Nach Präsidiums-Zoff: Wird der HSV-Beirat entmachtet?
Das Prozedere rund um die Auswahl der HSV-Präsidiums-Kandidaten wird weiterhin heiß diskutiert. Weil der Vereins-Beirat das Team um Ex-Profi Marinus Bester nicht zur Wahl zuließ, hagelt es aufgrund der Machtfülle des Gremiums heftige Kritik. Die Konsequenz: Innerhalb des HSV wird eine Satzungsänderung angestrebt, um die Macht des Beirats künftig deutlich zu verringern.
Nach MOPO-Informationen kam es am Dienstag zu einer Video-Konferenz der Vorsitzenden aller HSV-Gremien, inklusive des Beirats. Dort soll weitestgehend Einigkeit darüber geherrscht haben, dass die bestehenden Entscheidungsprozesse dem Verein eher schaden. Aber: Um die Macht des Beirats zu verringern, müsste die Satzung geändert werden. Das ist bis zum 7. August, an dem die Mitglieder ein neues Präsidium wählen, nicht möglich. Angestrebt wird nun der Beginn des kommenden Jahres, wenn es erneut zur Mitgliederversammlung kommen soll. Ein Antrag auf Satzungsänderung bedarf einer Zwei-Drittel-Mehrheit. Von einer Auflösung des Beirats bis hin zu einer Einschränkung seiner Macht sind mehrere Szenarien denkbar.
Die HSV-Supporters kritisierten das Vorgehen des Beirats heftig
Das Fünfer-Gremium hatte zuletzt das Team Bester nicht zur Wahl zugelassen, weil es den als Schatzmeister vorgesehenen Philipp Wentzel als nicht geeignet eingestuft hatte. Die Mitglieder haben nun lediglich die Chance, für oder gegen Marcell Jansen und sein Team zu votieren. „Es ist nicht die Aufgabe des fünfköpfigen Beirates zu entscheiden, ob jemand Präsident wird, sondern die Aufgabe der Mitgliedschaft“, ließen die 66.000 Mitglieder starken HSV-Supporters daraufhin verlauten. „Alles andere ist aus unserer Sicht undemokratisch, intransparent und damit eines Vereins wie des HSV unwürdig.“
Und was, wenn Jansen, der die Hälfte der Stimmen braucht, von den Mitgliedern nicht gewählt wird? Dann müssen neue Kandidaten her. Das Team Bester stünde für diesen Fall erneut bereit.