Kommentar: Dieses HSV-Spiel muss eine Warnung sein
Tim Walter war genervt. Wieder ein 1:1. Wieder war er mit seinem Fußball nicht zum Erfolg gekommen. Ballbesitz, Gegenpressing, offensiv denken, das impft der HSV-Trainer seinen Spielern vom ersten Tag an ein. „Ich bin ein Fußball-Gestalter, kein Zerstörer.“ Das ist Walters Maxime. Zum Problem aber kann es werden, wenn dieses System mit scheinbar zerstörerischen Maßnahmen ausgehebelt wird. Wie beim 1:1 in Karlsruhe.
Der KSC ordnete die Schönheit des Spiels unter, indem er beständig mit langen Bällen operierte, das Gegenpressing des HSV so nicht zur Entfaltung kommen ließ und auf diese simple Art und Weise sogar das Team war, das dem Sieg näher kam. Dieses Spiel muss für den HSV eine Warnung sein.
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Walter muss Wege finden, sich dieser Art des Fußballs stärker zu widersetzen. Denn auch wenn er, der Spielgestalter, sich vielleicht insgeheim wünschen würde, dass Passquoten von 65 Prozent – so niedrig war die des KSC tatsächlich – bestraft gehören, Fußball ist eben immer noch ein Sport, der allein durch Tore entschieden wird. Und hier fehlt es dem HSV weiter an Effizienz und Genauigkeit.
HSV auch in Karlsruhe schwach im Angriff
Nur jeweils drei Schüsse brachten die Hamburger gegen Kiel und in Karlsruhe auf den Kasten. Zu wenig, um ein Spitzenteam zu sein. Zu wenig, um Walters These, dass man auf dem richtigen Weg sei, zu unterfüttern.