in der Auswärtskurve, und schließlich wurde so auch die aktive HSV-Fanszene informiert. Es dauerte nur ein bis zwei Minuten, bis es auch im Gästeblock (im Süd-Ost-Arena-Bereich) zügig ruhig wurde – aus Respekt und Solidarität.
Was positiv stimmt: Das Treiben vor der Nordtribüne wirkte nur kurze Zeit hektisch, einige Personen liefen hin und her. Auch dank der Fans, die die Unterstützung vorübergehend einstellten, konnte die Hilfe für die betroffene Person aber erleichtert werden. Nach wenigen Minuten der Stille im Stadion setzte der Support dann auf beiden Fan-Seiten wieder ein. Die FCM-Anhänger peitschten ihre Mannschaft trotz des Zwischenstandes von 0:3 bis zum Schluss an, im HSV-Block war ohnehin fast die ganzen 90 Minuten über Party angesagt – und auch nach dem Abpfiff noch.
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