Neuer Führungsspieler kommt: Was bedeutet der Schonlau-Transfer für die HSV-Abwehr?
Die Verpflichtung von Sebastian Schonlau noch vor dem Ende der laufenden Saison ist ein Signal. Der HSV hatte im Werben um Paderborns Kapitän den FC Schalke 04, den 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf ausgestochen. Und auch intern dürfte der Deal Bewegung reinbringen.
Der 26-Jährige wird planmäßig die Lücke schließen, die der Kreuzbandriss von Stephan Ambrosius in den Hamburger Kader gerissen hat. Der 22-Jährige, für den es schon die zweite schwere Knieverletzung in der noch so jungen Karriere ist, wird den Großteil der kommenden Saison verpassen. Seinen Part an der Seite von Vizekapitän Toni Leistner (Vertrag bis 2022) dürfte Schonlau einnehmen. Und so für Rochaden in der Defensive sorgen.
HSV will sich von Gideon Jung trennen – und von van Drongelen?
Moritz Heyer, der in seinem ersten HSV-Jahr überzeugt hat, wird als defensive Allzweckwaffe gebraucht. Dass er im zentral-defensiven Mittelfeld eine echte Verstärkung ist, hat der 26-Jährige bewiesen. Blieben noch Rick van Drongelen (Vertrag bis 2022) und Gideon Jung (ebenfalls bis 2022). Zweitgenannten wollte der HSV schon im vergangenen Sommer abgeben, im Winter schoben die Bosse einem Wechsel wegen der Verletztenmisere einen Riegel vor. Die Trennung nach der Saison ist beschlossene Sache. Eine Rolle in den Planungen spielt Jung, einer der dienstältesten Hamburger Profis (seit 2014 im Verein), trotz immerhin 19 Saisoneinsätzen nicht mehr.
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Und auch für van Drongelen dürfte die Situation durch den Schonlau-Coup nicht einfacher werden. Der Linksfuß kam im Frühjahr zwar nach seinem Kreuzbandriss zurück – wurde aber durch eine Sprunggelenksverletzung zurückgeworfen und sucht seitdem den Anschluss. Auch bei ihm ist eine Trennung im Sommer alles andere als ausgeschlossen.
Mit Schonlau stellt sich der HSV in der Innenverteidigung neu auf – und meldet sogleich Ambitionen an. Dabei wird es Verlierer geben – im eigenen Lager.