Davie Selke streckt auf dem Platz die Zunge heraus

Ärgerlich: Für HSV-Stürmer Davie Selke war am Samstag in Berlin nach 55 Minuten Schluss. Jetzt muss er erst einmal pausieren. (Foto: picture alliance / DeFodi Images | Marco Steinbrenner)

OP-Termin steht! Wie lange Selke fehlt – und was das für HSV-Transfers heißt

Die Bilder vom Kopf-Zusammenprall zwischen Davie Selke und Toni Leistner sehen auch zwei Tage später übel aus. Das Gute aus HSV-Sicht: Davie Selke konnte schnell wieder lachen. Nach den ersten Untersuchungen am Sonntag spielte der 30-Jährige sogar schon wieder mit seiner Tochter Aiyana auf dem heimischen Sofa. Und am Montag gab es dann nach seinem Besuch bei einem UKE-Spezialisten die nächsten freudigen Nachrichten.

Selke wird sich bereits am Dienstag an seinem gebrochenen rechten Jochbogen operieren lassen. Diese Diagnose hatte der HSV am Sonntag bekanntgegeben und gleichzeitig geschrieben: „In den kommenden Tagen sollen die nächsten medizinischen Schritte evaluiert werden.“ Mittlerweile steht fest: Um eine OP kommt der Torjäger nicht herum. Bei ebendieser wird Selkes gebrochener Knochen wieder in die richtige Position gebracht. Klingt simpel.

HSV-Profi Selke wird am Dienstag in Hamburg operiert

Komplex bleibt die Situation um Selke aber trotzdem. Denn wie lange er wirklich ausfallen wird, kann frühestens nach dem kurzen Eingriff verlässlich prognostiziert werden – also dann, wenn die Chirurgen die verletzte Stelle gesichtet und gerichtet haben werden. Die momentane Hoffnung der Verantwortlichen im Volkspark ist, dass Selke lediglich rund zwei Wochen ausfallen wird. Das Heimspiel gegen Hannover 96 am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) kommt zu früh, die Trainer um Merlin Polzin dürfen aber aufatmen, denn Selke wird nicht, wie zunächst befürchtet, viel länger fehlen. Während des Spiels in Berlin (3:2) war manch ein HSV-Profi durchaus geschockt.

Davie Selke musste in Berlin verletzt ausgewechselt werden. WITTERS
Davie Selke geht vom Platz
Davie Selke musste in Berlin verletzt ausgewechselt werden.

Dass der Angreifer schon kommende Woche Freitag (7. Februar) gegen Preußen Münster wieder auflaufen kann, ist eher unwahrscheinlich, aber noch nicht final absehbar. Selkes Rückkehr wird auch davon abhängen, wo die Spezial-Maske, die für ihn angefertigt werden wird, genau sitzen wird – und wie gut er im Fußballalltag damit zurechtkommt. Das Schmerzempfinden spielt bei solch einer Blessur eine große Rolle, und hinzu kommt: Selke lebt von seinem starken Kopfballspiel. Vor dem Zusammenprall mit Leistner hatte er den HSV in Berlin in Führung geköpft (23.).

Bosse suchen Flügelspieler und vertrauen Königsdörffer

An Selkes Teilnahme beim ersten HSV-Training der Woche am Dienstagnachmittag (14 Uhr) ist nach der Operation logischerweise noch nicht zu denken. Abwarten, heißt vorerst die Devise. Und das gilt auch mit Blick auf den von Stefan Kuntz und Claus Costa ins Auge gefassten Winter-Zugang. Dadurch, dass Selke und danach auch Robert Glatzel in ein paar Wochen wieder auf dem Platz stehen können, ist die Verpflichtung eines neuen Mittelstürmers erst mal wieder vom Tisch. Der formstarke Ransford Königsdörffer soll den Ausfall des Sturm-Duos auffangen.

Glückliche Gesichter: Ransford Königsdörffer, Miro Muheim und Emir Sahiti (v.l.) jubeln vor der HSV-Kurve in Berlin. imago images/Eibner
Ransford Königsdörffer, Miro Muheim und Emir Sahiti jubeln vor der HSV-Kurve in Berlin
Glückliche Gesichter: Ransford Königsdörffer, Miro Muheim und Emir Sahiti (v.l.) jubeln vor der HSV-Kurve in Berlin.

Unverändert groß ist dagegen das Interesse des HSV, einen offensiven Flügelspieler zu holen. Das Gedankenspiel, dass dieser Profi im Idealfall auch als zentraler Angreifer auflaufen sollte, um das Fehlen von Selke und Glatzel zu kompensieren, hat bei den Bossen nach MOPO-Informationen derzeit keine Priorität. Zumal ein Spieler, der sowohl ganz vorn als auch auf dem Flügel auflaufen könnte, im Winter erst mal gefunden und finanziert werden müsste.

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Das Vertrauen gilt vielmehr Königsdörffer. Das heißt: Unabhängig von der Personallage in der zentralen Spitze soll schnellstmöglich ein neuer Außenbahnspieler kommen. Der zeitnahe Abschluss eines Deals, mit dem der HSV auf die langen Ausfälle von Bakery Jatta (Syndesmosebandriss) und Noah Katterbach (Kreuzbandbandriss) reagieren möchte, war zu Wochenbeginn allerdings noch nicht in Sicht – genauso wie die finale Prognose zur Selke-Rückkehr.

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