HSV-Trainer Baumgart läuft brüllend über den Trainingsplatz
  • Intensiv unterwegs: HSV-Trainer Baumgart gibt in Österreich teils selbst die Laufwege vor.
  • Foto: WITTERS

„Hab ihn noch nie leise erlebt“: HSV-Trainer Baumgart ist schon wieder auf Temperatur

Als Immanuel Pherai am Mittwoch gefragt wurde, warum Steffen Baumgart am Vormittag bei der ersten Einheit so laut gewesen sei, musste er lachen. „Ist er das nicht immer?“, fragte der Niederländer und grinste. „Ich habe den Trainer noch nie leise erlebt.“ Wegen seines kleinen Trainingsunfalls vom Vortag und daraus resultierender Adduktoren-Probleme verpasste Pherai das erste Training am Donnerstag. Auch da wurde es aber wieder richtig laut. Denn Baumgart ist längst wieder auf Betriebstemperatur, wie gewohnt und auch in den Alpen.

Seine lautstarken Ansagen sind nichts Neues, sie gehören zum Trainer-Typen Steffen Baumgart dazu und verwundern niemanden mehr. Eine kleine Auswahl: „Das ist eure Aufgabe, kommt aus dem Arsch!“, ermahnte der 52-Jährige seine Profis am Mittwoch, als es während einer Übung ums intensive Anlaufverhalten auf engem Raum ging. „Lauf durch!“, schrie Baumgart. „Spieleeeen.“ Und: „Ihr sollt nicht drei gegen drei spielen, ihr sollt drei gegen drei verteidigen!“ Die Botschaften kam an. Der Coach war nach der 150 Minuten langen Schicht zufrieden.

HSV-Trainer Baumgart lässt in Österreich intensiv üben

Die Einheit am Mittwochvormittag war kürzer, aber kaum weniger intensiv. Baumgart ließ erneut zwei elementare Bestandteile gleichzeitig trainieren, also im Rahmen der selben Übung: einerseits den Spielaufbau unter hohem Gegnerdruck, und andererseits das von ihm gewünschte aggressive Pressing, das ausgelöst wird durch einen bestimmten Pass. „Wiegt den Gegner in Sicherheit“, forderte Baumgart. „In zehn Sekunden habt ihr den Ball.“

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Dann schaute er sich das Geschehen kurz an, betätigte seine Stoppuhr, erkannte den laut seiner Vorstellung entscheidenden Pressing-Moment und brüllte in Richtung der Stürmer: „Und jetzt Feuer drauf!“ Das funktionierte im Laufe der Übung immer besser, hin und wieder gab Baumgart seinen Profis aber nicht nur verbal, sondern sogar mit eigenen Sprints über den Rasen Hinweise darauf, wie sie sich in welcher Situation zu verhalten haben.

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„So scheißt ihr euch selbst an“, wurde der Ex-Stürmer deutlich, während die noch angeschlagenen Robert Glatzel (Sehnenreizung), Davie Selke (nach Mittelfußbruch) und Anssi Suhonen (nach Faszienriss) am Seitenrand mit Laufschuhen zuguckten. „Verändert die Positionen!“ Baumgarts klare, trotzdem respektvolle und irgendwie auch erfrischende Art der Trainingsbegleitung hingegen hat sich im Vergleich zu seinen ersten Monaten als HSV-Trainer nicht geändert. Und dass er die Intensität in Österreich hochfahren würde, hatte er bereits angekündigt.

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