Davie Selke dankt höheren Mächten.

Davie Selke dankt höheren Mächten. Foto: WITTERS

„Sie steigen definitiv auf!“ Magisches 3:0 – HSV begeistert sogar Lauterns Trainer

Bundesliga, sie kommen – dieses Gefühl herrschte am Freitag im Volkspark vor, als Schiedsrichter Sören Storks zum letzten Mal an diesem Abend in seine Pfeife blies. Das 3:0 (1:0) des HSV gegen Kaiserslautern war eine Machtdemonstration, die von den Fans begeistert aufgenommen wurde. Erneut wurde Davie Selke mit einem Doppelpack zum Wegbereiter des Sieges. Und das, obwohl Trainer Merlin Polzin wegen eines Infekts kurzfristig passen musste.

Den ganzen Tag über hatte Polzin gehofft, noch dabei sein zu können, doch der Coach war einfach zu schlapp. Assistent Loic Favé übernahm, direkt nach dem Abpfiff waren sie dann wieder vereint, als Polzin per Video-Call in den jubelnden Mannschaftskreis zugeschaltet wurde. „Wir waren schnell auf der Suche nach jemandem, der ein Handy hatte“, erzählte Favé. „Merlin war dann im Kreis dabei. Vielleicht hat er dadurch an diesem Tag etwas Positives gehabt.“

Der HSV trat mit fünf neuen Spielern gegen Lautern an

Eine feine Idee des HSV. Allerdings wird Polzin auch schon zuvor seinen Spaß gehabt haben, denn seine auf fünf Positionen veränderte Mannschaft (Mikelbrencis, Elfadli, Reis, Karabec, Mebude rein – Hefti, Schonlau, Königsdörffer, Richter, Sahiti raus) bot im Spitzenspiel gegen den bis dato punktgleichen Verfolger eine so starke Leistung, dass sogar FCK-Trainer Markus Anfang später lobte: „Ich glaube, dass der HSV dieses Jahr definitiv aufsteigen wird. Die Mannschaft ist einfach top besetzt und sie spielen einen tollen Fußball.“



MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Das Kreuz mit dem Kreuz: Hamburger verraten, wen sie wählen
  • Ist es wirklich „fünf vor 1933“? Historiker über die Angst vor rechts außen
  • Vorwürfe gegen „Pulverfass“: Jetzt spricht die Gründer-Tochter
  • Drogen-Politik: Was St. Georg von Zürich lernen kann
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: St. Pauli-Helden Asamoah und Saad exklusiv & Alidou zurück im Volkspark
  • 20 Seiten Plan7: Roland Kaiser und Désirée Nick im Interview, die besten Kultur-Events der Woche



Insbesondere diesmal. Und wieder marschierte Selke vorweg. Der Angreifer war von der FCK-Abwehr nie zu stoppen, sein überforderter Gegenspieler Elvedi konnte jedem neutralen Besucher leid tun. Früh pirschte sich Hamburgs Sturm-Gigant an seine Treffer heran. Zwei Mal (15./16.) scheiterte er per Kopf, dann mit dem Fuß (34.). Kurz vor der Pause aber rappelte es dann – und wie! Nach Mikelbrencis‘ Flanke legte sich Selke den Ball mit der Brust vor und schob die Kugel an FCK-Keeper Krahl vorbei ins Netz. Das 1:0, ein Tor zum mit der Zunge schnalzen (42.).

Nach dem Wechsel erhöhte Selke für den HSV auf 2:0

Glück für den HSV, dass die Gäste anschließend durch Wekesser nicht ausglichen (44.). Nach dem Wechsel aber ging die Selke-Show weiter. Zunächst wurde ihm sein zweiter Treffer wegen einer Abseitsstellung noch geraubt (53.), sieben Minuten später aber durfte er erneut jubeln. Diesmal lieferte Reis die Vorarbeit zum 2:0 (60.).

„Ich bin abhängig von den Jungs und davon, wie sie mich einsetzen“, schwärmte der Torjäger nach seinem nächsten Doppelpack. Mit nun 16 Toren (allein fünf davon in den letzten drei Partien) führt Selke die Torschützenliste der zweiten Liga an.

Baldé traf zum 3:0-Endstand für den HSV

Aber nicht nur der Hamburgs Super-Knipser überzeugte. Auch seine Kollegen spielten sich nach dem Wechsel mehr und mehr in einen Rausch und beherrschten den nun demoralisierten Gegner nach Belieben. Der eingewechselte Baldé traf zum 3:0 (76.) und riss die Fans erneut von den Sitzen. Königsdörffers Kopfballtreffer zum vermeintlichen 4:0 (89.) wurde dann wieder vom VAR kassiert – Vorlagengeber Karabec stand zuvor leicht im Abseits (89.).

Das könnte Sie auch interessieren: Starker Auftritt! So benotet die MOPO den HSV-Sieg gegen Kaiserslautern

Das aber störte am Ende niemanden mehr. „Das war ein geiler Freitagabend“, jubilierte Mittelfeldmann Jonas Meffert, „hat echt richtig Spaß gemacht.“ Es gab niemanden in Blau-weiß-schwarz gekleideten, der ihm an diesem Abend widersprochen hätte. Vier Mal trifft der HSV in den kommenden Wochen nun auf weitere Verfolger (Paderborn, Düsseldorf, Magdeburg, Elversberg) und will in diesen Duellen den Grundstein zum Aufstieg legen. Sie scheinen gerüstet zu sein, davon ist nicht nur Markus Anfang überzeugt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp