Mitspieler genervt – HSV-Torhüter Johansson patzt gleich mehrfach
Für einen kurzen Moment herrschte Verwirrung. „Letztlich haben wir glaube ich genauso viele Tore geschossen wie die“, bilanzierte Tim Walter nach dem Test gegen den FC Midjylland – und sorgte für fragende Gesichter. Dann aber schob der HSV-Coach die Erklärung hinterher: „Wir haben uns die Bälle fast selber reingeschossen.“
Gewiss war bei der 1:5-Pleite gegen den dänischen Tabellenführer nicht alles so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Mit Hälfte eins, in der Bakery Jatta per Kopf die Gäste-Führung durch Sisto (7.) ausgeglichen hatte (11.), zeigte sich Walter zufrieden: Er hatte genug HSV-Möglichkeiten gesehen, die blieben aber ungenutzt. Stattdessen traf der FC binnen fünf Minuten dreifach – unter tatkräftiger Mithilfe.
HSV verliert Testspiel gegen den FC Midjylland
Gegen Isaksens Schlenzer war Marko Johansson, der anfangs eine ungewöhnliche Dreier-Abwehrkette vor sich fand, noch machtlos (33.). Beim 1:3 durch Lindt (36.) sah er aber schon nicht gut aus und zog den Ärger der Mitspieler auf sich. „Wahnsinn“ und „Was ist das, ey“, schallte es durch den Volkspark. Als er zwei Minuten später zu lange überlegte und den Ball gegen den anrauschenden Isaksen drosch, von dessen Fuß die Kugel ins Tor sprang, war die Pannen-Party perfekt.
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„Wir sind ein paarmal gut durchgekommen“, verteidigte Walter den selbst gegen einen Europa-League-Teilnehmer mutigen Spielaufbau. Tadeln musste er seinen Keeper dennoch: „Letztlich liegt es dann auch an unserem letzten Mann, der das Spiel fortsetzen muss.“ Kurios: Während Johansson Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes in der Liga zuletzt beachtlich vertrat, war es nun zum wiederholten Male ein Test, in dem er einen unsicheren Eindruck machte.
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In Hälfte zwei stellte Walter auf Viererkette um, doch die Durchschlagskraft nahm ab. Brumado traf zum Endstand (58.) und entließ den HSV ins freie Wochenende. Die Freude darauf jedenfalls wollte sich Walter nicht nehmen lassen, hielt fest: „Testspiele sind immer noch zum Testen da.“ Da dürfen also auch gefühlte Eigentore mal passieren. „Dann hat man halt mal einen gebrauchten Tag – danach geht’s weiter.“
So spielte der HSV: Johansson – Schonlau (46. Muheim), Vuskovic, David – Jatta, Kittel (46. Heyer), Reis (46. Rohr), Wintzheimer (34. Krahn), Gyamerah (57. Alidou) – Meißner (46. Chakvedatze), Kaufmann