Pro und Contra: Tennisball-Protest berechtigt oder nicht?
32 Minuten war das Zweitliga-Spiel zwischen Hertha BSC und dem HSV (1:2) unterbrochen, weil Fans fortgesetzt Tennisbälle auf den Rasen schleuderten. Sie wollten damit ein Zeichen gegen den geplanten Investoren-Einstieg in die DFL setzen – und sorgten fast für einen Spielabbruch. Die MOPO diskutiert Pro und Contra der Fan-Proteste.
Pro von Jan-Hendrik Schmidt: Protest muss immer nerven
Natürlich sitzt man als Fan genervt vor dem Fernseher, wenn die Partie 30 Minuten lang unterbrochen ist. Doch Protest muss nerven, sonst ist er wirkungslos. Das gilt auch für den der Fans gegen den Investoren-Deal der DFL. Dass sich der Hertha-Anhang, anders als in anderen Stadien, genötigt sieht, bis zum Äußersten – also den Spielabbruch – zu gehen, zeigt vor allem, wie groß die Wut aufs Business Fußball ist.
Contra von Tim Meinke: Das XXL-Format ist der falsche Weg
Jonas Meffert traf es am besten: „Ich hoffe, es ist nächstes Mal wieder kürzer.“ Richtigerweise wird es das nächste Mal geben, das XXL-Format samt Selbstüberhöhung Einzelner aber muss einmalig bleiben.
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Es geht nicht darum, den Fans ihr Protestrecht zu nehmen – aber darum, Maß und Mitte zu wahren, dass Stimmungsmache nicht zulasten der Spieler ausgetragen wird. Und darum, das Verständnis der neutralen Zuschauer nächstes Mal nicht komplett zu verlieren.