Notfall um HSV-Fan im Gästeblock: Das ist über den Vorfall bekannt
Unmittelbar vor dem Anpfiff, als die HSV-Fans mithilfe von Pyrotechnik die Vereinsraute nachstellten, brannte es im Gästeblock des Fritz-Walter-Stadions lichterloh. Und auf einem Banner darunter war in Versalien zu lesen: „Der Gigant aus dem Norden“. Die Stimmung, sie war auf dem Betzenberg mal wieder ganz besonders. Nach der Halbzeitpause stellten die Fanszenen des HSV und des 1. FC Kaiserslautern aber kurzzeitig den Support ein, weil es auf der Hamburger Seite einen medizinischen Notfall um einen männlichen Anhänger gab.
Dem HSV-Fan wurde im Gästeblock zunächst schwindelig, woraufhin er nach MOPO-Informationen für kurze Zeit sogar bewusstlos geworden sein soll – und zu Boden fiel. Während der Halbzeitpause wurde der Mann dann im gepflasterten Bereich zwischen dem Spielfeld und der Tribüne behandelt, ehe er schließlich, rund 15 bis 25 Minuten nach der Pause, von den Sanitätern abtransportiert wurde. Erst danach flammte der lautstarke Support wieder auf.
Fanszenen vom HSV und dem 1. FCK stellten Support ein
Als die Heimfans aus Kaiserslautern von dem Vorfall erfuhren, hatten sie ihre Unterstützung für die FCK-Profis in der Zwischenzeit ebenfalls eingestellt. Dem HSV-Fan geht es mittlerweile besser, er war dem Verein und seiner aktiven Szene vor der Partie nicht bekannt. Um der gegenüberliegenden Seite Respekt zu zollen und sich mit dem oder der Betroffenen zu solidarisieren, ist eine gemeinsame Unterbrechung des Supports beider Kurven nicht ungewöhnlich.
Ohne von dem medizinischen Notfall erfahren zu haben, schwärmten die HSV-Profis nach dem 2:2 in der Pfalz von der Atmosphäre in der Arena. „Hier herrscht eine spezielle Stimmung, bei der es Bock macht, Fußball zu spielen“, sagte Ausgleichs-Torschütze Davie Selke. Ex-FCK-Keeper Matheo Raab meinte: „Ob das bei uns ist, ob das hier ist, ob das bei anderen Traditionsvereinen ist: Dafür spielt man Fußball.“ Und HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz verriet: „Heute waren meine Kinder und meine Enkelkinder zum ersten Mal im Stadion. Das war sehr schön für alle.“
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Was Kuntz und Finanzvorstand Eric Huwer, der am Samstagabend ebenfalls vor Ort im Stadion war, dagegen weniger erfreuen dürfte: Wegen des mehrfachen Zündelns von Pyrotechnik durch die HSV-Anhänger in der Gästekurve dürfte auf einem der Schreibtische im Volkspark demnächst eine weitere Rechnung vom DFB liegen.