DFB gibt Schonlau-Sperre bekannt: Sein Ersatz steht schon bereit
Sebastian Schonlau wird dem HSV nach seinem Platzverweis gegen Magdeburg zwei Spiele fehlen. Der HSV erhielt die Nachrichten aus der DFB-Zentrale in Frankfurt am Dienstagvormittag. So oder so bietet sich damit für Lucas Perrin die große Chance, nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen.
Bis auf weiteres wird der Franzose zum neuen Abwehrchef, das steht so gut wie sicher fest. Denn nicht nur Schonlau wird am Samstag in Elversberg und die Woche darauf beim Heimspiel gegen Nürnberg fehlen. Auch Dennis Hadzikadunic, der bereits gegen Magdeburg passen musste, kann am Wochenende noch nicht wieder dabei sein. Der Bosnier laboriert unter einer Kapselverletzung im Knie und braucht noch eine Weile. Damit führt eigentlich kein Weg mehr an Perrin vorbei.
Perrin wechselte im Sommer aus Straßburg zum HSV
Der Zeitpunkt könnte passender nicht sein, so sieht es zumindest der 25 Jahre alte Franzose, der Ende August ablösefrei von Racing Straßburg zum HSV wechselte. „Jetzt bin ich endlich fit“, sagte Perrin vor wenigen Tagen im MOPO-Interview und verwies auf seinen Fitnessrückstand unmittelbar nach seinem Wechsel: „In den ersten ein, zwei Wochen war ich komplett am Ende. Ich habe kaum Luft bekommen nach den Einheiten.“
Das hat sich grundlegend geändert. Schon gegen Magdeburg, als Perrin nach Schonlaus Notbremse für die letzten 30 Minuten ins Spiel kam, offenbarte er, dass er der Hintermannschaft Stabilität verleihen kann. Nun soll in Elversberg und vermutlich auch anschließend im Heimspiel gegen Nürnberg (3.11.) der nächste Schritt folgen. Zwischendurch, im Pokal in Freiburg (30.10.), darf Schonlau wieder ran.
Werden die Karten in der HSV-Abwehr nun neu gemischt?
Wird Perrin als Boss der Abwehr wirklich zum Stabilisator, könnten die Karten in der HSV-Abwehr allerdings neu gemischt werden. Der Franzose wurde als potenzieller Stammspieler verpflichtet, bislang aber waren die für ihn in Frage kommenden Plätze belegt. Hadzikadunic wurde zuletzt hervorragend von Daniel Elfadli vertreten, der aus dem Mittelfeld in die letzte Reihe rückte. An Schonlau führte ohnehin kein Weg vorbei. Der Kapitän spielt bislang jedoch eine für seine Verhältnisse durchwachsene Saison, offenbarte schon mehrfach Schwächen und flog bereits zwei Mal vom Platz (erst gegen Paderborn, nun gegen Magdeburg).
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Kann Perrin mit überzeugenden Auftritten nun sogar den Stammplatz des Kapitäns gefährden? Noch ist das schwer vorstellbar, dazu genießt Schonlau ein zu hohes Ansehen bei Trainer Steffen Baumgart, unter dem er einst schon in Paderborn spielte. Zudem könnte man argumentieren, dass der HSV mit Schonlau zuletzt 3:0 in Düsseldorf siegte und bis zu dessen Platzverweis ebenso hoch gegen Magdeburg führte.
Perrin aber bietet sich nun zumindest die Chance, zu zeigen, wie stark er wirklich ist – und damit auch in der Abwehr den Konkurrenzkampf richtig anzuheizen.