Pokal-Jubel im Volkspark! HSV-Frauen erreichen Meilenstein
Jubel, Trubel, Volkspark: Ein Meilenstein für den Hamburger Frauenfußball, ein Halbfinal-Ticket für den HSV. Durch ein 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach zogen die Hamburgerinnen ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Der Rekord für die meisten Zuschauer:innen bei einem Frauenfußball-Spiel in Hamburg wurde im Volksparkstadion knapp verpasst – aber der dürfte fallen, falls der HSV im Halbfinale ein Heimspiel zugelost bekommt.
In der ersten Hälfte setzte sich der HSV zwar länger in der Gladbacher Hälfte fest, Chancen blieben indes lange Mangelware. Trainer Marwin Bolz hatte fast die gleiche Startelf aufgeboten, die am Wochenende das Zweitliga-Topspiel gegen Union Berlin knapp 1:2 verloren hatte. Nur Lotta Wrede saß zunächst auf der Bank, für sie lief Mia Büchele auf.
Vildan Kardesler (5.) setzte mit einem Schuss links vorbei das erste Ausrufezeichen, Svea Stoldt (13.) schoss übers Tor, der Versuch von Christin Meyer (20.) bei einem Konter wurde von Gladbachs Torhüterin Jil Frehse gehalten. Danach fanden die Gäste besser ins Spiel, die Schüsse von Yvonne Zielinski (28.) und Flaka Aslanaj (37.) brachten das Gehäuse von Inga Schuldt aber nicht ernsthaft in Gefahr.
Nach 99 Jahren im Volkspark: Hirche köpft die Führung
In der Nachspielzeit gellte dann doch noch ein kollektiver Jubelschrei durch das Oval. Nach Flanke von Lisa Baum verpasste Jobina Lahr noch knapp die Kopfballchance – doch bei der folgenden Ecke von Svea Stoldt schlug Emilia Hirche (45.+1) aus kurzer Distanz per Kopf zu. 1:0 für den HSV durch das erste Tor einer Hamburgerin in der 99-jährigen Geschichte des Volksparkstadions. Da dürfte auch Männer-Stürmer Davie Selke gestaunt haben, der das Match mit einigen Kollegen auf der Tribüne verfolgte.
Insgesamt besuchten 16.529 Menschen die Begegnung, die an einem kalten Februarabend damit etwas weniger Interesse auf sich zog als das DFB-Pokal-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV im September 2023. Damals hatten 19.710 Zuschauer:innen den 7:1-Sieg des HSV verfolgt.
Meyer trifft die Latte, Kardesler macht alles klar
Nach dem Wechsel drängte der HSV auf den Ausbau der Führung, Meyer (47.) hatte zunächst Pech mit einem Lattentreffer. Den Borussinnen fiel nicht mehr viel ein, um die Hamburgerinnen auf ihrem Weg ins Halbfinale entscheidend zu stören. In der 68. Minute wurde dieser Weg endgültig bereitet: Baum setzte sich vortrefflich über links durch, ging in den Strafraum und legte zurück auf Kardesler, die den Ball nach einem weiteren Schlenker im Tor unterbrachte.
2:0 für den HSV – wie beim Zweitliga-Treffen beider Teams im Oktober, in dem die erst 18-jährige Baum den Gladbacherinnen ebenfalls zugesetzt hatte. Mit einem Freistoß aus spitzem Winkel hätte Baum (82.) fast noch selbst getroffen, doch Frehse ließ sich nicht überraschen. Das war verschmerzbar: Kurz darauf machte die DFB-U20-Nationalspielerin Platz für Melina Krüger und verfolgte von außen, wie ihre Kolleginnen den Vorsprung souverän über die Zeit brachten.
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Der HSV im Halbfinale – das am 17. Februar ausgelost wird. Im Topf befinden sich dann noch die Erstligisten Werder Bremen, Bayern München sowie die TSG Hoffenheim, die den VfL Wolfsburg nach zehn (!) Pokalsiegen in Serie schon im Viertelfinale ausschalten konnte. Leider gilt dann nicht mehr die Regelung, dass ein unterklassiges Team automatisch Heimrecht genießt. Die Halbfinal-Spiele sollen am 22. und 23. März stattfinden.
Die historische HSV-Elf: Schuldt – Lahr, Böhler, Hirche, Stöckmann (83. Braun) – Machtens, Büchele (60. Schulz), Stoldt – Kardesler (73. Woelki), Meyer (73. Wrede), Baum (83. Krüger)
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