Daniel Eladli streichelt Otto Stange lächelnd über den Kopf

Auch HSV-Verteidiger Daniel Eladli machen die Auftritte von Otto Stange (r.) und Co. sehr viel Spaß. Foto: WITTERS

Polzin sorgte für ein Geschenk – was Elfadli beim HSV „Wahnsinn“ findet

Am Mittwochvormittag, noch bevor der HSV mit 4:0 gegen Phönix Lübeck gewann, zählte Daniel Elfadli zu den Verlieren. „Glückwunsch an der Stelle an Adam“, musste er deshalb seinem Mitspieler Karabec die verdiente Anerkennung aussprechen. „Er hat heute einen glücklicheren Tag gehabt als ich.“ Und zwar in einem Schusswettbewerb im Training, das der Tscheche für sich entschieden hatte. Was allerdings nichts daran ändert, dass Elfadli vollkommen happy ist in Hamburg. Während des Tests kam der 27-Jährige in Plauderlaune, erklärte, was ihn am HSV so begeistert. Und Elfadli verriet, für welches Geschenk Merlin Polzin kürzlich sorgte.

Einen ausgeben musste Ransford Königsdörffer nach seiner Gala-Leistung in Magdeburg (3:0) samt Doppelpack und einer Vorlage nicht. „Müssen wir mal einführen, eigentlich“, findet Elfadli aber. „Bis jetzt kam noch nichts.“ Der Allrounder gab im Testspiel-Livestream bei HSVtv aber preis, dass die Mannschaft ein Geschenk für Königsdörffer hatte: Eierwaffeln. Die gönnt sich der Ghanaer immer dann, wenn er für den HSV trifft, als Belohnung mit Nutella.

Königsdörffer bekam beim HSV Eierwaffeln als Belohnung

Und am vergangenen Wochenende, da wurde Königsdörffer von den Kollegen mit dem süßen Feingebäck versorgt. „Das hat er sich aber auch verdient“, betonte Elfadli, von dem die Idee mit dem Waffeln-Präsent aber nicht stammte. Und auch nicht von anderen HSV-Profis. „Ich weiß, dass es von Merlin kam, vom Coach. Das war ganz witzig“, erklärte Elfadli, der beim Testkick gegen Phönix geschont und kurzzeitig als Co-Kommentator eingesetzt wurde.



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Elfadli schwärmte im Stream nicht nur von Königsdörffer und dessen Auftritt in der Vorwoche („Er hat ein Top-Spiel gemacht und unglaublich wichtige Tore geschossen. Das zeigt die Wichtigkeit, die er für uns hat“), sondern auch von Robert Glatzel, der in Magdeburg nach mehrmonatiger Verletzung zurückgekehrt war und im Testspiel dann erstmals wieder traf. „Jeder weiß, was Bobby schon geleistet hat für diesen Verein. Er hat eine brutale Wichtigkeit für uns als Mannschaft – mit seiner menschlichen Qualität, aber natürlich auch als Fußballer“, sagte Elfadli. „Wir sind einfach froh, dass er wieder fit ist und spielen kann. Er wird uns noch richtig weiterhelfen, da bin ich ganz sicher.“

Elfadli bedauert Länderspielpause: „Wir waren gut im Flow“

Acht Zweitliga-Spieltage stehen noch an, und Elfadli hatte schon nach dem Sieg in Magdeburg, der dem HSV Platz eins auch weiterhin sicherte, eingeräumt, dass er die Länderspielpause gerne übersprungen hätte. „Die kommt ein bisschen zum falschen Zeitpunkt“, befand er angesichts der starken HSV-Ausbeute im Jahr 2025 (sechs Siege, zwei Remis, eine Niederlage). Der Hintergrund von Elfadlis Meinung: „Fußball hängt viel mit Rhythmus zusammen. Und ich glaube, dass wir gerade wirklich einen guten Rhythmus hatten, gut im Flow waren – da will man den natürlich ungerne unterbrechen. Da kommt so eine Länderspielpause jetzt ungelegen.“ Zu negativ sieht Elfadli sie aber nicht.

