Köln-Trainer Steffen Baumgart umarmt Daniel Heuer Fernandes
  • Steffen Baumgart war im Januar 2022 noch Köln-Trainer, als er auf Daniel Heuer Fernandes (r.), Ludovit Reis (l.) und Co. traf.
  • Foto: imago images/Norbert Schmidt

„Schreckliches Erlebnis“: Diesen Pokal-Fehler macht Baumgart nie wieder

Steffen Baumgart würde den 18. Januar 2022 am liebsten aus seinen Erinnerungen löschen. Zumindest das, was an besagtem Tag abends im RheinEnergie-Stadion geschah – weil er im DFB-Pokal und damals noch als Trainer des 1. FC Köln einen entscheidenden Fehler beging. Ausgerechnet gegen seinen jetzigen Klub, seinen Herzensverein. Weshalb er sagt: „Eines der schrecklichsten Erlebnisse habe ich gegen den HSV gehabt.“

Als Pressesprecher Philipp Langer den Hamburger Coach am Freitag noch mal an den damaligen HSV-Erfolg im Elfmeterschießen erinnerte, wurde es Baumgart – auch wenn er lachte – zu bunt. „Jetzt hören wir aber mal auf hier“, sagte er halb im Scherz. „Wir haben mit zwei Kontakten den Elfmeter geschossen.“ Weil Köln-Profi Florian Kainz sich vom Punkt ans eigene Bein schoss, ging der HSV im DFB-Pokal-Achtelfinale höchst dramatisch als Sieger hervor.

Baumgart rotierte – und flog mit Köln gegen den HSV raus

Der Elfmeter-Fauxpas rundete den aus „Effzeh“-Sicht völlig missratenen Abend ab. Baumgart ist aber noch immer überzeugt, dass die entscheidenden Fehler vor dem Spiel passierten – und dass diese auf seine eigene Kappe gingen. „Das kreide ich mir auch immer noch persönlich an“, sagt er rückblickend. „Diese Niederlage nehme ich auf mich.“ Denn Baumgart, damals noch Coach des Bundesligisten Köln, hatte gegen den Zweitligisten HSV mindestens eine Handvoll Stammspieler aus der Startelf genommen. „Da knabbere ich auch heute noch ein bisschen dran.“

Die Kölner konnten sich in der 120. Minute durch einen Treffer von Anthony Modeste, den Baumgart zunächst ebenfalls auf die Bank gesetzt hatte, zwar noch ins Elfmeterschießen retten, nachdem Robert Glatzel den HSV in der Verlängerung in Führung gebracht hatte. Doch aus dem Happy-End aus Kölner Sicht wurde nichts mehr. Und Baumgart sagt mehr als zweieinhalb Jahre später: „Ich habe nicht mit der Elf spielen lassen, die man hätte bringen dürfen – oder sogar müssen. Ich hoffe, dass ich daraus gelernt habe.“ Damit sich so ein Erlebnis nicht wiederholt.

Baumgart will in Meppen auf „bestmögliche Elf“ setzen

Aus Baumgarts ehrlichen Aussagen klang jedenfalls heraus, dass er das DFB-Pokal-Erstundenspiel des HSV am Sonntag (18 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) maximal ernst nimmt. „Dass wir als Favorit nach Meppen fahren, steht außer Frage. Dass wir trotzdem wissen, wie so ein Pokalspiel laufen kann, ist uns auch bewusst“, sagt er. „Das ist der Reiz, ich liebe diesen Wettbewerb. Ich habe jedes Jahr das persönliche Ziel, bis zum Ende zu kommen. Das hat leider nie geklappt.“ 2019 schied er mit dem SC Paderborn im Viertelfinale aus – ebenfalls gegen den HSV.

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„Ich bin zweimal gegen den HSV rausgeflogen – gut, dass ich jetzt hier bin“, sagt Baumgart und lacht. Und dann noch mal ernst: „Wir gucken, dass wir in Meppen einen guten Anfang haben – und nicht gleich das Ende vor uns sehen. Wir versuchen, so weit wie möglich zu kommen.“ Und weil er aus der Vergangenheit gelernt hat, betont er: „Und das immer mit der bestmöglichen Elf.“ Anders als am 18. Januar 2022, damals noch mit Köln gegen den HSV.

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