Raab zementiert HSV-Stammplatz – mit Folgen für Heuer Fernandes
Die Tore erzielten auch diesmal natürlich andere, Matheo Raab aber avancierte zum meistbesungenen Helden des Sieges. Mit seiner spektakulären Doppel-Parade bewahrte der Keeper den HSV gegen Lautern vor dem Rückstand, nur 26 Sekunden später fiel dann der Siegtreffer für sein Team. Raab wurde beim 2:1-Erfolg zum Riesen und könnte nun zu genau dem Faktor werden, der dem HSV im Zweitliga-Aufstiegskampf bislang fehlte.
Wie es um Steffen Baumgarts Zufriedenheit bestellt war, wurde kurz nach dem Abpfiff deutlich. Während sich seine Mannschaft noch von den Fans feiern ließ, stapfte der Trainer allein und mit leisen Flüchen auf den Lippen in den Trainingstrakt. Der 52-Jährige ärgerte sich über einige Nachlässigkeiten in den Schlussminuten, die den Sieg noch hätten gefährden können. Mit seinem Keeper aber war er mehr als zufrieden.
Baumgart lobt „Rückhalt“ Raab
„Wir hatten mit Matheo einen sehr, sehr guten Torwart, der nun aus meiner Sicht hoffentlich auch als der Rückhalt respektiert wird, der er diesmal war“, lobte Baumgart. Fast schon ein Ritterschlag für den 25-Jährigen, der vor zwei Monaten (noch unter Baumgarts Vorgänger Tim Walter) zur Nummer eins wurde und Daniel Heuer Fernandes verdrängte.
Nun rettete Raab dem HSV erstmals ein Spiel. Zwei Mal scheiterte Lauterns Touré am glänzend reagierenden Schlussmann (60.), der zum Vater des Sieges wurde. Sahen auch seine Kollegen so. „Wie er den hält, ist Wahnsinn“, lobte Jonas Meffert. „Das war schon fast die entscheidende Aktion.“ Kapitän Sebastian Schonlau ergänzte: „Für ihn war es schön, all diese Momente zu haben. Dass Matheo ein Riesentorwart ist, ist sowieso klar.“
Bleibt Raab bis Saisonende im Tor?
Für Raab, der sich auch nach dem Sieg gegen seinen Ex-Verein verbal zurückhielt und die Heldenrolle nur schwerlich annehmen wollte („Diesmal war ich es, in den Wochen davor waren es andere“), verändert sich nach der Gala-Vorstellung und Baumgarts Worten seine Perspektive. Dass er bis zum Saisonende die Eins bleiben wird, dürfte klar sein. Als die würde er dann wohl auch in die neue Saison gehen.
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Keine leichte Situation für Heuer Fernandes. Der 31-Jährige sieht sich als Stammkeeper und stellte bereits in den Raum, sich nur schwer auf Dauer mit der Rolle des Herausforderers anfreunden zu können. An Raab führt zurzeit kein Weg mehr vorbei. Durchaus möglich, dass Heuer Fernandes im Sommer eine Luftveränderung anstreben wird.