Vor über 4000 Fans: HSV-Frauen fiebern Rekord-Spiel entgegen
Die Ersten bei den Zweiten vor Rekordkulisse: Mehr geht nicht! Am Sonntag (14 Uhr) verteidigen die HSV-Kickerinnen ihre Zweitliga-Tabellenführung beim SV Meppen, der zum Spitzenspiel schon mehr als 4000 Tickets abgesetzt hat. „Wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, dass wir 2024 kurz vor Ostern so ein Spiel bestreiten, hätte ich das wohl erst mal so unterschrieben“, sagt Kapitänin Sarah Stöckmann, die 2019 aus Jesteburg kam. „Auch damals war aber schon klar, dass der HSV den Frauenbereich nachhaltig entwickeln möchte.“
Das hat die HSV-Frauen inzwischen dicht vor die Rückkehr in die Bundesliga geführt, aus der sich der Verein 2012 aus finanziellen Gründen zurückgezogen hatte. Ein Sieg in Meppen wäre dafür ein wichtiger Meilenstein. „Wir können immer Tore erzielen“, beschreibt die 30-jährige Stöckmann die Stärken ihres jungen Teams: „Wir haben einen extremen Siegeswillen und können immer wieder zurückkommen.“
HSV-Frauen um Stöckmann wollen ersten Platz verteidigen
Das bewiesen sie vor allem beim spektakulären Hinspiel im September. Zur Pause lagen die Hamburgerinnen 0:3 hinten, holten dann aber Tor um Tor auf – und konnten in der Nachspielzeit über das 4:3-Siegtor von Dana Marquardt jubeln. „Das war ein Spiel, das man so schnell nicht vergisst“, erinnert sich die Verteidigerin: „Dass wir das Spiel in atemberaubender Weise noch gedreht haben, zeigt den starken Charakter und die hohe Qualität des Teams.“
Die jetzt mit einem Spiel vor über 4000 Zuschauer:innen belohnt wird. In Meppen herrscht Euphorie, der SVM hat die Partie zum „Rekordspiel“ ausgerufen. „In den Aufstiegsspielen oder auch beim Pokalerfolg am Millerntor hat man gesehen, dass wir durch die Unterstützung der Fans getragen werden, auch auswärts“, lässt sich Stöckmann von der Kulisse nicht bange machen – zumal auch rund 500 HSV-Fans ins Emsland aufbrechen werden: „Das gibt uns positive Energie.“
Auf der Anlage der HSV-Frauen sind nur 300 Fans erlaubt
Während die Meppenerinnen in der eigenen Hänsch-Arena kicken, bestreiten die HSV-Frauen ihre meisten Zweitliga-Heimspiele auf der Paul-Hauenschild-Trainingsanlage in Norderstedt, wo nur 300 Fans zugelassen sind. Spätestens beim Bundesliga-Aufstieg wäre das kaum noch ein geeigneter Rahmen. „Wo unsere Heimspiele stattfinden, können wir als Spielerinnen nicht beeinflussen“, sagt Stöckmann.
Die Kapitänin betont aber auch: „Wir fühlen uns in Norderstedt sehr wohl. Die Fans, die da sind, unterstützen uns extrem.“ In Meppen, so viel scheint klar, werden es sogar mehr sein als zu Hause.