Milad Nejad im Trainingsduell mit Davie Selke

HSV-Youngster Milad Nejad am Dienstag im Trainingsduell mit Davie Selke (l.) und Dennis Hadzikadunic (hinten) Foto: WITTERS

„Sehr vielversprechend“: Polzin schwärmt von HSV-Trainingsgast (20)

Zu Merlin Polzins Vergangenheit bei und mit dem HSV gehört nicht nur, dass er einst auf der Nordtribüne stand und als Teenager-Fan mit auf Auswärtsreisen ging. Der heutige Chefcoach machte zwischen Sommer 2011 und Ende 2012 auch seine ersten Trainerschritte im Volkspark, betreute damals die U9-Auswahl des Vereins – und lernte einen jungen Kicker kennen, den er mittlerweile regelmäßig im Profitraining begrüßt. Am Dienstag durfte Youngster Milad Nejad mal wieder mitmischen – und war später schon drinnen, als Polzin von ihm schwärmte.

„Milad und ich kennen uns schon lange“, verriet der 34-Jährige nach dem ersten Training der Woche. „Er war auch einer der Spieler, die ich in der U9 schon hatte.“ Beinahe 14 Jahre ist es nun bereits her, dass Polzin den damals sehr jungen Milad trainierte. Nejad ist heute 20 Jahre alt und ein echtes Eigengewächs des HSV. Er durchlief sämtliche Jugendmannschaften und ist seit Sommer 2023 Teil des Regionalliga-Teams des Vereins. Und seit dem erneuten Umbruch im vergangenen Jahr ist das Eigengewächs gar Kapitän der U21, die inzwischen Soner Uysal (47) coacht.

U21-Kapitän Milad Nejad überzeugt im HSV-Profitraining

Bis Steffen Baumgart im November entlassen wurde, Polzin zum neuen Cheftrainer wurde und Loic Favé zu dessen Assistent bei den HSV-Profis, war Letzterer noch U21-Chefcoach – und damit auch von Nejad. Der Allrounder hat also nicht nur seit Jahren eine Verbindung zu Polzin, sondern seit Längerem auch zu Favé. Die teils gemeinsame fußballerische Vergangenheit habe „aber weniger damit zu tun, dass er jetzt häufiger hier bei uns ist“, stellt Polzin wegen Nejad klar. Vielmehr lobt er seinen früheren Schützling: „Er macht es einfach gut, ist flexibel einsetzbar.“

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.

Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Und deshalb darf Nejad auch immer wieder im Profitraining mitmischen. Bereits Anfang Dezember, nur wenige Tage, nachdem Polzin seinen Ex-Chef Baumgart abgelöst hatte, übte der gebürtige Hamburger an der Seite von Sebastian Schonlau, Daniel Elfadli und Co. Auch Ende Januar, Anfang Februar und vergangene Woche war Nejad „oben“ dabei. Und an diesem Dienstagnachmittag nun ein weiteres Mal – nur zwei Tage, nachdem er die HSV-U21 im Regionalliga-Derby bei Teutonia Ottensen noch mit der Binde aufs Feld geführt hatte. Beim 1:1 spielte Nejad 90 Minuten durch.

Polzin lobt HSV-Talent: „Er kann viele Positionen spielen“

„Milad hat den Vorteil, dass er total viele Positionen spielen kann“, erklärt Polzin. „Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive kannst du ihn eigentlich überall einsetzen. Deshalb ist es sicherlich ein Grund, warum er eingeladen wurde damals (zum Profitraining; d. Red.). Und der Grund, warum er immer noch hier ist, ist jetzt, dass er es einfach immer richtig gut macht.“ Polzin hält sehr viel von Nejad: „Er ist sehr verlässlich, bringt sich gut ins Team ein, steckt auch mal zurück, wenn er vielleicht mal einen Durchgang draußen ist. Aber er bringt sich immer zu 100 Prozent ein. Deshalb ist er ein sehr vielversprechender Spieler, unabhängig davon, ob er bei uns auf Spielzeit kommt oder nicht.“

Milad Nejad (l.) durfte schon im Dezember bei den HSV-Profis um Ransford Königsdörffer mittrainieren. WITTERS
Milad Nejad im Training im Zweikampf mit Ransford Königsdörffer
Milad Nejad (l.) durfte schon im Dezember bei den HSV-Profis um Ransford Königsdörffer mittrainieren.

Das wäre dann der nächste Schritt, der ja noch folgen kann. Polzin sieht Nejad jedoch schon jetzt als „Teil unserer Gruppe“ – genauso wie Otto Stange, Joel Agyekum oder Nicolas Oliveira, die ebenfalls und wie am Sonntag noch in der U21 kicken dürfen, aber Bestandteil des Profi-Kaders sind und schon (teils mehrfach) in der Zweiten Liga zum Einsatz gekommen sind. Dass nun auch Nejad regelmäßig mit den Profis trainieren darf, liegt neben den gezeigten Leistungen auch daran, dass die Trainer um Polzin und Favé in fast jeder HSV-Einheit Elf-gegen-elf spielen wollen.

Das könnte Sie auch interessieren: „Nicht damit gerechnet“: HSV-Geste hat Trainer Polzin vorm TV „viel gegeben“

Und wenn dann mal einige Profispieler fehlen wie am Dienstag, als es Jean-Luc Dompé (krank) und die Winter-Zugänge Aboubaka Soumahoro (Oberschenkel-Probleme) sowie Alexander Røssing-Lelesiit (mit Norwegens U19 bis Freitag auf Länderspielreise) waren, dann füllen Jungs wie Nejad nicht nur die Trainingsgruppe auf, sondern haben auch die Chance, nachhaltig für sich zu werben – auch im Elf-gegen-elf. In dieser Übungsform gehe es weniger um „irgendwelche taktischen Dinge“, erklärt Polzin, „sondern um die Verbindung zwischen den Spielern, damit man unsere Art und Weise einfach besser erkennt“. Der Coach selbst kennt Nejad nun schon seit mehr als einer Dekade.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp