Tom Mickel, Matheo Raab Leo Oppermann, Daniel Heuer Fernandes und Sven Höh im Torwarttraining des HSV
  • Tom Mickel, Matheo Raab Leo Oppermann, Daniel Heuer Fernandes und Coach Sven Höh (v.l.) im Torwarttraining des HSV
  • Foto: WITTERS

Nächster Transfer fix: Braucht der HSV jetzt sogar einen neuen Torwart?

Das erste offizielle Foto, das Stefan Kuntz in seiner neuen Funktion als Sportvorstand des HSV zeigte, war eines mit einem Torwart: Vor zwei Wochen hatte sich der 61-Jährige gemeinsam mit Sportdirektor Claus Costa und Tom Mickel, der seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hatte, ablichten lassen. Seither ist beim HSV weder auf der Zugangs- noch auf der Abgangsseite etwas passiert. Bis zu diesem Freitag. Und es geht wieder um einen Keeper, dessen Entscheidung etwas ersichtlicher werden lässt, wie der HSV mit seinen Torhütern plant.

Daniel Heuer Fernandes, Matheo Raab, Mickel und Leo Oppermann: Seit Freitag ist klar, dass der HSV nicht mit jenem Keeper-Quartett in die kommende Saison gehen wird, das es in der vorletzten Spielzeit 2022/23 bei den Profis gegeben hatte.

Raab hat sehr gute Chancen, Hamburgs Nummer eins zu bleiben, Urgestein Mickel bleibt noch mindestens ein Jahr lang und wegen Ex-Stammkeeper Heuer Fernandes ist noch keine finale Entscheidung über einen Verbleib oder einen Transfer gefallen. Die gibt es nun aber, wie sich angedeutet hatte, bei Oppermann.

Leo Oppermann wechselt vom HSV zu Arminia Bielefeld

Der 22-Jährige, der nach seinem Wechsel von Union Berlin nach Hamburg im Jahr 2020 insgesamt 65-mal für die U21 des HSV in der Regionalliga aufgelaufen war, wechselt fest zum Drittligisten Arminia Bielefeld, an den er bereits in der Vorsaison ausgeliehen war.

„Wir sind davon überzeugt, dass es für ihn nun der nächste wichtige Schritt in seiner Entwicklung sein wird, sich eine Liga höher zu beweisen und Erfahrung zu sammeln“, hatte Costa die Leihe Oppermanns im Vorjahr begründet. Nun wurde der endgültige Abschied des gebürtigen Darmstädters offiziell.

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Oppermann kam in der abgelaufenen Spielzeit viermal für die Arminia zum Einsatz – dreimal im Landespokal Westfalen und einmal in Liga drei, am letzten Spieltag bei einem 2:0 gegen 1860 München. An Bielefelds Stammtorwart, dem von Borussia Mönchengladbach ausgeliehenen Jonas Kersken (23), kam er nicht vorbei. Doch obwohl bereits seit einem Monat bekannt ist, dass Kersken fest von den „Fohlen“ zum DSC wechselt, sieht auch Oppermann, der beim HSV allenfalls die Nummer vier wäre, seine Zukunft auf der Alm. Als Back-up für Kersken.

HSV-Tor: Was wird aus Heuer Fernandes und Johansson?

„Ich bin mit dieser Entwicklung und Entscheidung sehr glücklich und freue mich, dass mich Arminia Bielefeld fest verpflichtet hat. Ich habe in einem für uns als Mannschaft sehr anspruchsvollen Jahr den Verein kennengelernt und mich trotzdem sportlich, aber auch privat mit meiner jungen Familie sehr wohlgefühlt in Bielefeld“, sagt Oppermann auf der Website der Arminia. „Unser Torwart-Team ist erstklassig und mit unserem Torwarttrainer Steffen Süßner arbeiten wir hervorragend zusammen. Dass wir das nun gemeinsam fortsetzen können, uns im Training pushen werden und ich mich so weiterentwickle, war ein wesentliches Argument für meine Entscheidung.“

Beim HSV hatte Oppermann im Sommer 2021, nur ein Jahr nach seiner Ankunft, einen Profivertrag unterschrieben. Selbiges hatte in Hannes Hermann ein anderer Nachwuchskeeper erst vor einem Monat getan. Die Verantwortlichen trauen dem 19-Jährigen, der schon vor zwei Jahren erstmals mit den HSV-Profis trainiert hatte und der bisher für die U19 und U21 spielte, den Sprung zu den Profis perspektivisch zu. Zumindest die Nummer vier ist er nun schon.

Hinter Raab natürlich. Auch hinter Mickel. Und auch hinter Heuer Fernandes, wenn der Deutsch-Portugiese denn bleibt. Sollte sich in den kommenden Wochen abzeichnen, dass Heuer Fernandes Ersatzkeeper bleibt und daher auf einen Wechsel drängt, könnte sich die Situation im HSV-Tor aber noch einmal ändern.

Ziemlich sicher erscheint nur, dass die Bosse auch weiterhin nicht mit Marko Johansson planen, der in der vergangenen Saison an den FC Hansa Rostock ausgeliehen war (null Pflichtspieleinsätze) und eigentlich noch einen Kontrakt bis Sommer 2025 besitzt.

Der HSV könnte sogar einen neuen Ersatztorwart benötigen

Angesichts dieser Vertragslaufzeit ist eine erneute Leihe des Schweden ausgeschlossen. Sollte sich Johansson bald endgültig verabschieden und neben Oppermann auch der als Reservist unzufriedene Heuer Fernandes gehen, hätte der HSV statt sechs nur noch drei Keeper – könnte dann plötzlich aber sogar noch einen neuen Herausforderer für das Tor benötigen. Es sei denn, Kuntz und Costa würden allein mit Mickel und Hermann hinter Raab in die neue Saison gehen wollen, was – ohne jemandem zu nahe treten zu wollen – mit einem Risiko verbunden wäre.

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Es wird deutlich: Noch gibt es einige Unklarheiten bezüglich der Planstelle zwischen den Pfosten – vor allem bei Johansson und Heuer Fernandes, dessen (derzeit unwahrscheinlicher) Verbleib das größte aller Fragezeichen auflösen könnte. Alles geklärt ist dagegen immerhin schon bei Raab, Mickel und Hermann. Und nun auch wegen Oppermann.

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