HSV-Kapitän: Walter wollte es wie beim Hockey machen
Tim Walter hatte die Fans lange zappeln lassen. Erst kurz vor Anpfiff des letzten Tests gegen den FC Basel am Samstag (1:0) wurde bekannt, dass der Coach Sebastian Schonlau zum neuen HSV-Kapitän bestimmt hat – und dem bisherigen Spielführer Tim Leibold künftig nur die Rolle des Stellvertreters zuteilwird.
Dass ein Neuzugang die Binde erhält, ist beim HSV schon über zehn Jahre her: 2010 schenkte Armin Veh Ex-Nationalspieler Heiko Westermann das Vertrauen, „HW4“ blieb drei Jahre lang Käpt’n in Hamburg. Und Schonlau? Bereits in Paderborn war der 27-Jährige vergangene Saison der Spielführer, bezeichnete es nach der Walter-Entscheidung als eine „Ehre, das Team aufs Feld führen zu dürfen“.
Schonlau tritt beim HSV in die Fußstapfen von Westermann
Der neue (Abwehr-)Chef überzeugte bei seinem Debüt im Volkspark prompt, dirigierte lautstark, bestach in den Zweikämpfen. Alleiniger Boss soll er aber nicht sein. Walter sprach von einer „schweren Entscheidung“ und betonte, Leibold werde wie Schonlau „absolut wichtiger Ansprechpartner“ bleiben. Am liebsten hätte es der Trainer gehandhabt wie beim Hockey, wie er erklärte: „Ein Kapitän trägt die Binde am Arm, der andere am Bein.“ Die Wahl auf Schonlau sei letztlich gefallen, „um ein Stück weit auch neue Impulse zu setzen“.
Nur noch Vize-Kapitän: Blüht Leibold jetzt wieder auf?
Nur einer kann das Amt offiziell bekleiden, aber gemeinsam sollen Schonlau und Leibold künftig vorangehen. Leibold zeigte Größe und versprach, er werde sich auch als Vize-Kapitän „weiterhin voll einbringen“. Womöglich kann er nun auch wieder befreiter aufspielen: Als Spielführer gelangen ihm in der abgelaufenen Runde acht Scorerpunkte, während es 2019/2020 ganze 17 waren – ohne Binde am Arm.