Rassistische Beleidigung gegen Ex-HSV-Profi: Hertha trennt sich von Jens Lehmann!
Es ist ein Vorfall, der einen sprachlos zurücklässt. Allem Anschein nach hat der frühere deutsche Nationaltorhüter Jens Lehmann Ex-HSV-Profi Dennis Aogo in einer WhatsApp-Nachricht rassistisch beleidigt. Aogo, der inzwischen als Experte für den Pay-TV-Sender Sky tätig ist, veröffentlichte in seiner Instagram-Story die Nachricht, die ihn von Lehmann offenbar versehentlich erreichte. Das kostete Lehmann nun seinen Job.
„Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?“, heißt es in der Nachricht. Versehen mit einem lachenden Smiley. „WOW dein Ernst?“, entgegnet Aogo via Instagram. „Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht !!!“
Dennis Aogo war zum Zeitpunkt der WhatsApp im Sky-Studio
Abgeschickt wurde die WhatsApp am Dienstagabend um 21.56 Uhr. Zu dieser Zeit saß Aogo im Sky-Studio, analysierte das Champions-League-Halbfinal-Rückspiel zwischen Manchester City und Paris St. Germain (2:0). Nach der Halbzeit-Analyse sah der zwölfmalige deutsche Nationalspieler die Nachricht, postete sie dann nach dem Spiel bei Instagram.
Ob Lehmann, WM-Held von 2006, wirklich der Absender ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachweisen. Der Verdacht, dass der 51-Jährige, der inzwischen als Aufsichtsratsmitglied für Hertha BSC tätig ist, die Nachricht mit dem rassistischen Inhalt an einen Mitarbeiter bei Sky schicken wollte, drängt sich allerdings auf.
Jens Lehmann äußert sich bei Twitter zu dem Vorfall
Lehmann äußerte sich inzwischen via Twitter zu dem Vorfall, schreibt: „In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote.“
Lehmann erklärte bei „Bild“, er habe Aogo „um Verzeihung gebeten, wenn meine Nachricht despektierlich rübergekommen ist. Sie war überhaupt nicht so gemeint, sondern positiv“. Die Nachricht sei „von mir unglücklich ausgedrückt“. Damit stellt der 61-malige Nationalspieler klar, dass er Verfasser der Nachricht gewesen ist. „Da die WhatsApp von meinem Handy rausging, übernehme ich die Verantwortung dafür. Es war eine private Nachricht.“ An wen sie eigentlich gehen sollte, ließ Lehmann offen.
Seine Erklärungen wirken wie der verzweifelte Versuch, die eigene Haut zu retten. Das klappte aber nicht. Hertha BSC reagierte auf den Rassismus-Eklat. Wenige Stunden nach Bekanntwerden des Vorfalls kündigte die Tennor Gruppe von Hertha-Investor Lars Windhorst das Beraterverhältnis mit Lehmann, der damit seinen Platz im Aufsichtsrat verliert.
Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC, teilte mit: „Solche Einlassungen entsprechen in keiner Weise den Werten, für die Hertha BSC steht und sich aktiv einsetzt. Wir distanzieren uns von jeglicher Form des Rassismus und begrüßen den Schritt der Tennor Holding.“