Neues Erfolgsrezept: Das läuft beim HSV komplett anders als unter Walter
Im sechsten Pflichtspiel dieser Saison blieb der HSV beim 5:0 gegen Regensburg am Sonntag erstmals ohne Gegentor. Allerdings: In den fünf Spielen zuvor gab es für die Hamburger auch jeweils immer nur einen Gegentreffer. So stark war die Defensiv-Abteilung beim HSV schon lange nicht mehr. Und das soll auch so bleiben.
Gefeiert wurden zuletzt im Volkspark vor allem die Stürmer. Erst vier HSV-Tore beim 4:1 gegen Münster. Nun fünf Treffer beim Duell gegen den nächsten Aufsteiger aus Regensburg. Zwei Offensiv-Spektakel, die nicht nur den Zuschauern im Stadion Spaß machten. In der Mannschaft hat sich dadurch an der Grundeinstellung allerdings nichts geändert. Die Basis für den Erfolg ist und bleibt die Defensive. Das stellte Kapitän Sebastian Schonlau nach dem Erfolg gegen Regensburg noch mal klar.
Der HSV lässt in dieser Saison kaum Großchancen zu
„Es ist kein Geheimnis, dass wir einen großen Fokus in der Vorbereitung auf die Defensive gelegt haben und dass wir schon deutlich etwas verändert haben im Vergleich zum letzten Jahr“, sagte der Abwehrchef. „Das Trainerteam hat sich viele Sachen angeguckt und einen Weg gefunden, der sehr gut ist.“
Vier Gegentore hat der HSV in den ersten fünf Liga-Spielen der Saison kassiert. Nur bei Düsseldorf (eins) und Hannover (zwei) sind es noch weniger. Besonders auffällig: Die wenigen Gegentreffer sind bei den Hamburgern nicht auf starke Torwartleistungen zurückzuführen. Großchancen hatten die Gegner bislang kaum. Nur zwei Gegentore gab es für das Team von Trainer Steffen Baumgart aus dem Spiel heraus. Das soll bei aller Freude über die aktuelle Form der Offensiv-Spieler auch so bleiben. Schonlau über die Abwehr: „Das ist schon das, wie wir uns sehen und wie es auch sein muss. Wie wichtig die Defensive ist, haben wir die letzten Jahre gesehen.”
Beste Offensive sorgte zuletzt nicht für den Aufstieg
Ein Blick in die Vergangenheit untermauert die Aussage des HSV-Kapitäns. Seit dem Abstieg der Hamburger aus der Bundesliga im Frühjahr 2018 sind mit ganz wenigen Ausnahmen immer die Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren am Ende der Saison aufgestiegen. Für das Team mit den meisten eigenen Treffern hat es hingegen häufig nicht gereicht. So sah es unter anderem auch in der vergangenen Saison aus. Da hatten Düsseldorf und Hertha die beste Offensive in der Zweiten Liga. Den Aufstieg holten sich jedoch mit St. Pauli und Kiel die beiden Mannschaften, die am wenigsten Gegentreffer kassiert hatten.
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Entsprechend viel Wert wird unter Baumgart nun vor allem auch auf die Defensive gelegt. Der Unterschied im Vergleich zu Vorgänger Tim Walter ist beim Blick auf die Zahlen bereits mehr als deutlich zu erkennen. In bislang 18 Pflichtspielen mit Baumgart als Trainer gab es für den HSV 16 Gegentore – also im Schnitt weniger als einen Gegentreffer pro Partie. Bei Walter waren es zuvor in 103 HSV-Spielen 154 Gegentore. Viel zu viele, um am Ende wirklich stabil und erfolgreich zu sein.