Tim Walter mit Cap
  • HSV-Trainer Tim Walter glaubt an sich und sein Team.
  • Foto: WITTERS

Offene HSV-Zukunft – aber Walter spricht von Rückrunde und erhält Lob

Als Tim Walter vor dem Spiel in Nürnberg am Sky-Mikrofon noch ein drittes Mal auf die Debatte um seinen Job als HSV-Trainer angesprochen wurde, reagierte er gereizt. „Wie oft solle ich es noch sagen? Mein Auftrag ist, die Mannschaft hier heute vorzubereiten“, sagte Walter – und in Richtung von Reporter Hartmut von Kameke: „Ich glaube, ich habe jetzt jede Frage von Ihnen dreimal schon beantwortet. Es geht nur darum, dass wir heute ein Spiel gewinnen.“ Das tat der HSV, siegte mit 2:0 beim Club. Und dennoch musste Walter anschließend erneut über seine Zukunft sprechen – auch, weil Sportvorstand Jonas Boldt ein klares Bekenntnis zum Coach vermieden hatte.

Spekulieren wollte Walter nicht. Und er wollte sich auch nicht an den Diskussionen um seine Zukunft, die Boldt mit seinen Aussagen wenige Minuten zuvor nicht beendet hatte, beteiligen. Vielmehr und losgelöst von der in der kommenden Woche anstehenden Hinrunden-Analyse mit seinem Vorgesetzten verwies Walter darauf, dass man sich ja nach jeder Partie zusammensetze.

Walter beteiligt sich nicht an Diskussionen um seinen Job

„Es ist ja nicht so, dass wir nie reden“, sagte Walter. „Wir haben ja auch schon vorher ein paar Spiele verloren.“ Auch während des guten Saisonstarts habe man „nicht alles richtig gemacht“ – aktuell mache der zuletzt formschwache und in Nürnberg keineswegs rundum verbesserte HSV aber auch nicht „alles falsch“, erklärte Walter.

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Wichtig sei, „dass man sich darüber unterhält, dass man genau das anspricht, wo wir vielleicht noch nachbessern können“. Auf allen Ebenen. Walter nannte den Staff, die Geschäftsstelle, die Scouting-Abteilung, die Arbeit von Sportdirektor Jonas Boldt und Sportdirektor Claus – aber auch die seines Trainerteams und seine eigene.

HSV-Coach Walter gesteht: „Anspruch nicht immer erfüllt“

„Unser Anspruch ist hoch, den haben wir nicht immer ganz erfüllt“, führte Walter angesichts von 31 Punkten und Tabellenplatz drei nach der Hinrunde aus. „Aber auf jeden Fall haben wir was entwickelt – und wir tun gut daran, dass wir uns darüber unterhalten. Auch darüber, was wir besser machen können, weil das unser Anspruch ist.“ Zumindest vom Ergebnis her wurde der HSV seinen eigenen Ansprüchen beim letzten Spiel vor der Winterpause gerecht. Übermäßiger gejubelt als sonst habe er wegen des Drucks, der momentan auf ihm lastet, aber nicht.

„Das stimmt nicht“, entgegnete Walter einer entsprechenden Frage auf der Pressekonferenz. „Ich freue mich immer über Siege, ich freue mich immer für die Jungs.“ Und die freuten sich, nicht zuletzt für ihren Trainer gewonnen zu haben. „Klar, auch“, sagte Robert Glatzel, ergänzte wie zuvor schon Sebastian Schonlau aber, dass der Sieg für alle wichtig gewesen sei: „Für uns als Mannschaft, für ihn. Wir sind alle in einem Boot zusammen und es freut uns natürlich.“ Zumal allen Spielern bewusst gewesen sei, verriet Glatzel, „wie die Stimmung gewesen wäre, hätten wir heute nicht gewonnen“. Es blieb zu Walters Glück beim Konjunktiv, ansonsten hätte er wohl noch unangenehmere Fragen beantworten müssen – auch zu seiner Zukunft.

Zukunft als HSV-Trainer? Walter gibt sich zuversichtlich

„Es ist immer gut für den Trainer, wenn wir gewinnen“, stellte Schonlau fest, wollte das Augenmerk auf Walter aber nicht noch verstärken. „Bei uns lag nicht die ganze Woche der Fokus auf dem Trainer. Es musste keiner zu ihm gehen und ihn die ganze Zeit in den Arm nehmen“, berichtete der Innenverteidiger und lobte: „Der marschiert da schon vorne weiter weg. Genauso wie er es die letzten zweieinhalb Jahre auch getan hat.“ Und Walter scheint zuversichtlich zu sein, dass auch noch ein paar Monate dazukommen werden.

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Sagte er zum Abschluss der Presskonferenz doch auch: „Jetzt sammeln wir Kraft und dann feuern wir in der Rückrunde alles raus, dass wir dann letztendlich unseren großen Schritt auch schaffen.“ In allen Formulierungen nutzte er das Wort „wir“, wohlgemerkt. Der HSV – gemeinsam mit Walter auch in Zukunft?

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