Davie Selke, Moritz Heyer und Jonas Meffert jubeln und umarmen sich nach einem HSV-Tor
  • Moritz Heyer (2.v.r.) traf am Samstag auf Vorlage von Miro Muheim (4.v.r.).
  • Foto: WITTERS

Neue Waffe in der HSV-Offensive: Wird sie jetzt noch besser?

Der HSV lief (noch) nicht Gefahr, die Kontrolle komplett zu verlieren, nach dem 3:1-Anschlusstor von Preußen Münster in der 58. Minute schien das Momentum am vergangenen Samstag aber zu kippen – was für den HSV nach einer überzeugenden ersten Hälfte schmerzhaft gewesen wäre. Dann aber wechselte Steffen Baumgart dreifach und einer der Joker, Moritz Heyer, stellte den alten Abstand wieder her. Und wie der Treffer zum 4:1 fiel, dürfte die Fans nur wenig überrascht haben. Denn der HSV hat spätestens jetzt eine neue Waffe – die sogar noch besser werden könnte.

Diese Woche standen Standard-Übungen auf Baumgarts Trainingsplan. In Abwesenheit der fünf Nationalspieler, ohne die verletzten Daniel Elfadli und Bakery Jatta sowie ohne U21-Leihgabe Nicolas Oliveira ging es in der HSV-Einheit mal wieder um Ecken. Und auffällig war, dass Neuzugang Marco Richter einige davon schlagen durfte. „Ich glaube, ich habe einen rechten Fuß, der ganz in Ordnung ist“, sagte der 26-Jährige anschließend augenzwinkernd.

HSV erzielte in dieser Saison schon vier Tore nach Ecken

Es ist davon auszugehen, dass Richter künftig die eine oder andere Ecke für den HSV treten wird – und dass er eine neue Waffe in der Hamburger Offensive damit sogar noch stärker machen wird? Bevor Baumgart im Februar, kurz nach der Halbzeit der Vorsaison, das Traineramt von Tim Walter übernahm, hatte der HSV eine gruselige Ecken-Statistik aufgewiesen, war Anfang 2024 in dieser Kategorie sogar zweitschlechteste Mannschaft der Zweiten Liga.

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Im Laufe der Rückrunde dann zeichnete sich schon ab, dass Baumgarts Trainerteam das lange bestehende Problem der Ungefährlichkeit bei eigenen Ecken weitgehend gelöst hatte. Man denke etwa an den 1:0-Siegtreffer von Robert Glatzel im Derby gegen St. Pauli Anfang Mai. Baustelle adé? Inzwischen muss man sagen: mehr als das. Bereits in der Sommervorbereitung, als der HSV gleich mehrfach nach Ecken erfolgreich war, ließ sich erkennen, dass man inzwischen sogar von einer neuen Stärke sprechen kann. „Da wollen wir besser werden“, bestätigte Miro Muheim.

Neben Muheim: Auch HSV-Zugang Richter kann Standards

Auch dank der Flanken des Linksverteidigers gewann der HSV nun gegen Münster: Gleich zwei seiner Eckball-Flanken führten zu einem Treffer – erst durch Daniel Elfadli (26.), dann eben durch Heyer (64.). In der Zweiten Liga hat der HSV damit schon jetzt, nach dem vierten Spieltag, mehr Tore nach eigener Ecke erzielt als nach der ganzen ersten Hälfte der Vorsaison. Dank dieser Ausbeute ist Baumgarts Team – laut einer DFL-Statistik – nach Eckbällen um ganze 93 Prozent gefährlicher als der Liga-Durchschnitt. Nur Greuther Fürth (plus 104 Prozent) ist noch besser.

Hinzu kommt, dass der HSV auch beim 7:1-Erstrunden-Erfolg im DFB-Pokal beim SV Meppen gleich zweimal nach einer Ecke traf – durch Immanuel Pherai, nach einer Flanke von Muheim, sowie durch Glatzel, nach einer Hereingabe von Adam Karabec. Und jetzt gibt es mit Mainz-Leihgabe Richter noch einen weiteren prädestinierten Standard-Schützen. „Ich traue mir das auf jeden Fall zu“, sagt der 26-Jährige. „Und wenn der Trainer entscheidet, dass ich am Wochenende die Standards schlage, gebe ich mein Bestes, um einen Assist zu erzielen oder direkt zu verwandeln.“

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