Das Volksparkstadion

Der Logenbereich des Volksparkstadions war Ort der HSV-Hauptversammlung. Foto: WITTERS

Nach Diskussionen im Vorfeld: Der HSV hat einen neuen Boss gewählt

Fast alle, die beim HSV etwas zu sagen haben, kamen am Montagvormittag in den Volkspark. Die Hauptversammlung der HSV Fußball AG rief die Bosse auf den Plan – und einer, um den es zuvor Diskussionen gab, wurde neu in die Riege aufgenommen.

Der HSV-Vorstand, das Präsidium, die Kontrolleure und Anteilseigner – sie alle waren im Logenbereich des Stadions dabei und verpassten dem HSV eine neue Hülle. Erwartungsgemäß wurde der angestrebte Rechtsform-Wechsel von der HSV Fußball AG zur HSV Fußball AG & Co. KGaA durchgewunken. Auch die Wahl des neuen Aufsichtsrates verlief nach MOPO-Informationen wie geplant.

Bussert zieht im zweiten Versuch in HSV-Aufsichtsrat ein

Eric Bussert komplettiert ab sofort den Rat der neugegründeten Management AG. Der 56 Jahre alte Vertriebs-Vorstand von HSV-Hauptsponsor HanseMerkur erhält den Platz von Ralph Hartmann, der künftig in den allerdings weniger einflussreichen Aufsichtsrat der HSV Fußball AG & Co. KGaA wechselt.

Eric Bussert beim HSV-Neujahrsempfang zwischen den Vorständen Eric Huwer (l.) und Stefan Kuntz WITTERS
Eric Bussert beim HSV-Neujahrsempfang zwischen den Vorständen Eric Huwer und Stefan Kuntz
Eric Bussert beim HSV-Neujahrsempfang zwischen den Vorständen Eric Huwer (l.) und Stefan Kuntz

Bussert setzte sich damit im zweiten Anlauf durch, nachdem sich der HSV-Beirat 2022 noch gegen dessen Kandidatur ausgesprochen hatte. Damals wurde ein möglicher Interessenkonflikt aufgrund des Sponsorships von Busserts Arbeitgeber befürchtet. Durch einen Posten im Rat besitzt Bussert auch Einsicht in Verträge mit anderen HSV-Sponsoren.



MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Das Kreuz mit dem Kreuz: Hamburger verraten, wen sie wählen
  • Ist es wirklich „fünf vor 1933“? Historiker über die Angst vor rechts außen
  • Vorwürfe gegen „Pulverfass“: Jetzt spricht die Gründer-Tochter
  • Drogen-Politik: Was St. Georg von Zürich lernen kann
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: St. Pauli-Helden Asamoah und Saad exklusiv & Alidou zurück im Volkspark
  • 20 Seiten Plan7: Roland Kaiser und Désirée Nick im Interview, die besten Kultur-Events der Woche



Nun zählt der HanseMerkur-Boss trotzdem zum neuen HSV-Kontrollorgan, das von Michael Papenfuß angeführt wird. Zudem verbleiben Stellvertreter Markus Frömming, Lena Schrum, Hans-Walter Peters, Henrik Köncke und Stephan von Bülow im Rat, der für die Einsetzung der HSV-Vorstände und dessen Kontrolle verantwortlich ist.

HSV: Der Rechtsreformwechsel wurde beschlossen

„Mit Eric Bussert haben wir den freien siebten Platz im Gremium mit einer Person besetzt, die über große Expertise im Management verfügt und zudem leidenschaftlich mit dem HSV verbunden ist. Das passt“, sagte Papenfuß.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach obszöner Geste: DFB ermittelt gegen HSV-Profi Sahiti!

Die neue Struktur bringt für den HSV auch bereits kurzfristig einen positiven finanziellen Aspekt mit sich. Klaus-Michael Kühnes 30 Millionen Euro schweres Wandeldarlehen muss nicht zurückgezahlt werden, sondern zählt nun als Eigenkapital und wird in Anteile an der neuen HSV Fußball AG & Co. KGaA umgewandelt. Der 87-Jährige, der laut Angaben des US-Magazin „Forbes“ über ein Vermögen in Höhe von 36,5 Milliarden US-Dollar (etwa 34,8 Milliarden Euro) verfügt, hatte dem HSV das Geld im Sommer 2023 zur Verfügung gestellt. Durch die Umwandlung des Wandeldarlehens wurden seine Anteile nun von 13,54 auf 21,4 Prozent aufgestockt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp