Sorgen um Stammkraft: Spielt ein HSV-Profi erstmals seit sechs Jahren?
Nach und nach meldeten sich mehrere HSV-Profis in den vergangenen Tagen aus dem Lazarett zurück. Nun aber macht plötzlich die Nummer eins des Vereins Sorgen: Daniel Heuer Fernandes fehlte am Mittwoch erkrankt und konnte nicht trainieren. Und viel Zeit bis zum Braunschweig-Spiel am Freitag (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) bleibt nicht mehr.
Muss der HSV gegen die Eintracht seinen Keeper wechseln? Merlin Polzin will davon noch nichts wissen. „Er war gesundheitlich ein bisschen angeschlagen“, sagte der Trainer am Mittwoch über Heuer Fernandes. „Es war eher eine Vorsichtsmaßnahme. Wir wollten nicht, dass er jemanden in der Gruppe ansteckt. Aber wir gehen fest davon aus, dass das am Freitag keine Rolle mehr spielt.“
HSV kassierte mit Heuer Fernandes 342 Minuten kein Tor
Und dennoch: Die Zeit für Heuer Fernandes, gesund zu werden, ist knapp bemessen. Was, wenn der formstarke Keeper – der in Liga zwei seit 342 Minuten ohne Gegentor ist – es nicht rechtzeitig schafft? Für den Fall würde sich ein Überraschungs-Comeback andeuten, denn dann hätte aller Voraussicht nach Tom Mickel (35) die Nase vorne.

Zwar trainierte der etatmäßige Ersatzkeeper Matheo Raab (26) nach überstandenem Handbruch schon am Dienstag erstmals wieder voll mit der Mannschaft. Sein Einsatz gegen Braunschweig käme nach vier Monate langer Verletzungspause aber wohl noch zu früh. Daher wäre bei Heuer Fernandes’ Ausfall die Variante mit Mickel im Tor wahrscheinlicher.
HSV-Keeper Mickel stand letztmals im Mai 2019 im Tor
„Tom war die Zeit über, als Matheo verletzt war, permanent bereit, falls etwas passiert wäre“, lobt Polzin den Routinier. „Demnach ist er sicherlich die Option.“ Zuletzt sammelte Mickel Mitte März, beim Testspiel gegen Regionalligist Phönix Lübeck (3:0), Spielpraxis. In Liga zwei spielte er zuletzt vor fast sechs Jahren – am letzten Spieltag der Saison 2018/19 gegen Duisburg (3:0). Sollte Heuer Fernandes tatsächlich ausfallen, hätte Polzin „absolut keine Bauchschmerzen“. Noch aber hoffen sie beim HSV, dass der Stammkeeper rechtzeitig fit wird.
Muheim wurde geschont – Meffert erstmals mit Maske
Und die anderen Wackelkandidaten? Jonas Meffert trainierte nach seinem Nasenbeinbruch am Mittwoch erstmals komplett mit Maske. Polzin will aber noch Rücksprache mit seinem Mittelfeldmann halten, inwiefern der Gesichtsschutz eine Beeinträchtigung darstellt. „Ich muss noch mit Meffo sprechen, wie er sich fühlt“, sagt der Coach, denn er weiß. „Er hat das erste Mal in seiner Karriere mit Maske trainiert. Klar ist, dass er einwandfrei spielen muss. Da wird es vielleicht noch die eine oder andere Anpassung bei der Maske geben. Wir bauen die bestmögliche Maske, damit er bestmöglich spielen kann.“ Sollte Meffert den Daumen heben, wolle Polzin den 30-Jährigen gegen die Eintracht „gerne auf dem Platz“ haben.
Der in Nürnberg zuletzt ebenfalls fehlende Dennis Hadzikadunic (nach ausgekugelter Schulter) mischte erneut voll mit. Der Bosnier und Meffert dürften am Freitag ins Aufgebot zurückkehren, vielleicht steht das Duo sogar in der Startelf.
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Gesteuert wurde am Mittwoch Linksverteidiger Miro Muheim, der die Einheit nach den Aufwärmübungen beendete. „Er hatte eine sehr intensive Zeit, auch mit der Reise zur Nationalmannschaft“, erklärt Polzin. „Wir wissen um seine Wehwehchen und müssen ihn gut steuern.“ Gegen Braunschweig aber dürfte der Schweizer dabei sein.
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