Rätselraten beim HSV: Boss Boldt spricht Klartext – aber wen meint er?
Die Worte verhallten nicht ungehört. Nach dem 4:0 des HSV in Ingolstadt stimmte Sportvorstand Jonas Boldt eine Lobeshymne auf Trainer Tim Walter an und platzierte den klaren Wunsch, auch zur kommenden Saison in dieser Konstellation zusammenarbeiten zu wollen. In Richtung möglicher Kritiker sagte Boldt: „Vielleicht kann der eine oder andere nicht mit der Drucksituation umgehen und ist ein bisschen ungeduldiger.“ Fragt sich nur: Wen genau meinte er?
Dass Boldt zu Walter steht, ist nicht neu, seine Worte nach dem Erfolg in Ingolstadt dienten lediglich als weiterer Beleg. „Man hat ja in den letzten Wochen immer mal gehört, dass es Diskussionen gibt zum Trainer“, ließ der Sportvorstand da wissen. Und: „Ich habe mich immer klar positioniert, deswegen wundert mich das. Vor allem wundert es mich, wenn es heißt, dass es intern Kritiker gibt. Ich spreche mit Mannschaft und Trainerteam, da gibt es keine Kritiker.“
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Schnell wurden Boldts Worte als Wink in Richtung des Aufsichtsrates gedeutet. Die Kontrolleure, die nach der Saison zur großen Analyse bitten werden, haben nicht zuletzt Boldts HSV-Zukunft in der Hand. Insbesondere im möglichen Fall des Nichtaufstiegs wird sich auch der Sportvorstand kritischen Fragen stellen und aufzeigen müssen, wie er den ausgerufenen Weg der Entwicklung begleiten möchte. Und was genau er unter Entwicklung versteht.
HSV-Aufsichtsrat nach Boldts Aussagen verwundert
Eine Analyse, die intern als ergebnisoffen und völlig normal angesehen wird. Im Rat wurden Boldts Aussagen mit Verwunderung aufgenommen, angesprochen fühlte sich niemand.
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Wie es tatsächlich mit Boldt, Sportdirektor Michael Mutzel oder eben Walter weitergeht, werden die intensiven Gespräche nach der Saison zeigen. Möglich ist dann vieles – von einem Fortbestand der aktuellen Konstellation bis hin zu personellen Veränderungen.