Man habe in dieser Woche an Dingen arbeiten können, die während des Zweitliga-Alltags aus Zeitgründen sonst zu kurz kämen. Zudem hätten sich einige Spieler, die zuletzt eher hinten dran waren, im Testspiel präsentieren dürfen. Elfadli selbst, der in sieben von neun Rückrunden-Partien durchgespielt hatte, durfte gegen Lübeck pausieren – was aber nicht bedeutet, dass er sich gänzlich zurückgelehnt hat. Das wollte er auch gar nicht, sondern auch in der Länderspielpause schuften. „Man neigt ja immer dazu, runterzufahren, auch mental – was aber gar nicht so gut ist“, meint er. „Man fährt von der Intensität im Training vielleicht ein bisschen runter, aber wenn man trainiert, sollte man trotzdem 100 Prozent geben. Den Anspruch haben wir hier – und den setzen wir auch um. Das finde ich richtig gut.“

Sommer-Zugang „sehr beeindruckt“ von den HSV-Talenten

Und apropos richtig gut: Elfadli, der im Sommer für knapp eine Million Euro vom 1. FC Magdeburg zum HSV kam, ist begeistert von der Qualität der Hamburger Talente. „Ich muss mich immer zurückerinnern, als ich selbst so alt war“, beschrieb der gebürtige Leonberger, der in seiner Jugend nie ein Nachwuchsleistungszentrum besucht hatte und erst vor knapp drei Jahren mit 25 in die Zweite Liga wechselte, im Stream. „Ich war lange, lange nicht, und das muss ich ehrlich so sagen, auf dem Level, auf dem viele hier spielen. Das ist wirklich Wahnsinn und ich sage es den Jungs auch immer, weil ich es sehr beeindruckend finde, wie weit sie schon sind – auch menschlich, von der Reife her.“

Mit Robert Glatzel (l.), Daniel Heuer Fernandes (M.) und Co. zählt Daniel Elfadli zu den Führungsspielern beim HSV. imago images/Contrast
Robert Glatzel, Daniel Heuer Fernandes und Daniel Elfadli klatschen vor der HSV-Fankurve
Mit Robert Glatzel (l.), Daniel Heuer Fernandes (M.) und Co. zählt Daniel Elfadli zu den Führungsspielern beim HSV.

HSV-Youngster wie Fabio Baldé, Joel Agyekum, Milad Nejad oder Bilal Yalcinkaya, die gegen Phönix alle zum Einsatz kamen, oder auch Nachwuchsstürmer Otto Stange haben es Elfadli angetan. „Sie bringen fußballerisch einiges mit. Man redet immer über Potenzial, das sagt man bei vielen. Aber bei uns haben wir einige Jungs, die richtig Potenzial und die Qualität haben, längerfristig Erste oder Zweite Liga zu spielen“, glaubt der Defensiv-Allrounder. „Ich bin sehr beeindruckt von der Qualität, das war ich schon, als ich hergekommen bin. Das sage ich den Jungs täglich – aber auch, dass sie weiter hart arbeiten müssen.“ Der Schlüssel sei, „nicht satt zu werden, sondern hungrig zu bleiben“.

Elfadli war nie im NLZ – kennt aber den „größten Fehler“

Elfadli wurde, ehe er seine ersten Schritte im Amateur-Männerfußball machte, von 2007 bis 2016 in der Jugend des heutigen Landesligisten SKV Rutesheim in Baden-Württemberg groß. Dennoch kennt er das Geschäft mit den Talenten inzwischen sehr gut: „Im NLZ, das habe ich selbst nicht erlebt, aber ich kriege es ein bisschen mit und frage auch die Jungs, bekommst du früh viele Lorbeeren in Bezug auf Verträge mit irgendwelchen Marken – oder einfach Lob vom Umfeld.“ In diesem Kontext gebe es immer „die Gefahr, schnell den Hunger zu verlieren“, vermutet Elfadli. „Das ist der größte Fehler, den man machen kann: nicht mehr hungrig zu sein, nicht mehr hart zu arbeiten.“

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Beim HSV weist der Führungsspieler, der sich den Durchbruch im Profi-Bereich über „einen anderen Weg“ selbst erarbeitet hat, die Talente jetzt darauf hin, bloß nicht nachzulassen. „Sie sind jetzt schon auf einem ganz anderen Level als ich in dem Alter“, sagt Elfadli über Stange, Baldé und Co. und rät: „Jetzt einfach hart arbeiten, dranbleiben und auch dran glauben – dann wird es was.“ Mit dem Sprung nach oben. Den wollen auch die HSV-Profis in dieser Saison packen. Mit dem Aufstieg. „Wir gehen es mit der gleichen Konzentration und dem gleichen Fokus an wie die letzten Spiele“, gibt Elfadli die Marschroute für den Endspurt vor. Und dabei stimmt ihn vieles sehr zuversichtlich.

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„Ich glaube, dass wir uns immer mehr festigen. Das hängt natürlich auch an Spielern wie Davie, Bascho, Meffo und so weiter“, nennt er explizit die anderen Leader wie Selke, Sebastian Schonlau und Jonas Meffert. Elfadli erklärt: „Wir arbeiten auch neben dem Training viel miteinander und versuchen, jetzt einfach da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben – mit der gleichen Energie weiter mit anzuschieben, um das große Ziel zu erreichen.“ Den Aufstieg. Garantien gibt’s nicht, Elfadli glaubt aber nicht erst seit der Länderspielpause: „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“

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