Party-Bus und Glücksgefühle: So feierte der HSV seinen Derbysieg
So eine Stimmung herrschte schon ewig nicht mehr bei der Rückfahrt. Mit Bier und lauter Musik genossen die HSV-Profis ihre 116 Kilometer lange Tour von der Weser zurück in den Volkspark, die Samstagnacht wurde zum kleinen Party-Erlebnis. Ein Gefühl, das sie nun transportieren wollen. Nach dem schönsten Sieg seit Jahren, in einem Derby, das man lange nicht vergessen wird.
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie gut ihnen das alles tat, dann lieferte Tim Walter ihn rund 13 Stunden nach dem 2:0-Triumph. Während Tim Leibold auf dem Trainingsgelände gerade vor TV-Kameras Rede und Antwort stand, marschierte Walter hinter seinem Verteidiger durchs Bild, warf seine Arme in die Höhe und machte Faxen. Als Derbysieger darf man alles.
Das HSV-Gefühl erinnerte an den Derbysieg 2019 am Millerntor
Leibold fasste unterdessen die HSV-Gefühlswelt zusammen. „Es fühlt sich sehr schön an, noch schöner als nach dem Abpfiff“, erklärte der 27-Jährige. Genuss pur. Weil sie endlich wieder ein bedeutendes Derby gewannen, wie zuletzt im März 2019 bei St.Pauli (4:0). Das Gefühl der Bremer Nacht schmeckte ähnlich.
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Ein Derbysieg zum Einrahmen. Weil er hart erkämpft wurde und der HSV früh zeigte, dass er verstand, was auf dem Spiel stand. Keine 80 Sekunden brauchte Walters Team zur Führung von Robert Glatzel und bewies in dem hitzigen Gefecht, in dem die Bremer Gift und Galle spuckten, auch die besseren Nerven. So, wie Moritz Heyer, der kurz vor der Pause zum 2:0 einköpfte.
HSV-Trainer Walter lobt Zusammenhalt seiner Mannschaft
Der Sieg ist das eine. Er macht die Fans stolz, die sich nach dem 2:3 aus dem August bei St.Pauli nichts sehnlicher als diesen Erfolg beim anderen großen Rivalen wünschten. Walter aber erfreute sich vor allem auch daran, „dass wir uns auflehnen gegen Entscheidungen des Schiedsrichters und uns zusammen freuen. Das ist ein weiterer Entwicklungsschritt.“ In der Tat sah man die HSV-Profis nach Pfiffen des Referees noch nie so vereint mit dem Schiedsrichter diskutieren. Dieser Zusammenhalt war ein Schlüssel zum Erfolg.
Und dann haben sie noch einen neuen Verbündeten, den sie lange vermissten. Spielglück lautet sein Name. Erst beim späten Siegtor gegen Sandhausen (90.+6), nun bei manch kniffliger Entscheidung in Bremen, gepaart mit Werders Abschlussschwäche. „Glück und Pech liegen nah beieinander“, weiß Leibold. „Das Glück war bei uns, den Schwung wollen wir mitnehmen. Das kann uns tragen.“
Am Sonntag empfängt der HSV Nürnberg zum Spitzenspiel
Der Moment spricht für den HSV. Nun müssen sie ihn nutzen. Der Derbysieger liegt nur noch zwei Zähler hinter der Spitze, empfängt am Sonntag Nürnberg zum Topspiel. Dann gilt es, die Bremer Nacht zu veredeln.