Noah Katterbach und Levin Öztunali schauen beim Aufwärmen in Köln über den Platz
  • Noah Katterbach (l.) kam in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz – Levin Öztunali war in Köln zumindest Joker.
  • Foto: imago images/Jürgen Schwarz

Saison-Debüt dank Dompé-Ausfall? Welche Optionen Baumgart in der HSV-Startelf hat

Immanuel Pherai und Guilherme Ramos schmorten beim 2:1 in Köln 90 Minuten auf der Bank, kamen aber beim 1:1 gegen Hertha BSC als Joker. Bei Levin Öztunali und Moritz Heyer war es andersherum: Sie kamen im Eröffnungsspiel von der Bank, blieben dann aber beim ersten Heimspiel ohne Einsatz. Von den 21 Profis, die bislang im HSV-Spieltagskader standen, durften sich nur zwei noch nicht beweisen: Ersatzkeeper Tom Mickel – und Noah Katterbach. Bekommt Letzterer nun, durch Jean-Luc Dompés Ausfall, seine erste Chance der Saison?

Steffen Baumgart hat verschiedene Optionen, um das Fehlen des französischen Flügelspielers aufzufangen. Dompé wird das DFB-Pokal-Spiel beim SV Meppen am Sonntag wegen einer muskulären Verletzung definitiv verpassen, nachdem er im offensiven 3-2-4-1-System auf der linken Seite bis dato gesetzt war. Der Coach muss also reagieren – und könnte Katterbach vertrauen. Der 23-Jährige wurde im Vorjahr auch wegen seiner offensiven Stärken fest vom 1. FC Köln verpflichtet, könnte als nomineller Linksverteidiger auch eine Position weiter vorne agieren.

Katterbach könnte als Schienenspieler des HSV agieren

Und das könnte gegebenenfalls dann auch eine taktische Anpassung mit sich bringen: Bislang war Bakery Jatta auf der rechten Seite als „Schienenspieler“ unterwegs, während Dompé auf der linken Bahn etwas mehr Freiheit hatte, da er von Miro Muheim, einem klassischen Außenverteidiger hinter ihm, abgesichert wurde. Nun könnte Katterbach auf links als „Schienenspieler“ agieren, während Jatta seine Rolle auf dem rechten Flügel etwas offensiver als bislang gestalten würde. Es könnte also eine Spiegelung der taktischen Anordnung geben – zumindest theoretisch.

Wahrscheinlicher erscheint aktuell, dass Katterbach auch beim Regionalligisten erst einmal auf der Bank Platz nimmt. Baumgart könnte nämlich auch Silvan Hefti zu seinem Startelf-Debüt verhelfen, der Schweizer ist schließlich als klassischer Rechtsverteidiger gekommen und Jatta könnte schlicht die Seiten wechseln, also Dompés offensive Rolle auf links übernehmen. Diese Variante ist naheliegend, wäre mit der geringsten Taktik-Anpassung verbunden.

Hefti-Einsatz ist möglich – oder Doppelspitze mit Selke?

Dass Baumgart sein System in Meppen, wo der HSV sicherlich auf einen tief stehenden Gegner treffen wird, leicht abändern wird, ist jedoch ebenfalls nicht auszuschließen. Ransford Königsdörffer ist grundsätzlich ebenfalls auf dem offensiven Flügel beheimatet und könnte die Dompé-Rolle ausfüllen, nach drei Toren in zwei Zweitliga-Partien ist der Deutsch-Ghanaer allerdings erst einmal Baumgarts Mittelstürmer Nummer eins. Was gleichzeitig nicht bedeutet, dass ein Startelf-Einsatz von Davie Selke unmöglich ist.

Es könnte zumindest eine Überlegung wert sein, beim Viertligisten erstmals in dieser Saison auf die vom Trainer präferierte Doppelspitze zu setzen – zumal Robert Glatzel in den Kader zurückkehren soll und als Joker zur Verfügung stünde, wenn Selke die Kräfte ausgehen. Sollte Baumgart von Beginn an auf den Neuzugang aus Köln und auf Königsdörffer zugleich setzen, dann müsste er im offensiven Mittelfeld womöglich eine Position weniger besetzen – die bisherige von Dompé. Noch so ein Gedankenspiel.

Katterbach, Hefti oder Selke – welche Variante wird es? Außenseiter-Chancen haben Youngster Fabio Baldé, Pherai, Allrounder Heyer und der offenbar nicht wechselwillige Öztunali sowie die zuletzt nicht berücksichtigten Außenverteidiger-Talente William Mikelbrencis und Nicolas Oliveira. Aber der DFB-Pokal ist ja immer für Überraschungen gut.

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