Mittelfeldmann über seinen Abschied: Holtby: Das war mein größter Fehler beim HSV!
Er verließ den Verein im Frust. Nach fünf Jahren beim HSV war für Lewis Holtby im vergangenen Sommer die Zeit des Abschieds gekommen, mittlerweile kickt er seit fünf Monaten beim englischen Zweitligaklub Blackburn Rovers. Nun blickt der 29-Jährige auf seine Zeit in Hamburg zurück und sagt über seinen Abgang: „Das ging mir alles sehr nah.“
Sein Ziel steht. Holtby will mit den Rovers nach Wembley, „dort findet das Play-off-Finale um den Aufstieg statt“, sagte der Mittelfeldspieler im Interview mit der „Sport-Bild“. Dafür aber muss Blackburn, das nach 30 von 46 Spieltagen auf Rang zehn steht, noch in die Top sechs der Liga vorstoßen. Sechs Zähler beträgt der Abstand zu den Play-off-Plätzen.
Ex-HSV-Profi Holtby will nach Hamburg zurückziehen
So oder so hat sich Holtby an die Art, wie in England gespielt wird, gewöhnt. Nun blieb Zeit, zurückzublicken. Und so groß am Ende sein Frust beim HSV auch war: Irgendwann will Holtby nach Hamburg zurückkehren. „Ich würde gerne wieder nach Hamburg ziehen“, sagt er. „Meine Frau kommt aus Bremen, also aus der Nähe, das würde auch gut passen.“
Warum aber passte es zwischen Holtby und dem HSV in all den Jahren eher selten? „Es war im Grunde wie eine Achterbahnfahrt“, stellt er klar. „In den fünf Jahren beim HSV steckte mein gesamtes Herzblut in dem Verein.“
Holtby spricht über seinen größten Fehler beim HSV
Das bittere Ende nahm seinen Lauf, als Holtby im April, vor der Partie bei Union Berlin, nicht auf der Bank sitzen sondern stattdessen auf die komplette Reise in die Hauptstadt verzichten wollte. „Das war ein riesiger Fehler, den ich, wenn ich könnte, auch gern wieder rückgängig machen würde. Es war damals direkt nach Ende des Abschlusstrainings, ich stand noch unter Strom und habe mich aus tiefem Frust zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen lassen, die ich unmittelbar nach einer kalten Dusche korrigieren wollte. Leider wurde mir diese Möglichkeit nicht gewährt.“
Wenngleich Holtby weiß, „dass durch das Ende beim HSV womöglich ein Bild von mir hängengeblieben ist, das nicht meinem Charakter entspricht“, hat er seinen Frieden mit der Situation geschlossen und bekennt sich als Fan des Klubs: „Ich drücke dem ganzen Verein die Daumen, dass es in dieser Saison mit der Rückkehr in die Bundesliga klappt.“ (sim)